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Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)

Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)

Titel: Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)
Autoren: Stefanie Herbst , Juna Brock
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bereitete ihm Vergnügen. Ihm gefiel es, zu reizen und zu erregen, wissend, dass es keine Möglichkeit gab, Sehnsüchte und Bedürfnisse zu befriedi-gen – zumindest nicht in diesem Augenblick.
    Dice benetzte seine Brust mit Wasser. Schimmernde Tropfen rannen seinen Körper hinab und sammelten sich in den dunklen Haaren seines Bauches. Er erfrischte seine Schultern, seinen Nacken, seine Arme und überlegte, sich für eine Runde in den Pool zu stürzen, als der andere Mann plötzlich seine Hand hob und breit grinsend auf seine Armbanduhr tippte.

    Dice hielt inne, sah auf seine eigene Uhr, murmelte „Scheiße“ und zog sich hastig an. Er lief eilig zur Terrassentür, drehte sich dort noch einmal um und zwinkerte seinem Verbündeten neckisch zu, ehe er das Hotel betrat.
    Noch tief in Gedanken versunken, donnerte er in der Lobby mit einer Frau zusammen.
    „Dice. Da bist du ja endlich“, fuhr sie ihn wütend an. „Deine Probe war für 16 Uhr angesetzt. Jetzt ist es halb fünf. Wir sind nicht zum Spaß hier. Ich weiß wirklich nicht, was du dir dabei denkst. Es gibt noch viel zu tun. Komm, komm!“
    Chikamatsu Monzeamon, seine Managerin. Stets gestresst und dauernervös.
    Noch ehe Dice etwas erwidern konnte, schubste sie ihn vor sich her, schnatternd und schimpfend.
    Doch das konnte seine Laune nicht verderben. Er wusste, was später noch auf ihn wartete und mit der Vorfreude darauf, würde er alles überstehen: die Probe, genauso wie Chikas nervende Vorhaltungen.

Eigentlich gab es nur zwei Regeln in seinem Beruf. Erstens: Lass dich nie mit deinem Klienten ein. Und zweitens: Was immer auch geschieht, dein Klient muss dir zu 100 Prozent vertrauen können. Nun, eine der beiden Regeln hatte er bereits nach wenigen Tagen gebrochen. Aber er sah sie ohnehin vielmehr als eine Art Richtlinien an und hatte nicht vor, in nächster Zeit daran etwas zu ändern. Denn eines stand außer Frage: Ceely Templeton war der beste Leibwächter, den man für Geld bekommen konnte. Und er war jeden einzelnen Penny wert.
    Ceely verfolgte an diesem Nachmittag Dice’ Proben. Wie immer hielt er sich im Hintergrund und beobachtete aufmerksam das Geschehen. Bequem lehnte er gegen eine Wand und trank dabei aus einem Pappbecher seinen Kaffee.
    Chika war zu Dice getreten, weil dieser zum wiederholten Male nur ungenau die ersten Töne des Eröffnungssongs traf. Sie rüttelte ungestüm an seinem Ellenbogen, was bei ihren knappen 1,50 Metern ziemlich niedlich aussah – immerhin war Dice fast zwei Köpfe größer als sie. Dice erschien nicht wirklich genervt, nur ein wenig desinteressiert. Ceely konnte sich genau ausmalen, wo seine Gedanken waren. Das hatte er ihm vorhin am Pool ja unmissverständlich zu verstehen gegeben.
    Ceely registrierte, wie Dice ihn durch die Scheibe hindurch ansah, während Chika ihn unaufhörlich zu höheren Leistungen anspornte. Ceely hielt den Blick. Er genoss die verbotene Atmosphäre, die sie immer und überall spürten, wenn sie zusammen waren. Als Dice den Blick wieder abwandte, musste auch Ceely seinen Blick senken. Er erhob seinen Kopf erst wieder, als Dice’ kräftige, dunkle Stimme ertönte. Diesmal bekam er den Ton sicher und präzise hin.

    Später am Abend, als die Sonne bereits untergegangen war, wanderte Ceely durch die Grünanlagen zwischen den großzügig angelegten Apartments. Sein Beruf brachte es mit sich, dass er niemals nur spazieren ging, seine Augen waren stets wachsam und sein Instinkt immer aufs Äußerste geschärft.
    Er klopfte schließlich leise an die Scheibe von Dice’ Terrassentür. Von innen war nur ein schwacher Lichtschein auszumachen. Als Dice ihm öffnete, schüttelte dieser unmerklich seinen Kopf. Ceely verstand die Geste.
    „Du solltest vorsichtiger sein, wem du nachts die Tür aufmachst, Dice. Es könnte ein verrückter Fan sein, der dir am liebsten die Klamotten vom Leib reißen würde, um sich seine ganz persönliche Trophäe zu holen“, ermahnte Ceely.
    Er betrat den Wohnbereich, der mit cremefarbenen Fliesen ausgelegt war, und grinste Dice spitzbübisch an. Im nächsten Moment kam auch schon Chika aus einem der Nebenräume und hielt ein paar Unterlagen in ihren Händen. Ceely konnte das leise statische Surren des Laptops von nebenan ausmachen und wusste, dass die beiden am Arbeiten waren.
    „Nein ernsthaft, lass die Terrassentür geschlossen und zieh die Vorhänge zu, sonst kann man hier drinnen alles beobachten. Und du willst doch nicht morgen früh in der Zeitung ein Foto
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