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Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Titel: Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung
Autoren: Alexander Huiskes
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1.
    An Bord der TOSOMA
     
    »Der Weltraum«, so hatte General Pounder ganz zu Beginn von Perry Rhodans Ausbildung gesagt, »ist kalt und schwarz.«
    Pounder war niemals im Doppelsternsystem Beta-Albireo gewesen, sonst hätte er etwas Derartiges nie behauptet. Ein großer orangefarbener Stern und ein kleiner blauer jonglierten mit vier Planeten: einer magmaroten, im Verhältnis zu ihrer geringen Größe viel zu schweren Kugel, dicht am Flammenkern des Systems, einer wie unberührt wirkenden, weißen Welt mit zarter blauer Atmosphärehülle, einem braunschwarzen verkohlten Planeten ohne Luft und schließlich einem kleinen grauen Gesteinsbrocken weit draußen, als ob er von den exzentrischen Kräften flöhe. Im stationären Orbit um die weiße Welt leuchtete aus sich selbst heraus und in vielen Farben ein merkwürdiges Netz. Das Gespinst, eine Etappenstation für Transitionsraumschiffe, die von den Nham betrieben wurde, einer Sippe der menschenähnlichen Mehandor, die landläufig auch als »Galaktische Händler« bezeichnet wurden.
    Nein, der Weltraum war nur der unaufdringliche Hintergrund für Farbspiele, die die Erde nie hervorgebracht hatte. Damit endete aber auch schon alle Verspieltheit, denn auch dieser Satz war von General Pounder gekommen: »Der Weltraum ist gnadenlos tödlich, wenn man einen Fehler begeht.«
    Diese Aussage stand nunmehr im Begriff, sich zu bewahrheiten: Rings um das Gespinst hatten sich mehrere große Kugelraumschiffe gruppiert. Eines flog auf sie zu.
     
    Ein jäher Ruck ging durch die TOSOMA, der Reginald Bull von den Füßen holte und gegen eine Konsole schmetterte. »Was bei allen Mausbibern der Galaxis ...?« Nur kurz verzog er schmerzerfüllt das Gesicht. »Das neue Jahr nimmt gerade richtig Fahrt auf, was?«
    Rhodan warf ihm einen misstrauischen Blick zu. Was verbarg Reg? Denn dass er etwas verbarg, stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Aber dies war wahrscheinlich nicht der richtige Rahmen, ihn darauf anzusprechen.
    Soeben hatte das Gespinst das Expeditionsraumschiff Perry Rhodans von sich fortgestoßen. Es war damit dem Befehl gefolgt, die Verräter an das Imperium auszuliefern.
    Das Imperium der Arkoniden war ein galaktisches Großreich, in das Rhodans Gefährten Thora und Crest hatten heimkehren wollen und von dem sich die Erde ein wertvolles Bündnis versprach. Nein, das neue Jahr war erst drei Tage alt und fing gar nicht gut an – aber es ließ jedenfalls keine Langeweile aufkommen.
    »Die Matriarchin Belinkhar von KE-MATLON wirft uns diesem Naat und seinem angemaßten imperialen Kampfgeschwader vor«, sagte Thora gepresst, die in einem Sessel der Kommandozentrale saß und die Holos im Blick behielt. »Feiglinge, diese Mehandor.«
    Perry Rhodan sagte dazu nichts, obwohl er diese Ansicht nicht teilte. Er war sicher, dass Belinkhar keine Wahl geblieben war. Elf bewaffnete arkonidische Raumschiffe waren ein gutes Argument, sich den Befehlen des Naats zu beugen, auch wenn rein formal ein Militärkommandant während Friedenszeiten einer zivilen und als neutral deklarierten Raumstation sicherlich keine Befehle erteilen konnte.
    Aber was ihre eigene Situation betraf, schien Thora keinen logischen Überlegungen zugänglich zu sein. Er würde wahrscheinlich niemals ihr halb entsetztes, halb hasserfülltes Gesicht vergessen, als sich von Bord des Arkonidenschiffs KEAT'ARK als Kommandant im Range eines Reekha kein waschechter Arkonide, sondern ein klobiger, grob aussehender Naat gemeldet hatte.
    Er hatte vorher noch nie von den Naats gehört, obwohl sie im Imperium keineswegs Exoten darstellten, wie eine Recherche in den Datenbänken der TOSOMA ergeben hatte. Leider wusste Rhodan dadurch noch immer nicht viel über Naats, er musste sich auf sein Gespür verlassen. Und das verriet ihm, dass Novaal niemand war, der leere Drohungen ausstieß. Mit dem Zeigen der Instrumente, wie es einst die Inquisition auf der Erde betrieben hatte, würde er sich nicht lange aufhalten.
    Die Matriarchin des Gespinsts hatte keinen Grund, der TOSOMA besonders wohlgesinnt zu sein, schließlich hatte Perry Rhodan versucht, sie um ihren Lohn zu bringen: Als Bezahlung für die Reparatur der TOSOMA hatte sie ein Siebtel der Besatzung für sieben Jahre als Helfer gefordert.
    Rhodan hatte geglaubt, keine andere Wahl zu haben, als zum Schein einzuwilligen und in Kauf zu nehmen, die Friedenspflicht auf KE-MATLON zu brechen. Doch es hatte nichts genutzt, im Gegenteil. Ihre Lage war schlimmer geworden, nicht zuletzt
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