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Guter Rat ist leise

Guter Rat ist leise

Titel: Guter Rat ist leise
Autoren: Angie Mienk
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an Dir „herumwurschtelt“ kannst Du kaum abwehren. Du musst immer auf der Hut sein, damit Dir niemand auf die „Pfoten“ tritt oder auf Deine „Rute“.
    Wenn Du das eine halbe Stunde lang durchhältst, hast Du genug davon und kommst Dir, ehrlich gesagt, ziemlich überflüssigund winzig vor. Erinnere Dich an dieses Gefühl, wann immer Du mit Deinem Hund zu tun hast. Alles um Dich herum ist riesig – stell Dir das Ganze nun noch im Freien vor – kein angenehmes Gefühl, oder? Nun kommt für den Hund noch erschwerend hinzu, dass er sich meist nicht äußern darf – er darf weder übermäßig bellen (wenn überhaupt), wenn er jault, ist sein Mensch entweder erschrocken oder schimpft. Wenn er sich von seinem Platz erhebt, weil ihm dort langweilig ist, wird der Mensch sauer, denn Hund steht ja schon wieder im Weg herum. Kannst Du Dich in Deinen Hund hineinversetzen? Kannst Du annähernd seine Gefühle nachempfinden? Wenn ja, bist Du schon auf dem richtigen Weg – dann ist es zur „unsichtbaren Leine“ nicht mehr weit.
     
     
     
    Begib Dich auf alle Viere und nimm die Welt aus Sicht Deines Hundes wahr.
     
     

 
DieBindung
    „Manchmal denkt man,
    es ist stark festzuhalten.
    Doch es ist das Loslassen,
    das wahre Stärke zeigt.“
                    (Verfasser unbekannt)
     
    Je stärker die Bindung zwischen Dir und Deinem Hund ist, umso stärker reflektiert Dein Freund Deine Gefühle, Deine Stimmung, Deinen Charakter. Es ist schon wahr, dass der Hund der Spiegel Deiner Seele ist. Weil das so ist, musst Du von der ersten Sekunde an die Verantwortung übernehmen und Deinem Hund ein Vorbild sein, ihm Halt und Schutz geben, ihm helfen, kurz: liebevoller „Leader“ sein. Ein guter Leader ist eine gelungene Mischung aus:
    •    30 Prozent verständnisvoller Mutter/verständnisvollem Vater
    •    30 Prozent liebevollem Lehrer
    •    20 Prozent alles verzeihendem Freund
    •    10 Prozent psychologisch geschultem Coach
    •    20 Prozent robustem Spielkameraden.
     
    Hast Du nachgerechnet? Völlig korrekt – ein guter „Leader“ gibt immer 110 Prozent!
     
Leader werden ist nicht schwer – Leader sein dagegen sehr
    „Ein Mensch, der Geduld haben muss als Erzieher,
    ist ein armer Teufel.
    Liebe und Freude muss er haben!“
                                                          (Johann Heinrich Pestalozzi)
     
    In diesem Zusammenhang ist auch interessant, wie heute durch verschiedene Wortspiele der Begriff des Alpha-Männchens (oder Frauchens) missbraucht wird. Der Alpha in seiner ursprünglichen Bedeutung war nicht der körperlich starke, dominante Herrscher über sein „Volk“, er war vielmehr der, der in jeder Situation im Alpha-Zustand war. Alpha-Zustand bedeutet: ausgeglichen sein, jeder Situation gewachsen sein, die Verantwortung für die anderen übernehmen, niemals in den Beta-Zustand = Panik geraten. Alpha ist also ein souveräner zuverlässiger „Leader“.
    „Leader“ wirst Du in dem Moment, in dem Du Deinen Hund das erste Mal siehst. Sei es nun der niedliche Welpe beim Züchter oder Deine große Liebe aus dem Tierheim. Mit dem ersten Blick knüpfst Du das Band, das Euch künftig zusammenhält. Wenn Du Deinen Hund zu Dir holst, hast Du bereits Leader zu sein – Du kannst es nicht üben, Du musst es sein . Das fällt vielen Menschen extrem schwer, denn der menschliche Charakter, die menschlichen Eigenheiten, eben die gesamte Palette menschlicher „Schwingungen“ stürzen auf den Hund ein und machen ihn zu dem, was er ist.
     
     
    Gegenseitige Liebe und Vertrauen – der Hund vertraut seinem Menschen und umgekehrt.
     

     
    (Foto: Tierfotoagentur.de/M. Häupl)
     
    Ein Beispiel aus der Praxis:
    Eva kam zu uns, verzweifelt wie die meisten unserer „Klienten“. Ihre einjährige Malinois-Hündin war ängstlich, kam nicht, wenn sie gerufen wurde, lief davon … Der erste Kontakt zwischen Eva und mir war telefonisch. Sie klang nervös, versuchte jedoch, die Sachlage mit Humor zu beschreiben. Als wir uns dann persönlich trafen, bestätigte sich meine Vermutung: Eva ist ein schüchterner, leicht unsicherer Typ. Ihre Hündin war das exakte Spiegelbild von Eva – nervös, unsicher, ängstlich. Beim geringsten Anlass schaukelten sich die beiden emotional gegenseitig hoch.
    Beim Spaziergang stellte ich fest, dass jede Bewegung der Blätter, jedes noch so kleine Geräusch von beiden aufs Stärkste registriert
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