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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition)
Autoren: Noreen Aidan
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Sommersprosse! Und ich hoffe für dich, dass du mir einen guten Grund dafür nennen kannst, warum ich deinen kleinen, süßen Arsch NICHT durch das ganze verdammte Industriegebiet treten sollte!“
    Er sah das Entsetzen in ihren Augen, und ja, dazu hatte sie auch allen Grund! Aber sie telefonie rte ungestört weiter. „Garantiert kein Mensch mehr?“, hörte er sie fragen. „Auch keine Putzfrau? Hast du auch in den Kellerräumen nachgesehen?“ Pause. „Auch kein Obdachloser in den Lagerhallen? Garantiert?“ Pause. „Und du und deine Leute?“ Pause. „Ja, das tue ich jetzt.“
    Sie schaltete das Handy aus, legte es weg und schaute auf das zweite. Nein, verdammt, das war kein H andy!
    „VERDAMMT, GWENNIE!!!“ Mit einem Satz war Dirk bei ihr.
    A ber sie hatte den Knopf schon gedrückt.
    Eine Serie von Explosionen krachte durch die Luft. Die ve rdammte Druckwelle war sogar hier zu spüren und schickte einen Haufen Funken rüber, die wie Geschosse vorbei flogen. Dirk warf Gwennie zu Boden und legte sich schützend auf sie. Ein paar Steinchen hagelten auf seinen Rücken runter, und als das aufhörte, sprang er auf die Beine und starrte auf die Katastrophe dort unten.
    Alles brannte. Produktionshalle, beide Lagerhallen, Bürogebäude, Fahrzeughalle, sogar die verdammte Werkstatt. Wie in einem Kriegsfilm. Der Brandgeruch gab dem Ganzen was Reales. Wie die Wut, die in Dirk hochkochte. „Oh, fuck!“
    „Du wirst niemandem etwas verraten!“ Ihre Stimme war abgehackt und ein bisschen schrill. „Du wirst die Polizei heraushalten. Wally soll es vertuschen, als Unfall hinstellen, als chemische Kettenreaktion nach Selbstentzündung, so wie es in der Presseerklärung formuliert ist, die du in deinem privaten Briefkasten findest, und wenn du nur ein Wort veränderst, werde ich alles über die Götterdämmerung , das Verbrecher- ABC und die Verwicklung deiner Firma darin an die Medien weitergeben.“
    „Verdammt, Gwennie“, stöhnte er, mit einem Schlag todmüde, und setzte sich auf die Erde. Von der Fahrzeughalle stieg eine Feuersäule in die Luft. Offenbar hatte es jetzt den Altölcontainer erwischt.
    Dirk nahm die Zigarre, die er aus seinem Büro gerettet hatte, und steckte sie an. So hockte er und starrte auf das, was vor ein paar Minuten noch seine Firma gewesen war.
    Als er sich nach einiger Zeit umdrehte, sah er, dass Gwennie verschwunden war.
     
    Gwen erwachte mit Kopfschmerzen, schleppte sich gerädert aus dem Bett und ließ Venus he rein, die an der Terrassentür winselte. Dankbar dafür, dass Pat schon Kaffee gekocht hatte, schenkte sich Gwen eine Tasse ein und sank auf einen Stuhl am Esstisch.
    Wie eine Windböe kam Pat in die Wohnung geweht und warf die Catneck Gazette auf den Tisch. „Weißt du, was passiert ist? Das glaubst du nicht!“
    Gwen las die Schlagzeile, die sich quer über die gesamte Titelseite zog: „ STATLER-TEC EXPLODIERT!“ Hastig überflog sie den Text, inklusive der Fortsetzung auf Seite 2, und stellte erleichtert fest, dass sich Dirk genau an Gwens Instruktionen gehalten und ihre vorformulierte Presseerklärung unverändert an die Catneck Gazette weitergeleitet hatte.
    Pat plumpste auf den Stuhl Gwen gegenüber. „Da bekämpfen wir ein Jahr lang Statlers Giftk üche, und sie setzt sich einfach selber Schachmatt. Kannst du das glauben?“
    „Nein“, antwortete Gwen. „Zumal ich es war, die Statler-Tec in die Luft gesprengt hat.“
    Sogleich warf ihr Pat einen strafenden Blick zu. „Mit solchen Witzen wäre ich vorsichtig, sonst kriegt das einer noch in den falschen Hals! Ehrlich gesagt, war meine erste Befürchtung, als ich die Überschrift gelesen habe, dass Statler uns das in die Schuhe schieben könnte.“ Sie klopfte auf den Artikel. „Aber sogar er gibt zu, dass es ein Unfall war. Das erleichtert für uns die Sache.“
    „Ja.“ Haltsuchend schloss Gwen beide Hände um ihre Kaffeetasse. „Das erleichtert die S ache.“
     
    „Das gibt’s doch nicht!“, schnauzte Dirk in den Hörer.
    Krämer sagte am anderen Ende der Leitung: „Es tut mir Leid. Natürlich werde ich weiter suchen lassen, aber ich fürchte, bis jetzt fehlt von den LKWs und ihrer Ladung jede Spur.“
    Dirk, mühsam beherrscht: „ Mann, Krämer, Sie waren es doch, der die ganzen Geräte hat ausbauen lassen. Dann sorgen Sie verdammt-noch-mal auch dafür, dass Sie sie wiederfinden! Das EDV-Zeug und die LKWs kann man wenigstens noch zu Geld machen.“
    Krämer: „Sie befinden sich im Irrtum, Herr Statler.
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