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Guter Rat ist leise

Guter Rat ist leise

Titel: Guter Rat ist leise
Autoren: Angie Mienk
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entwischen. Erst als ich Eva einredete, dass Fibi nach der Böschung nicht weiter könne, glaubte Eva daran und war davon überzeugt, dass ein Weglaufen nicht möglich war. Mit dieser Überzeugung rief sie nun Fibi, die sofort kam.
    Was war geschehen? Wenn man die gewünschten Ergebnisse erzielen will, ist gegenseitige Aufmerksamkeit = Konzentration erforderlich. Irgendwann in der Zeit vor unserem Treffen, in einem Moment der Unachtsamkeit, hatte Evas Konzentration nachgelassen oder sie war auf etwas anderes fixiert, als sie Fibi rief. Die Hündin spürte den Moment der Unachtsamkeit und reagierte nicht auf den Ruf, im Gegenteil, sie entfernte sich weiter von Eva. Seither saß in Eva der Gedanke fest, dass Fibi sowieso nicht folgt. Diesen Gedanken gab sie bei jedem Ruf an Fibi weiter. Warum also sollte die Hündin folgen, wenn ihr solch negative Schwingungen entgegen kamen? Bei unserem gemeinsamen Spaziergang suggerierte ich Eva, dass Fibi auf keinen Fall weglaufen kann (das war Evas große Angst). Ich brachte Eva dazu, Fibi zu rufen und überzeugte sie gleichzeitig davon, dass Fibi unter allen Umständen auf den Ruf unverzüglich reagieren wird. Jeden negativen Gedanken bei Eva konnte ich für einige Sekunden ausräumen. Da ich Eva gleichzeitig fragte, was das schönste Erlebnis mit Fibi war, hatte ich sie soweit, dass sie ganz kurz nur positive Schwingungen (Gedanken und Gefühle) aussandte.
     
     
     
    (Foto: Tierfotoagentur.de/Alexa P.)
     
    Noch ein Beispiel aus der Praxis:
    Askan, Jack Russell Terrier, ist lebenslustig und ganz Terrier mit ungeheurem Selbstbewusstsein. Sein „Leader“ liebt ihn über alles, hatte aber Angst, ihn von der Leine zu lassen. „Askan wird jagen, er geht jeder Spur nach“, behauptete Sonja. Sie hatte nicht einmal schlechte Erfahrungen gemacht. Man hatte ihr als Ersthundebesitzerin lediglich eingeredet, dass alle Terrier Jäger sind.
    Auch mit ihr ging ich auf unserem Gelände spazieren, nahm aber eine unserer Hündinnen mit, Candy. Ich überzeugte Sonja davon, dass Askan auf jeden Fall immer bei Candy bleiben würde und stellte unter Beweis, dass Candy jedem meiner Rufe unverzüglich folgen würde. * Askan war die ganze Zeit über angeleint, Candy frei. Als ich spürte, dass Sonja mir glaubte, ließ ich sie Askan ableinen. Der freute sich über seine Freiheit und raste im Wald umher (Es handelte sich um unseren eigenen Wald, keine Jäger, keine Gefahren!).
    * Hier findest Du nun einen Widerspruch: Einerseits behaupte ich, dass ich niemals einen Hund ohne Grund rufen werde, niemals rufe, nur um das rasche Befolgen unter Beweis zu stellen – und nun das: Ich rufe Candy mehrfach, nur um zu beweisen, dass sie immer folgt! Ganz einfach: wir haben einige Hunde, die wir als „Therapiehunde für Hunde“ einsetzen – Candy gehört dazu. Für diese Hunde ist es ein „Job“, anderen Hunden und ihren Menschen zu helfen – sie tun diesen Job gerne und werden entsprechend „entlohnt“.
    Nach einigen Minuten des intensiven Gesprächs mit Sonja bat ich sie, Askan freundlich und freudig zu sich zu rufen. Sie kniete sich hin und rief nach ihrem Liebling. Der kam dem Ruf unverzüglich nach und Sonja freute sich wie ein Kind, was sie Askan auch deutlich zeigte. Candy war nicht zu sehen. Erst als ich nach Candy rief, tauchte sie auf. Askan war also aus freiem Willen zu seinem Frauchen gekommen. Beide hatten dadurch ein äußerst positives Erlebnis: Sonja vertraute darauf, dass Askan ihr immer folgt und Askan folgte, weil Sonja sich sooooo sehr darüber freute. Wir wiederholten das „Spiel“ an diesem Tag noch zweimal und in der Woche darauf auf einem anderen Gelände auch zweimal. Bei beiden hatten sich die positiven Gedanken tief eingepflanzt.
     
     
    Seither folgt Askan jedem Ruf seiner Menschen unverzüglich, egal, was ihn beschäftigt. Sonja ruft Askan allerdings niemals „nur so“, sie gibt ihm immer einen Grund, zu folgen – sei es, dass der Spaziergang fortgesetzt wird, dass sie ein Spiel mit ihm beginnt oder dass beide einfach heimgehen.
    Wie ist das alles nun möglich und wie können Gedanken über große Distanzen das Geschehen so sehr beeinflussen? Handelt es sich um Magie, Hokuspokus? Ist das spirituell? Spinnerei? Keineswegs. All das ist einfach ein Naturgesetz, das wir gerne verleugnen.
    Ist es Dir nicht auch schon einmal passiert, dass Du intensiv an jemanden gedacht hast und plötzlich ruft derjenige Dich an? Kennst Du das Gefühl, dass etwas geschehen wird – und dann
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