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Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)

Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)

Titel: Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)
Autoren: Stefanie Herbst , Juna Brock
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Dice’ Rücken heute Abend eine zwei-Stunden-Show ableisten. So hatten sie den Fick kurzerhand auf den Sessel im Wohnbereich verlegt, den Dice ja so wunderbar angepriesen hatte.
    Ceely schmunzelte, schüttelte den Kopf, um einen Schweißtropfen aus dem Auge zu schleudern und begann wieder auf den Sandsack einzudreschen.

Nach dem Frühstück war für die Band Erholung angesagt. Sie hatten einen Raum gemietet, sodass die Jungs bei Massagen entspannen konnten. Ceely trommelte in der Zeit seine Mitarbeiter zusammen. Heute Abend würden sie zu sechst sein, plus zehn weitere Sicherheitsmänner, die der Veranstalter in der Konzerthalle zur Verfügung stellen würde. Ceely joggte mit seiner Crew am Strand entlang. Als er ihr im Anschluss eine Verschnaufpause gönnte, setzte er sich ein wenig ab und beobachtete Dice durch ein Fenster, unbemerkt von der Terrasse aus.
    Ceely zückte sein Handy und tippte eine Nachricht ein, die er sogleich an Dice schickte. Gespannt und schelmisch grinsend folgte er seinen Bewegungen. Wie er leicht aufschrak, als sein Vibrationsalarm anging, wie er sich dezent nach Ceely umsah, doch ihn nicht fand. Und wie er bei den Worten ‚Ich kann dich immer noch schmecken‘ tatsächlich rot wurde. Ceely gönnte sich diesen Moment, denn er musste zugeben, dass es immer wieder Spaß brachte, Dice ein klein wenig zu ärgern.
    Ceely beobachtete weiter, wie Dice ihm eine Nachricht zurück tippte. Ceely schaute auf sein Handy und wartete, bis es zweimal kurz piepte. Er las die Nachricht, die nur aus den Wörtern ‚Notgeiler Bodyguard‘ bestand, und biss sich lächelnd auf die Unterlippe.
    „Ceely?“
    „Huh?“
    Etwas erschrocken drehte Ceely sich um und blickte auf seine Truppe, die verausgabt vor ihm stand.
    „Okay, seht zu, dass ihr Land gewinnt“, sagte er milde. „Treffen ist in einer Stunde in der Lobby. Keine Minute später.“
    Die Gruppe trollte sich. Als Ceely wieder durch das Fenster sah, blickte ihn Dice geradewegs an. Unmerklich hob Ceely kurz seine Finger und grüßte Dice mit einem feinen Lächeln, dann verschwand er.

Egal wie früh sie auch zu einem Konzert fuhren, jedes Mal waren die Fans schon da. Für Ceely begann jetzt die heiße Phase. Ohrenbetäubendes Kreischen und Jubeln war zu hören, als die Bandmitglieder nacheinander den Bus verließen. Dice stieg zuletzt aus und winkte der Menge mit einem strahlenden Lachen zu. Ceely stand über Funk mit seinen Männern in Verbindung, die die Band flankierten, er selbst ging schräg hinter Dice. Nah, sehr nah, sodass er jederzeit und ohne zu zögern handeln konnte.
    Ceely trug keine, für seinen Beruf typische, Sonnenbrille. Er fand es albern, sie überall aufzusetzen, selbst in dunklen, geschlossenen Räumen. Ceely bevorzugte es, seinem Gegenüber ins Gesicht zu blicken; er wusste gern, mit wem er es zu tun hatte. Er las in den Augen der Menschen und schätzte ihre nächsten Schritte ein, wie ein witterndes Raubtier.

    Ein offensichtlich angetrunkener junger Mann kletterte in diesem Moment über eine der Absperrungen und kam freudestrahlend auf Dice zu. Ceely bezog vor dem Leadsänger Position und baute sich vor dem Fan auf. Als dieser dennoch näher kam, packte Ceely ihn und drehte ihm den Arm auf den Rücken. Der Mann stöhnte erschrocken auf.
    „Bis hierhin, Freundchen, und nicht weiter.“ Ceely übergab ihn einem seiner Männer, der ihn vom Gelände schaffen würde.
    Reine Routine. Es könnte noch viel schlimmer werden.
    Ceely postierte seine Männer an den strategisch wichtigen Stellen; im Treppenhaus, vor der Feuerleiter, vor den Türen zum Aufenthaltsraum, zum Catering-Bereich und zur Garderobe. Er selbst wich nicht eine Sekunde von Dice’ Seite.
    Stumm beobachtete er, wie Dice ein wenig Obst aß und an heißem Zitronentee nippte, damit seine Stimme weich und voll klingen würde. Ceely wusste, dass Dice immer noch aufgeregt und angespannt war, egal wie viele Auftritte er schon bewältigt hatte.
    Ceely verfolgte, wie Dice noch einmal sein Outfit überprüfte, die Empfangssender in seinen Ohren kontrollierte, sich die – wie Ceely fand – viel zu kurzen Haare glatt strich und etwas schwarze Schminke auf seine Augen auftrug. Unbewusst leckte sich Ceely die Lippen und sah Dice mit wachsender Erregung zu. Als er entdeckte, dass Dice ihn im Spiegel beobachtete, schlug Ceely die Augen nieder.

    Als der Auftritt immer näher rückte und das Dröhnen der Massen aus der Halle in ihre Räume drang, versammelte sich die Band zu ihrem
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