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DS019 - Die Todesstrahlen

DS019 - Die Todesstrahlen

Titel: DS019 - Die Todesstrahlen
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Die merkwürdigen Gerüchte, die aufkamen, als die zweimotorige Turboprop-Maschine
China Rocket
abstürzte, fanden nicht die Beachtung, die sie verdient hätten. Man sprach kurz von einem Akt von Luftpiraten, dann vergaß man die Angelegenheit wieder.
    Die
China Rocket
war ein Luxus-Clipper im Dienst einer Chartergesellschaft auf dem Flug von San Francisco nach Hongkong. Zwei Piloten, Navigator, Funker, zwei Stewardessen. Vierzehn Passagiere. Taucher mußten eingesetzt werden, um das, was von der
China Rocket
übriggeblieben war, aus der Hangshow Bay nördlich von Hongkong herauszuholen.
    Zufällig waren es Amerikaner, die den Absturz beobachtet hatten und die genau die Stelle bezeichnen konnten – ein Filmschauspieler und seine Reisegesellschaft an Bord einer kleinen Privatjacht. Was sie beobachtet hatten, klang so merkwürdig, daß sie es vor den Behörden, die den Absturz zu klären versuchten, mehrmals wiederholen mußten.
    Die
China Rocket
schien am Himmel plötzlich zum Stillstand gekommen zu sein. Beide Motoren waren mit einem Schlag stehengeblieben. Dann war die Turboprop-Maschine wie ein Stein in die Hangshow-Bucht gestürzt. So lautete der Augenzeugenbericht.
    Die Behörden und die Zeitungen fanden für diese unglaublich klingende Darstellung zwei denkbare Erklärungen. Die Augenzeugen hatten diese Version zusammenphantasiert, um möglichst vier Publicity zu bekommen, oder aber sie waren dort an Bord der kleinen Luxusjacht allesamt betrunken gewesen. Amtlicherseits mutmaßte man vielmehr, daß Luftpiraten in die Steuerung eingegriffen hatten und da-durch die Maschine zum Absturz gekommen war.
    In den Berichten, die über den Unglückshergang erschienen, wurden auch die technischen Daten des neuen Flugzeugtyps angegeben, zu dem die
China Rocket
gehörte. Hingegen wurde nicht gemeldet, daß Clark Savage jr., allgemein unter dem Namen Doc Savage bekannt, die Konstruktionspläne für die Maschine entworfen hatte. Oder daß vielmehr die
China Rocket
ein genauer Nachbau von zwei Maschinen war, die Doc Savage für sich selbst hatte bauen lassen.
    Dieser Umstand, der tatsächlich erklärte, warum die
China Rocket
abgestürzt war, fiel nur einem auf: einer jungen Lady, und zwar gleich, als sie am nächsten Morgen in die Cafeteria ihres Hongkonger Hotels hinunterging, sich eine Zeitung kaufte und darin neben dem Bericht über den Hergang des Unglücks ein Bild der abgestürzten Maschine fand. Sie sah sich das Pressebild genau an.
    Die junge Lady war groß und schlank, doch wirkte ihre Figur nicht sehr vorteilhaft. Ihr Haar war von jenem unscheinbaren Mittelblond, das niemand sonderlich interessiert. Eine Sonnenbrille mit dickem dunklem Hornrand entstellte ihr Aussehen noch mehr.
    In Wirklichkeit war die junge Lady eine ausgesprochene Schönheit. Das Haar war gefärbt, die Kleider waren absichtlich von unvorteilhaftem Schnitt, und die häßliche Sonnenbrille verbarg die Farbe ihrer Augen. Sie hatte sich diese Maskerade zugelegt, um in der Öffentlichkeit nicht erkannt zu werden.
    Hastig blätterte die unscheinbare Frau die Zeitung weiter nach hinten durch, bis sie zu einem anderen Flugzeugbericht kam. Die Schlagzeile, die darüber stand, lautete:
    Miß Enola Emmel auf ihrem Orientflug in Hongkong zwischengelandet.
    Nur die junge Lady wußte, daß ihre eigene Maschine ein genaues Gegenstück der verunglückten
China Rocket
war.
    Der Manager des Hotels, der zufällig an ihrem Tisch vorbeiging, sagte: »Ich hoffe, Sie sind mit unserem Service zufrieden, Miß Emmel.«
    Er war Amerikaner, und das Hotel hatte einen amerikanischen Besitzer und amerikanisches Management.
    Die junge Lady, die sich im Hotelregister als Miß Enola Emmel eingetragen hatte, bemerkte ziemlich geistesabwesend: »Ja, danke.«
    Sie war sehr nachdenklich geworden, blätterte den Bericht über den Flugzeugabsturz auf, und ein entschlossener Ausdruck trat plötzlich in ihr Gesicht. Sie stand auf, ging zum Empfangstisch des Hotels hinüber und meldete ein Gespräch nach New York an. Es dauerte nicht lange, bis die Verbindung kam. Sie führte das Gespräch von einer der gläsernen Telefonzellen in der Halle aus.
     
    Eine sehr auffällige Stimme meldete sich in New York, am anderen Ende der Überseeleitung, männlich, tief und vollklingend.
    »Hier spricht Pat«, sagte die junge Frau in Hongkong. »Hör zu, Doc, hast du die Zeitungsberichte über den Flugzeugabsturz in der Hangshow Bay gelesen?«
    »Pat«, sagte die männliche Stimme, »ich denke,
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