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Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)

Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)

Titel: Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)
Autoren: Stefanie Herbst , Juna Brock
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einschätzen können. Doch solch eine Courage, solch ein Risiko – und solch eine Dummheit – hatte er ihm nicht zugetraut. Ceely stöhnte auf und fluchte innerlich. Hatte er ihm denn am Flughafen überhaupt nicht zugehört? Wie konnte man sich seine Karriere nur so verbauen? Warum es an die große Glocke hängen, wenn es einem das Leben nur komplizierter machen würde ?
    Ceely hielt in seinen wirren Gedanken inne. Und auf einmal schämte er sich, in solchen Klischees zu denken. Was war mit dem Stolz? Der Gleichberechtigung? Dem Recht, so zu leben, wie man wollte? Schließlich wurde Ceely klar, dass Dice’ Aktion endlich genau den Mann zeigte, der er wirklich war. Er hatte nur Etwas oder Jemanden gebraucht, für den sich all das Risiko lohnte.
    Ceely ging zum Kühlschrank, öffnete ihn und starrte eine geschlagene Minute einfach nur hinein. Sein Lächeln wurde immer breiter. Und er musste sich selbst zurückhalten, in das Outing und was es für ihre Beziehung bedeuten würde, nicht zu viel hineinzuinterpretieren. Ceely nahm sich eine Flasche Ginger Ale und schmiss den Kühlschrank schwungvoll wieder zu.
    Als es unerwartet an der Tür klopfte, zuckte er zusammen. Er wollte jetzt nicht gestört werden. Er wollte jetzt mit niemandem über Belanglosigkeiten reden. Mit keinem Briefträger, keiner schwatzhaften Nachbarin und schon gar nicht mit sogenannten Freunden, die mit ihm womöglich sonst was Spannendes unternehmen wollten. Er wollte sich noch eine Weile in seinen romantisch-kitschigen Gefühlen suhlen. Hartnäckig klopfte es erneut.
    Ceely fuhr sich durch die Haare und strich das Shirt über seinem Brustkorb glatt. Würde man ihm seinen Gefühlszustand ansehen? Würde man ihm an der Nase ablesen können, was in ihm vorging? Er öffnete das Ginger Ale und genoss ein paar erfrischende Schlucke daraus. Dann stapfte er genervt zur Tür.
    Als er sie öffnete, war es, als würde er zum ersten Mal in diese nur zu bekannten, warmen, braunen Augen blicken, die ihn linkisch unter der Baseballmütze ansahen. Ceely fiel sofort die Silberkette auf, die an Dice’ Halsausschnitt herausschaute. Er trug sein Zeichen. Doch dann sah er hinter Dice eine Meute Fotografen das Treppenhaus hinauf hetzen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Dice völlig außer Atem war.
    „Oh nein. Nein, nein, nein, nein, nein. Das kommt gar nicht infrage. Ich habe es gerade Mal vor fünf Sekunden erfahren. Du kannst jetzt hier nicht einfach auftauchen – so mir nichts, dir nichts – mich so angucken und erwarten, dass ich dich einfach herein bitte und frage, wie es denn so läuft. Denn eines ist ganz klar, ich werde vor denen da bestimmt nicht …“
    Doch weiter ließ Dice ihn nicht kommen. Der Sänger machte einen Schritt auf ihn zu, überbrückte die Distanz zwischen ihnen, lehnte sich gegen ihn und küsste ihn ganz einfach. Das Klicken der Auslöser um sie herum hatte etwas Ekstatisches an sich. Zärtlich berührten sich ihre Münder, doch auch mit Nachdruck, wie es zwei leidenschaftlich verliebte Menschen nun einmal tun.
    „Das habe ich nicht gewollt“, wisperte Ceely und ergab sich dem Strudel an aufwallenden Gefühlen, spürte den Kloß im Hals, die feuchten Augen. „Das war nicht so gemeint von mir. Du hättest nicht … du brauchtest nicht … nicht meinetwegen.“
    Dice schmiegte sich an sein Gesicht und antwortete ihm leise ins Ohr, dass es jetzt genauso war, wie es sein sollte, und dass es selbstverständlich seinetwegen war. Die Paparazzi riefen wild durcheinander und drängten sich um sie herum. Doch sie waren nicht mehr wichtig.
    „Du bist vollkommen verrückt.“ Ceely machte einen Schritt zur Seite, öffnete die Tür noch weiter und bat ihn mit einer Geste einzutreten.
    Mit einem selbstzufriedenen Lächeln winkte Ceely den Fotografen und machte ihnen dann die Tür vor der Nase zu. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis der Lärm draußen abgeklungen war. Doch dann fanden sich die Fotografen anscheinend damit ab, dass sie vorerst nichts mehr vor die Linse bekommen würden, und bezogen vor dem Hauseingang ihre Positionen.

    Dice begann ungeniert, durch das Wohnzimmer zu schlendern. Ceely lehnte sich gegen die Fensterbank und beobachtete ihn. Ohne Scheu sah sich Dice neugierig in seinem Apartment um. Begutachtete Bilder an den Wänden, strich mit den Fingerspitzen über Bücher und betrachtete interessiert die Sammlung kleiner ägyptischer Figuren. Plötzlich fragte Dice ihn nach den Urkunden an den Wänden. Verlegen kratzte Ceely sich am
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