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Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)

Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)

Titel: Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)
Autoren: Stefanie Herbst , Juna Brock
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Ritual. Sie steckten die Köpfe in einem Kreis zusammen, als wären sie Footballspieler, die ihren nächsten Spielzug besprachen. Ihr Murmeln wurde lauter und lauter, bis sie jubelnd und lachend hochsprangen, die Hände in der Luft gegeneinander klatschten und brüllten:
    „LET’S ROCK!“

Kapitel 4

    Das Intro ihrer Show – ein stetiger Herzschlag. So eindringlich und intensiv, dass er die aufgeregt lärmende Masse in der Halle auf der Stelle verstummen ließ und Dice eine prickelnde Gänsehaut über den Körper jagte.

    Bumm-Bumm. Bumm-Bumm. Bumm-Bumm.

    Langsam und routiniert betrat die Band die Bühne – die Sicht der Fans noch durch einen schwarzen, dicken Vorhang verdeckt – und begab sich auf ihre Plätze. Das weiße Kreuz auf dem Boden, das Dice’ Position markierte, brauchte er schon lange nicht mehr. Unzählige Auftritte ließen ihn alle Schritte im Schlaf beherrschen und dennoch war jede Show einzigartig; etwas ganz Besonderes.
    Er rückte den Ständer des Mikrofons zurecht, legte seine Hand darum und atmete tief durch. Der konstant pochende Schlag aus den Boxen wurde schneller und mit seinem Tempo stieg auch Dice’ Herzschlag, bis beide im gleichen Rhythmus bebten.

    BummBumm-BummBumm-BummBumm.

    Die Fans erwachten zu neuem Leben, begannen zu klatschen und zu jubeln. Konzentriert sog der Star die Luft ein, roch seinen eigenen Schweiß und das Parfüm seiner weiblichen Fans.

    BummBummBummBummBummBumm.

    Das Grölen der Masse umgab den Körper des Sängers, drang in ihn ein, erfüllte ihn. Genau, wie bei jedem Auftritt. Genauso, wie Dice es wollte und brauchte. Die Welt um ihn herum schien nicht mehr zu existieren. In diesem Augenblick lebte er nur noch für die Fans, die Show, die Band.
    Dice öffnete die Augen, drehte seinen Kopf leicht nach links. Mit Pupillen, schwarz wie die Schminke um seine Lider, starrte er auf den Schatten, der wie ein Fels neben der Bühne stand. Der hämmernde Herzschlag schlug inzwischen so schnell, dass er zu einem einzigen, anhaltenden Dröhnen wurde. Dice schluckte hart, presste seine kurzen Nägel in das harte Gummi des Mikrofons, bis der Schatten kurz nickte; sämtliche Anspannung wich aus Dice’ Körper.
    Der Sänger wandte seinen Kopf zurück und sah auf den schwarzen Vorhang. In Gedanken zählte er seinen eigenen, stummen Countdown, Drei – Zwei – Eins –, hob seine rechte Hand und streckte den Zeigefinger kerzengerade in die Luft.
    Das Signal, das Zeichen.
    – Null.
    Und mit einem ohrenbetäubenden Knall, einer Explosion aus Feuer und Raketen, fiel der Vorhang und gab die Bühne frei für: „GUILTY PLEASURE“
    Die Fans waren kaum noch zu halten, sprangen, schrien und freuten sich, dass es nun endlich losging. Die Band startete ihre Show mit ihrem Song ‚Welcome Home’, bei dem Greedy die Drumsticks so hart und schnell über sein Schlagzeug pfefferte, dass man glaubte, im Zentrum eines donnernden Gewitters zu stehen.

    „Welcome home, you’re not alone.
    Just listen well, ‘n you’ll see,
    Your dream is your reality.
    Dream your same dream every night,
    There’ll be freedom in your sight.”

    Viele Künstler schlossen ihre Augen, während sie sangen, um sich besser auf Text und Musik zu konzentrieren und eins mit dem Song werden zu können. Davon hatte Dice noch nie sehr viel gehalten. Er behielt die Augen geöffnet und liebte es, auf die unbändige Masse zu schauen, die schwingenden Körper zu beobachten und die lächelnden Münder zu sehen, die die Texte auswendig mitsangen.

    „Gimme your hand, don’t turn away,
    ‘Cause you know I want you to stay.
    Forget your fears about what’s out there,
    I’ll help you breathe the open air.
    Welcome home, you’re not alone.”

    Mit einem letzten Schlag auf das Becken endete das Lied. Die Lichter gingen aus und Dice und seine Freunde wurden in Dunkelheit gehüllt. Hastig griff der Sänger nach einer Flasche Wasser, nahm einen gierigen Schluck und wischte sich den Rest vom Mund. Als die Scheinwerfer wieder auf ihn strahlten, zog er das Mikrofon aus der Halterung, trat an den Rand der Bühne und grinste breit und triumphierend. Die Menge erbebte, die Jubelrufe wurden von Sekunde zu Sekunde, die Dice still vor seinen Fans stand, lauter, bis sie in ein gleichmäßiges, konsequentes Rufen übergingen:
    „ Dice, Dice, Dice, Dice, Dice, Dice …”
    Der Sänger lächelte und winkte.
    „Hallo Perth. Geht’s euch gut?“
    Die Fans antworteten ihm mit einem gewaltigen „ Ja“ , worauf Dice’ Grinsen
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