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Guter Rat ist leise

Guter Rat ist leise

Titel: Guter Rat ist leise
Autoren: Angie Mienk
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„meistern“.
     
Kennen und Kennenlernen
    Bindung bedeutet auch: Kennen . Unsere Hunde kennen uns mit der Zeit sehr gut – oft sogar besser als wir uns selbst. Sie können also sehr gut unterscheiden, ob wir etwas ernst meinen oder nicht, ob wir etwas verbieten – aber kompromissbereit sind, oder nicht.
     
     
     
    Weiter vorne in diesem Buch habe ich gesagt: „Mein Essen gehört mir“. Es liegt allein an mir, ob ich es mit den Hunden teile oder nicht. Von Zeit zu Zeit bekommen meine Hunde etwas ab – ja, auch vom Tisch. Bei der nächsten Mahlzeit stehen sie dann auchwieder da, fragen, ob sie etwas bekommen. Ein leichtes Kopfschütteln meinerseits genügt dann, sie trollen sich davon und gehen ihren Beschäftigungen nach – sie betteln nicht! Sie wissen also mit der Zeit, wann ein Nein auch Nein bedeutet und wann es vielleicht bedeutet – danach richten sie sich. Günstig wirkt es sich aus, wenn Du selbst auch weißt, ob Du gerade zu Kompromissen bereit bist, oder eher nicht.
    Auch Du wirst, wenn Du Dir etwas Mühe gibst, Deinen Hund von Tag zu Tag besser kennenlernen.
     
    Beobachte Deinen Hund und seine Reaktionen genau – je besser man sich kennt, umso besser lässt sich eine Bindung zur Verbindung ausbauen.
     
Der Lebensrhythmus
    „Wo sollte man sich von der endlosen Verstellung,
    Falschheit und Heimtücke der Menschen erholen,
    wenn die Hunde nicht wären,
    in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann?“
                                                                                               (Arthur Schopenhauer)
     
     
     
    Hunde sind zwar wahre Meister der Anpassung, dennoch haben sie einen völlig anderen Lebensrhythmus als wir Menschen. Hunde schlafen nachts meist nicht durch – sie schlafen tagsüber immer wieder. Hunde brauchen viel mehr Bewegung als wir Menschen und vor allem andere Arten der Bewegung. Hunde haben andere Verdauungszeiten als wir Menschen – eine Tatsache, die wir bei Aktivitäten berücksichtigen müssen. Hunde sind – meist – nicht gern allein. Viele Hunde müssen aber tagsüber allein bleiben, weil ihre Menschen das Futter verdienen müssen. Diese Hunde sind dann energiegeladen, wenn wir kaputt nach Hause kommen. Diese überschüssige Energie („War das langweilig Frauchen, jetzt tu was, tu was, spiel mit mir …!“) entlädt sich dann in dem Augenblick, in dem wir die Haustür öffnen. Der Hund springt freudig und erwartungsvoll um uns herum oder auch auf uns drauf – schon ist unsereins wieder genervt. Wie oft wird der Hund wegenseiner überschüssigen Energie, seine Erwartung an uns, ausgeschimpft und bestraft? Nicht gerade eine Basis für Vertrauen, aber genau das ist die Grundlage zur „unsichtbaren Leine“, zur Bindung, zur Beziehung – dies gilt es zu verinnerlichen!
     
     
    Voller Sehnsucht und Langeweile wartet Dein Hund, bis Du nach Hause kommst.

Die Welt aus der Sicht Deines Hundes
    „Je mehr ich gelernt habe,
    desto mehr habe ich gelernt,
    dass das Lernen nie aufhört.“
                           (Verfasser unbekannt)
     
    Dein Hund sieht die Welt anders, ganz anders als Du. Zum einen liegt das an seinem Körperbau – er geht auf vier Beinen. Zum anderen liegt es an seiner Größe – er ist, wenn er ein sehr großer Hund ist, gerade einmal 90 Zentimeter hoch (Schultermaß). Zum dritten ist er mit ganz anderen Fähigkeiten ausgestattet, insbesondere was seine Wahrnehmung angeht (Instinkt, Motorik, Geruch, Augen, Ohren, Tastsinn).
    Hier soll es um die „Weltanschauung“ unserer Vierbeiner gehen. Um die „Weltanschauung“ unserer Vierbeiner auch nur annähernd zu verstehen, machen wir in unseren Workshops und Seminaren gerne folgendes Experiment, das auch Du bei Dir zu Hause einmal durchführen solltest:
    Man benötigt dazu mindestens zwei Erwachsene und, ganz praktisch, ein Kind. Du gehst hinunter auf alle Viere und wanderst von Raum zu Raum, während die Menschen um Dich herum alltägliche Dinge erledigen: putzen, aufräumen, sich unterhalten, Besuch empfangen und so weiter. Sie sollen Dich auch wie einen Hund behandeln: Du musst ausweichen, wenn sie kommen, zur Seite gehen, darfst nicht in gewisse Räume und man schickt Dich auf Deinen Platz (eine Decke auf dem Boden), sobald Du irgendwie im Weg bist. Bedenke, dass Du Deine Hände nicht wie ein Mensch benutzen darfst, das lästige Kind, das vielleicht dauernd
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