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Gut reicht voellig

Gut reicht voellig

Titel: Gut reicht voellig
Autoren: Bettina Stackelberg
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ja sicher zu diesem Buch gegriffen, weil Sie sich angesprochen fühlten, weil Sie merken, dass Ihr Perfektionismus Ihnen nicht guttut.
    Sie haben es gemerkt! Das ist der erste wichtige Schritt! Solange Sie sich dessen nicht bewusst sind, können Sie nichts ändern. Jetzt wird es Ihnen immer klarer und somit werden Sie achtsamer mit sich selbst, Sie steigern Ihre Selbstfürsorge.
    Gesunde Selbstfürsorge und Perfektionismus passen nämlich nicht zusammen, sie schließen sich sogar aus! Wer ständig vom Perfektionismus angetrieben ist, der betreibt letztlich heftigen Raubbau an seinen Kräften – und das ist alles andere als selbstfürsorglich.
    Wenn Sie gut auf sich achten, dann verlieren Sie nie über längere Zeit das rechte Maß aus den Augen. Sie wissen genau, wie viel Ehrgeiz Ihnen noch guttut, wie viel Schippen Sie noch obendrauf legen können und wann dann doch mal das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
    Sie selbst und kein anderer bestimmt den Zeitpunkt, wann es genug ist, wann es reicht. Sie selbst haben das Gespür dafür, wann ein „Nein“ angesagt ist. Sie selbst entscheiden, in welchen Wettbewerb Sie sich begeben wollen und in welchen nicht.
    Und Sie wissen, wann Sie Ihre Grenzen erreicht haben, die Sie momentan auch nicht überschreiten oder erweitern oder sprengen wollen!
    Genau dies wird uns doch ständig eingeredet: „Sprenge deine Grenzen“ oder „Wachse über dich hinaus!“ und „Raus aus der Komfortzone!“. Wir lesen und hören dies täglich, ob im TV, in Zeitschriften oder in unendlich vielen Ratgeber, die es zu diesen Themen auf dem Markt gibt.
    Stimmt: Wenn wir unsere Grenzen ausloten und genauer betrachten, können wir so manche überschreiten. Und so wieder ein Stück wachsen, weil wir uns aus der Komfortzone wieder ein bisschen herausbewegen, Raum und Möglichkeiten dazugewinnen, stärker, mutiger und weiter werden.
    Aber: Grenzen sind meiner Meinung und v. a. auch meiner Erfahrung nach nicht nur dazu da, überwunden zu werden! Grenzen – vor allem wenn sie sich schmerzhaft bemerkbar machen, sind auch dazu da, hin und wieder akzeptiert zu werden. Dann geht es darum einzusehen, dass ich nicht unendlich wachsen kann, dass meine Möglichkeiten, Ressourcen und Kräfte begrenzt sind. Dass ich Mensch bin. Oder dass es vielleicht gerade einfach nicht an der Zeit ist, diese Grenze zu überwinden.
    In diesem Fall ist ein „Ha, wäre doch gelacht, wenn ich nicht auch dich überwinden könnte wie all die anderen Grenzen!“ vielleicht nicht gut.
    Wir können so viel schaffen. Wir können stärker, mutiger, größer, erfolgreicher, glücklicher sein als wir es je für möglich gehalten hätten, wenn wir uns trauen, uns fürs Wachstum entscheiden, Grenzen überwinden.
    Damit Hand in Hand sollte jedoch immer auch ein gerüttelt Maß an Demut gehen, an Selbstfürsorge und an Achtsamkeit. Wir sollten genau hinhören, was gerade dran ist: Wachstum und Grenzen überwinden – oder Innehalten und Grenzen akzeptieren.
    Manchmal sind die Grenzen schlauer als wir. Manchmal wollen sie uns sagen: „Schau hin, hier ist erst einmal für den Moment Schluss. Das tut dir gut – glaub uns. Vertrau uns!“
    Ich schrieb in einem der ersten Kapitel darüber schon einmal – hier ist es noch mal wichtig: „Stillstand bedeutet Rückschritt“ höre ich vor allem oft von meinen „Tschakkaa-Kollegen“, wie ich sie nenne. Von Menschen, die oft schier unerträglich laut, aufdringlich und dauergrinsend durch die Welt laufen und ein ständiges „Schneller, höher, weiter!“ propagieren. Bloß nicht stehen bleiben, auf jeden Fall raus aus der Komfortzone, sich weiterentwickeln, besser werden, reicher werden, schöner und erfolgreicher werden. Wenn du stehen bleibst, bist du verloren, weil dich sofort alle anderen überholen.
    Quatsch!
    Ich sage es noch einmal: Stillstand kann auch ein sehr kluges und gesundes Innehalten bedeuten. Stehen bleiben, sich besinnen, konsolidieren. Darüber nachdenken, wie es mir eigentlich im Moment so geht.
    In aller Ruhe auf meinen inneren einsamen Berg klettern und mit Weitblick und in Stille schauen, wo ich gerade stehe und wohin es gehen wird. Was zu tun ist. Dieses In-sich-Hineinhören funktioniert nur in der Stille, im Nichtstun, im Innehalten. In dieser Zeit geht es nicht ums Tun, Arbeiten, Sich-Weiterentwickeln, Vorwärtsstreben – es geht nicht um Perfektionismus.
    Es geht hier vielleicht auch um das Grenzen-Akzeptieren. Und nicht um schneller, höher, weiter.
    Es geht um das
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