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Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)

Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)

Titel: Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)
Autoren: Stefanie Herbst , Juna Brock
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sprechen? Warte, ich reiche dich mal …“
    Der Sänger schreckte zurück und presste sich mit dem Rücken dicht an die Wand. Er sah, wie Xander die Stirn in Falten legte. Er lauschte und konnte tatsächlich Ceelys Stimme durch den Hörer wahrnehmen. Worte verstand er nicht, aber der Klang allein, ließ seinen Magen schmerzhaft verkrampfen. Er senkte den Blick.
    „Wir haben ein paar Schwierigkeiten, aber das bekommen wir schon geregelt“, hörte Dice Xander sagen. „Nicht wahr, Mr. Superstar?“
    Dice verzog den Mund.
    „Ob es ihm gut geht? Wieso sollte es ihm nicht gut gehen? Du kannst mir vertrauen, Ceely. Ich geb hier mein Bestes.“
    Es tut mir leid, Benjamin.
    Dice stieß sich von der Wand ab, schubste den Bodyguard zur Seite und rannte zurück zum Hotel. Xander rief ihm hinterher, doch nach einigen Metern hörte er ihn nicht mehr. Dice lief die Treppe nach oben, steckte die Schlüsselkarte ins Schloss und fiel mit der Tür ins Zimmer. Fest knallte er sie hinter sich zu, trat wütend seine Reisetasche zur Seite, packte einige Klamotten und warf sie mit einem lauten Schrei durch den Raum.
    Schwer atmend hielt er inne und holte sein Handy aus der Tasche. Das war doch alles lächerlich. Dice vermisste Ceely und der Anruf bei Xander bewies, dass auch Ceely an ihn dachte. Es war noch nicht vorbei, es durfte noch nicht vorbei sein. Irgendwie würde es schon funktionieren. Sie könnten sich treffen und …
    Schnell wählte er Ceelys Nummer und drückte auf ‚Anrufen‘. Sein Herz schlug ihm hart bis zum Hals. Er schluckte, schloss die Augen. Gleich könnte er mit Ceely sprechen und beide würden einsehen, wie unsinnig das Ganze doch war. Gleich … nur noch einen Augenbl…
    Abrupt ließ Dice das Handy fallen. Fassungslos starrte er auf das leuchtende Display am Boden und traute seinen Ohren nicht.
    „Die Nummer, die Sie gewählt haben, ist nicht vergeben. Die Nummer, die Sie gewählt haben, ist nicht …“

Seufzend steckte Ceely den Schlüssel in das Schloss seines Apartments und stieß die Tür auf. Er hatte vierundzwanzig Stunden durchgearbeitet und wollte nur noch in sein Bett fallen und von der Welt nichts mehr wissen. Selbst zum Duschen war er zu müde. Obwohl er eine Dusche verdammt nötig hätte. Doch es war niemand da, der sich an seinem Schweiß stören könnte.
    Ceely warf den Schlüsselbund mit der kleinen schwarzen Billard-Acht in die Schale im Flur. Er schlüpfte aus seinen Stiefeln, zog sich das Hemd von den Schultern, knöpfte seine Jeans auf und strampelte sich heraus. Er war eingeschlafen, kaum dass sein Kopf das Kissen berührte.
    Als er um halb drei in der Nacht wach wurde, begann das übliche Spiel. Er wälzte sich hin und her, doch weder Decke noch Kissen noch Matratze konnten ihm die nötige Entspannung liefern. Er versuchte gar nicht erst zu masturbieren. Schnaufend stieg er aus dem Bett und taperte durch die dunkle Wohnung.
    Er ging zum Fenster im Wohnzimmer, das vom Boden bis zur Decke reichte, schob den Vorhang zur Seite und genoss den friedvollen Anblick dieser nimmermüden Stadt. Dessen ungeachtet schmerzte sein Körper weiterhin von einem Verlangen, das er so nie gekannt hatte, und das er niemals würde stillen können.
    Doch er zerfleischte sich nicht in Selbstmitleid. Oder suchte nur bei sich die Schuld. Sie waren beide zu gleichen Teilen an der ganzen Geschichte beteiligt. Immerhin waren sie zwei vernünftig denkende Erwachsene - zumindest den Großteil der Zeit, in der sie zusammen gewesen waren.

Am nächsten Tag begleitete Ceely seine neue Klientin zum Set ihrer Fernseh-Serie. Sie war eine eher mittelmäßige Schauspielerin. Zu dünn, als dass man sie als weiblich bezeichnen konnte. Zu schrill und laut, um wirklich eine angenehme Person zu sein. Zu sehr auf Oberflächlichkeiten und das Gerede anderer Leute fixiert, als dass sie merken würde, dass sie ausgenutzt wurde. Doch das Schlimmste war, dass ihre Augen die Farbe von flüssigem, heißen Mokka hatten. Seine Farbe.
    Doch sie war reich, und Ceely nahm zurzeit jedes Angebot an. Nur um nicht denken zu müssen. Sich nicht erinnern zu müssen. Ceely brauchte seine Klientin nicht sympathisch finden. Er brauchte nicht einmal mit ihr reden. Er wurde nur dafür bezahlt, sie bei allen öffentlichen Auftritten zu begleiten. Die Gute hatte einen mehr stümperhaften als professionellen Drohbrief erhalten. Vermutlich ein zurückgewiesener Fan, der sich wichtig machen, in Wahrheit allerdings am liebsten an ihrem benutzten Höschen
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