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Hinter Jedem Konflikt Steckt Ein Traum, Der Sich Entfalten Will

Titel: Hinter Jedem Konflikt Steckt Ein Traum, Der Sich Entfalten Will
Autoren: Birgit Theresa Koch
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»Die Streitschlichterin für Sie unterwegs«
    Vorwort der Autorin
    Vor zwei Jahren hatte ich eine verrückte Idee, die sich so beglückend an mich geheftet hat, dass ich sie einfach ernst nehmen musste. Ich sah mich als Streitschlichterin mit einem Wohnmobil durch Deutschland reisen und vor Ort mit Menschen an ihren Konflikten in Familie, Beruf und Nachbarschaft arbeiten. Es dauerte mehrere Monate, bis ich mir die Erlaubnis gab, die Unsicherheit und das Risiko auf mich zu nehmen, meine Arbeit zu Hause zu reduzieren, und eine Art des Reisens und Arbeitens als fahrende Psychologin und Beraterin auszuprobieren, wie ich sie noch nicht kannte. Mit welchen Menschen und Situationen würde ich konfrontiert werden? Welche neuen Erfahrungen könnte ich machen? Würden mich die Leute wieder nach Hause schicken? Es gab viele Fragen und ich fuhr los mit meinem Motto dick auf die Rückseite des Wohnmobils geschrieben: Hinter jedem Konflikt steckt ein Traum, der sich entfalten will.
    Ich hatte die Vision, mit diesem besonderen Angebot Menschen zu erreichen, die mich in einem normalen Beratungssetting nie angesprochen hätten. Menschen haben in der Regel Angst, Konflikte anzusprechen oder zuzugeben. Sie glauben nicht an die Veränderlichkeit
von Gefühlen und Einstellungen und können die Wut und den Schmerz nicht aushalten. Konfliktarbeit ist immer ein Risiko für die Betroffenen. Es ist meist Neuland, das betreten wird. Mit dieser Reise wollte ich mich auf meine Weise am Risiko beteiligen und mich auf einen Weg begeben, den auch ich noch nicht kannte.
    Schon nach einem meiner ersten Vorträge in einem kleinen Café bekam ich einen ungewöhnlichen Auftrag, der meine Gedanken bestätigte: Ein älterer Mann aus einer kleinen Gemeinde rief mich an, ob ich nicht mit einer jungen Frau arbeiten könnte, die öffentlich gemobbt würde. Er könne das nicht länger mit ansehen und wollte ihr mehrere Sitzungen mit mir schenken. Kurz darauf nahm ich Kontakt zu ihr auf und es kam zu einem Konfliktcoaching mit der jungen Frau. Meine Arbeit profitierte also von einem ungewöhnlichen und flexiblen Rahmen.
    Als professionelles Gepäck hatte ich meine jahrelange Erfahrung als Systemische Therapeutin dabei und meine Begeisterung für die Prozess- und Weltarbeit nach Arnold Mindell, wie ich sie in zwei längeren Aufenthalten in den USA, in vielen Processwork- und Worldwork-Seminaren dort und einer Weiterbildung bei Max Schupbach (»Prozessorientiertes Change Management und Prozessorientiertes Führen« 2005/06 in Berlin) erleben und lernen durfte. Durch die Prozessarbeit und ihre Grundannahmen kann ich heute das Entwicklungspotential in jedem Konflikt und die damit verbundenen Veränderungswünsche und Träume viel schneller und deutlicher erkennen und meine Klienten und Gruppen begleiten, sie anzuschauen und zu
entfalten. Prozessorientierte Philosophie und Veränderungsarbeit ließ sich nahtlos in meine systemisch geprägte Vorgehensweise integrieren, in der jede Kommunikation und jeder Konflikt als Wechselwirkungsgeschehen zwischen zwei oder mehr Menschen und ihrer Umwelt angesehen wird. Wenn nur ein Mensch sich selbst und seine Haltung verändern kann, hat dies einen Einfluss auf seine Beziehungen und die Reaktion der anderen.
    Viele therapeutische Richtungen sehen in Krisen, Konflikten und Krankheiten die Chance für Entwicklung. Das ist nicht neu. Doch die Mindellsche Betrachtungsweise, die fundiertes therapeutisches Wissen mit den Weisheiten der Schamanen indigener Völker und der Philosophie des Tao verbindet, berührte mich persönlich zutiefst und beantwortete mir viele offene Fragen, als ich im Sommer 2000 die ersten Bücher von Arnold Mindell entdeckte. Insbesondere das Prinzip der »Tiefen Demokratie«, das diese Arbeit durchdringt, hat mich sehr beeindruckt. Es hilft Menschen, sich auch jene Seiten anzuschauen, die sie an sich selbst und anderen nicht mögen oder ablehnen, und eine Haltungsänderung vorzunehmen, die in einem Konflikt oder einer zwischenmenschlichen Krise alles zum Guten hin verändern kann.
    Ohne prozessorientiertes Wahrnehmen und Wissen hätte ich mir Konfliktarbeit, wie ich sie heute mache, nicht vorstellen können.
    Für die vielen prozessorientierten Einsichten, Inspirationen, Methoden und Übungen, die meine systemische Denk- und Arbeitsweise so nachhaltig bereichert haben, möchte ich mich besonders bei Arnold
Mindell und seiner Frau Amy sowie bei Max Schupbach und seiner Frau Ellen bedanken, aber auch bei den
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