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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition)
Autoren: Noreen Aidan
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Ich habe gar nichts ausbauen und wegfahren lassen. Als ich in die Firma kam, lief das alles bereits reibungslos. Ich dachte, Sie hätten das organisiert.“
    Dirk fluchte, dann atmete er tief durch und sagte: „Suchen Sie die verdammten LKWs! Und melden Sie sich, sobald Sie was gefunden haben!“ Dann legte er auf und holte sich eine Dose Budweiser. Damit pflanzte er sich auf die Couch und genehmigte sich einen tiefen Schluck. Das war der erste ruhige Moment, seit Dirk die Feuerwehr verständigt hatte.
    Eigentlich wäre jetzt auch ein Glimmstängel ganz recht, aber Dirk fehlte die Energie, wieder aufzustehen und sich einen anzustecken. Den ganzen Scheiß-Tag lang hatte er zwecks Schadensbegrenzung mit Kunden, Lieferanten und der Versicherung rumtelefoniert. Wenn die Versicherung zahlte, reichte die Kohle gerade so, um die Konventionalstrafen wegen Nichteinhaltung von Lieferverträgen abzudecken. Und die Kosten für die Löscharbeiten. Aber noch machte die Versicherung auf blöd, weshalb Dirk seine Anwälte darauf angesetzt hatte.
    A ls wäre das nicht schon beschissen genug gewesen, hatten sich die ganze Zeit über die verdammten Medien wie Sackratten am ihn drangehängt. Wenigstens hatte Wally ihm die Bullen vom Hals gehalten.
    Er überlegte, ob er sich noch eine zweite Dose holen sollte, war aber schon eingeschlafen, b evor er sich dazu aufgerafft hatte.
     
    Kiss erwartete sie in burgunderrotem Kostüm und weißen Hochhackigen auf dem Parkplatz von Sam’s Hams .
    Gwen reichte ihm sein Handy. „Die Fernzündung habe ich in ihre Einzelteile zerlegt und in verschiedene Abfallcontainer geworfen, wie verabredet. Hat die Finanzierung geklappt, oder bin ich dir noch etwas schuldig?“
    „Natürlich hat es geklappt, Honey!“ Mit graziler Geste strich sich Kiss die schwarzen Kuns thaare seiner Pagenkopfperücke zurück. „Die Statler-Trucks konnte ich gut verkaufen und die Bürogeräte waren sowieso schon vorbestellt.“
    „Wirklich? Von wem?“
    Kiss lachte gurrend. „Betriebsgeheimnis, Dummerchen! Vertrau einfach Tante Kiss! Abzüglich meiner Provision und der Gefahrenzulage für meine Freunde ist sogar noch etwas übrig geblieben. So an die zwanzig Riesen. Die kannst du haben, wenn du willst:“
    Entschieden schüttelte Gwen den Kopf. „Nein, ich will davon nichts!“
    Kiss lehnte sich an die Motorhaube seines Autos. „Okay, wie du willst. Dann erlaube mir aber, dir lebenslang freien Eintritt zu gewähren in meinen Lebenstraum, den ich dank dieser Aktion jetzt endlich verwirklichen kann.“
    „Deine n Lebenstraum?“
    Ein Strahlen trat in seine Augen. „Ja, etwas, worauf ich schon seit Jahrzehnten spare. Eine eigene Travestie-Show in Las Vegas. KISS wird sie heißen, und sie wird ein echter Knüller, das kann ich dir sagen. Wenn du mal nach Las Vegas kommst, sei mein Gast! Wir könnten viel Spaß haben und ein paar reiche Kerle abschleppen.“
    „Vielen Dank, Kiss! Aber ich muss zuerst einmal nach Irland fliegen zur Hochzeit meines Br uders, und was danach kommt, weiß ich nicht.“ Statler-Tec war tot und das Leben im Catneck River gerettet, doch aus unersichtlichen Gründen blieb die erwartete Zufriedenheit, die sich Gwen damit weiß Gott redlich verdient hatte, völlig aus. Stattdessen hatte sie das Gefühl, in einem dunklen Loch zu stecken, das alles verschlang, was mit Zukunft zu tun hatte.
    „Bist du okay, Honey?“ Besorgt blickte Kiss auf Gwen herab. „Hat Mr. Statler, der Böse, dir die Hölle heiß g emacht?“
    „Nein, hat er nicht. Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seitdem ich … ich meine, seitdem.“ Seit drei Tagen, um genauer zu sein. Er hatte weder angerufen, noch war er vorbeigekommen.
    „Pass bloß auf dich auf, Schätzchen! Immerhin hat er schon aus geringerem Anlass einen Preis auf deinen Kopf ausgesetzt. Ich muss mich jetzt verabschieden, denn ich fahre schon morgen nach Las Vegas.“
    „So bald schon?“ Die Aussicht, Kiss zu verlieren, bohrte sich wie eine Nadel in Gwens Herz.
    „Ja, Tante Kiss ist flott, wie du weißt. Wozu auch warten? Komm doch einfach mit! Bei mir bist du sicher vor Statler.“
    „Keine Sorge, er wird mir nichts tun.“ Hoffentlich.
    „Na dann.“ Kiss umarm te Gwen und drückte sie. „Pass auf dich auf, Honey!“
    „Du auch, Kiss. Ich liebe dich.“ Gwen hatte das nicht gesagt, um sich amerikanisch zu geben, sondern weil sie es von ganzem, verzweifeltem Herzen so meinte.
    „Ich liebe dich auch, Honey .“ Nachdem Kiss noch ein paar dunkelrote
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