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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig
Autoren: F. Paul Wilson
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wegen seines Wohlergehens solche Sorgen gemacht hatte. Es war einfach grausam.
    Zu ihrer Überraschung ging Jack am Wagen vorbei und verschwand in der Lebensmittelabteilung der Raststätte. Wenig später kam er wieder heraus, diesmal mit einer Schultertasche aus Leinen in der Hand. Ihr Aufdruck in grüner Leuchtschrift verkündete Atlantic City.
    »Wie geht es uns?«, erkundigte er sich, während er sich hinters Lenkrad setzte.
    »Viel besser«, antwortete Doug. »Dank Ihrer Mithilfe.« Er streckte eine Hand über die Sitzlehne. »Ich bin Doug Gleason.«
    Sie schüttelten sich die Hand.
    »Jack.« Er drehte Dougs Handgelenk ein wenig. »Ist das eine Quisp-Uhr? Hübsch.«
    »Wollen Sie sie haben? Sie gehört Ihnen.«
    Jack winkte ab. »Nein, es ist schon okay.«
    »Ich meine es ernst«, sagte Doug. »Ich weiß nicht, wie ich mich bei Ihnen bedanken soll.«
    »Das werden Sie in einer Minute tun können.«
    Jack setzte rückwärts aus der Parklücke, fuhr aber nicht weit. Zu Nadias Enttäuschung parkte er nur an einer anderen Stelle unweit der Anschlagtafel für Mitfahrangebote und -gesuche. Sie wollte eigentlich so schnell wie möglich nach Hause.
    »Fahren wir nicht zurück?«
    »Noch nicht.« Jack holte zwei Flaschen Snapple aus der Leinentasche und reichte sie nach hinten. »Wenn Sie Durst haben, dann trinken Sie. Sonst schütten Sie die Flaschen draußen aus.«
    Nadia trank ihre Flasche Eistee halbleer. Sie hatte gar nicht gespürt, wie durstig sie war. Jack hatte seine Tür geöffnet und schüttete eine Flasche nach der anderen auf dem Asphalt aus.
    »Ich weiß, es ist eine Schande, das Zeug so zu vergeuden«, sagte er, »aber es scheint, als wäre Snapple das Einzige, was man heute noch in Glasflaschen kaufen kann.«
    Dann holte er einen Glasschneider hervor und begann, die Flaschenkörper damit einzuritzen.
    Nadia schaute ihm verblüfft zu. »Was tun Sie da?«
    »Ein Trick, den ich von einem alten Revoluzzer gelernt habe. Dadurch erhöht sich die Chance, dass die Flasche beim Aufprall zerschellt.«
    Anschließend holte er ein Atlantic-City-T-Shirt und eine Zeitung aus der Leinentasche. Er begann, das T-Shirt zu zerreißen.
    Nadia studierte sein Gesicht, seine sparsamen, konzentrierten Aktionen. Wo war der lockere, unbeschwerte Zeitgenosse geblieben, als der er ihr gegenüber bisher aufgetreten war? Was sie vor sich sah, war ein Mann, dessen Entschlossenheit ihn umgab wie eine körperlich spürbare Aura, fast schon wie ein Panzer. Seine grimmige Miene tat ein Übriges, um diesen Eindruck zu verstärken.
    »Was ist los?«, fragte Nadia.
    »Eine von Oz’ Attraktionen ist entkommen. Ich muss sie verfolgen.«
    »Hat er Sie engagiert?«
    »Nein. Das ist meine ganz persönliche Angelegenheit.«
    »Warum um alles in der Welt –?«
    »Das Wesen könnte jemandem Schaden zufügen, der mir sehr wichtig ist.«
    »Können Sie nicht die Polizei zu Hilfe rufen?«
    »Die würden mich für verrückt halten oder irgendeine Geschichte vom Jersey Devil erzählen.«
    Doug meldete sich zu Wort. »Diese ›Attraktion‹ ist doch nicht etwa ein seltsames großes Wesen mit gelben Augen und dunkler Haut?«
    Jack hob den Kopf. »Sie haben es gesehen?«
    »Ja, ich glaube. An dem Abend, als sie mich entführten, brachten sie mich in eins der Zelte und drückten mich gegen die Stäbe eines Käfigs, in dem dieser massige Typ in einem stinkenden Monsteranzug aus Gummi hockte.«
    »Das war kein Anzug.«
    »Quatsch.«
    Jack fixierte ihn ernst. »Sehe ich so aus, als redete ich Unsinn?«
    »Nein.« Doug schluckte. »Und um die Wahrheit zu sagen, nachher dachte ich, dass ich entweder das echteste, überzeugendste Monsterkostüm gesehen habe oder dass ich tatsächlich einem lebendigen Dämon gegenübergestanden habe. Daher habe ich mir eingeredet, dass es so etwas gar nicht geben kann und es nur ein Kostüm war.«
    »Was geschah, als man Sie gegen die Gitterstäbe drückte? Hat es versucht, Sie zu packen?«
    »Nein. Es hat mich ignoriert. Es schien viel mehr daran interessiert gewesen zu sein, aus dem Käfig rauszukommen.«
    Jack schaute Doug stumm an.
    »Was ist?«, fragte Doug.
    Jack schüttelte den Kopf. »Wenn Sie wieder zu Hause sind, tun Sie sich was Gutes und kaufen Sie sich ein Lotterielos. Wenn Ihre Glückssträhne immer noch anhält, wachen Sie irgendwann als Multimillionär auf.«
    Er stieg aus dem Wagen, öffnete den Kofferraum und kam mit einem Blechkanister und einer Taschenlampe wieder nach vorne.
    Nadia erinnerte sich an etwas.
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