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Gut reicht voellig

Gut reicht voellig

Titel: Gut reicht voellig
Autoren: Bettina Stackelberg
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Anerkennen der Grenzen, gewissermaßen um Demut.
Demut und Dankbarkeit
    Demut, ein altmodischer Begriff. Nicht mehr sehr gebräuchlich, oder? Ich mag ihn sehr. Und ich wünschte mir von vielen Menschen ein bisschen mehr Demut.
    Vor allem von dem Tschakkaa-Coach, der meint: Alles ist möglich – man muss nur wollen!
    Vom Jungunternehmer, der es nicht nötig zu haben meint zu netzwerken (Karriere und Business sind wichtiger!) – und jetzt merkt, dass er keine Kunden findet. Der sich nach langer Zeit mal wieder meldet – nur um nach drei mühsamen Small-Talk-Sätzen darum zu bitten, ihm einen meiner Kontakte weiterzureichen.
    Von Menschen, die meinen, andere Menschen nicht zu brauchen.
    Einer meiner Lehrer, Matthias Varga von Kibét, hat einmal gesagt:
    „Wenn du irgendwann mal wirklich gut bist (als Aufstellungsleiterin) und dann erfolgreich arbeitest: Dann bist du auf die Ergebnisse nicht mehr stolz, sondern dankbar!“
    Und ich merke das so oft im Coaching bzw. nach gelungenen Sternstunden-Coachingsessions: Da sind 90 Minuten vergangen voller Kreativität, Erkenntnis, voller Vertrauen des Klienten und Neugier auf Neues, mit wunderbaren Ergebnissen, einer neuen Perspektive, einem neuen Durchbruch. Der Klient geht nach Hause und ich bin einfach nur erfüllt, zufrieden – und dankbar!
    Dankbar dafür, dass ich diesen wunderbaren Beruf haben darf, mit dem ich wirklich unterstützen und gut begleiten kann, bei dem ich derart nah an Menschen herankommen darf – und mit dem ich noch dazu mein Geld verdiene. Danke!
    Aber zurück zur Demut: Für den Demütigen gibt es etwas Unerreichbares, etwas Höheres. Aus dieser Erkenntnis heraus akzeptiert er die Gegebenheiten seines Daseins.
    Ja, für mich hat Demut auch diesen spirituellen Aspekt: Ich weiß, dass ich nur durch meinen Willen eben nicht alles erreichen kann. Dass ich ein Teil bin vom Ganzen. Dass es etwas gibt, das schlauer und älter und weiser ist als ich. Darin bin ich eingebettet. Darauf kann ich vertrauen, dem kann ich mich anvertrauen. Und dieses Unerreichbare, Höhere ist im wahrsten Sinne des Wortes unbegreiflich.
    Demut gehört für mich aber auch in den Alltag: Demut bedeutet hier dann für mich:
Zu sehen, dass ich nie aufhöre zu lernen.
Darauf zu achten, dass ich mich möglichst selten über andere stelle.
Mich immer mal wieder neu zu hinterfragen – mich, meine Ansichten, meine (Vor-)Urteile. (Hinterfragen! Nicht: infrage stellen. Ein kleiner, aber feiner und immens wichtiger Unterschied!).
    Demut bedeutet für mich auch, dankbar zu sein. Dankbar sein zu können.
    Und ich kann immer schlechter Menschen ertragen, denen Demut fehlt. Nein, ich möchte immer seltener solche Menschen um mich haben. Danke, dass es so viele andere gibt. Menschen, denen Demut kein Fremdwort ist.

Ich übernehme Verantwortung!
    Herzlichen Glückwunsch! Jetzt haben Sie sich derart intensiv und ehrlich mit Ihrem Perfektionismus auseinandergesetzt, dass Sie noch einen Schritt weiter gehen können. Sie haben jetzt für sich selbst die Verantwortung übernommen, arbeiten an sich und Ihrem Perfektionismus, achten besser auf Ihre eigenen Bedürfnisse, sind mutiger und klarer geworden.
    Jetzt ist es an der Zeit, auch die Verantwortung in Ihren verschiedenen Rollen für andere zu übernehmen. Anderen geht es ja oft ähnlich mit dem Perfektionismus, auch sie leiden darunter – und hier können Sie etwas tun!
Meine Verantwortung als Chef
    Ich habe im Coaching immer wieder mit Mitarbeitern in Unternehmen zu tun, die auch deshalb von ihrem Perfektionismus so getrieben und belastet sind, weil sie meinen, ihr Chef verlange das von ihnen. Nach einigen Gesprächen stellt sich dann meist heraus, dass die beiden nie wirklich darüber geredet haben.
    Der Mitarbeiter glaubt, sein Chef stelle stets sehr hohe Ansprüche an ihn, möchte alles sofort und natürlich absolut perfekt erledigt haben. Je länger er dies annimmt und je weniger er dies anspricht und dadurch konkretisieren kann, desto angestrengter wird er agieren. Diese Annahme, dieser Glaubenssatz verselbstständigt sich quasi, ohne dass der Chef je konkret dazu Stellung bezogen hat.
    Ja, liebe Chefs, so denken viele Ihrer Mitarbeiter über Sie! Und hier beginnt Ihre Verantwortung: Selbstverständlich dürfen und müssen Sie hohe Ansprüche an Ihre Mitarbeiter stellen, Ihr Unternehmen ist schließlich nicht die Wohlfahrt, es muss Leistung, Umsatz und gute Zahlen liefern und dafür sind Ihre Mitarbeiter mit zuständig. Anspruchsvoll: ja.
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