Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)
für seine Zukunft zu treffen.
Doch als die Würfel fielen, fiel auch Dice’ Hoffnung. Sie stimmten gegen Ceely: zwei Sechsen nebeneinander – die einzige Wahl, die Dice für seine Karriere offen gelassen hatte. Hastig steckte er die Würfel zurück und irrte aufgebracht durch sein Zimmer. Er riss ein Bild von der Wand, warf einen der Stühle um und trat wutentbrannt gegen die Badezimmertür.
Vor dem Spiegel blieb er stehen und nickte sich mit seinem Kinn zu, als würde er sein eigenes Ich herausfordern.
„So toll bist du also, Dice, huh? Lässt dein Leben von Würfeln entscheiden.“
Er stützte sich mit den Händen auf dem Waschbecken ab und blickte sich tief in die Augen. Sie waren genauso leer, wie er sich fühlte, und spiegelten nichts als blanke Erbitterung. Kein Glanz, wie auf den Fotos, die es überall von ihm zu sehen gab. Und wer war schuld daran? Auf wen konnte Dice seinen Hass schieben? Auf Ceely? Nein. Auf sich? Was konnte er dafür? Auf die Presse und die Gier der Menschheit? Ja, das war es. Ganz genau das.
„Fickt euch doch alle.“ Barsch stieß er sich vom Waschbecken ab.
Im Schlafzimmer tigerte er unruhig auf und ab. Er wollte Ceely auf keinen Fall aufgeben. Wenn sie wachsam genug wären, würden sie ihre Affäre weiterhin geheim halten können. Mit genügend Vorsicht würde es schon niemand bemerken und Dice könnte beides haben: seine Karriere und Ceely. Auch, wenn er wusste, was ihm davon in Wirklichkeit wichtiger war.
Dice schlief bis in den späten Vormittag. Geweckt wurde er von Greedy, der ungeduldig gegen seine Tür hämmerte. Dice wusste, dass er sich früher oder später die ganze Geschichte über dessen neue Bekanntschaft anhören müsste und obwohl er sich normalerweise für seinen Kumpel freuen würde, verspürte er nichts als brodelnde Eifersucht.
Er öffnete die Tür und Greedy begann bereits zu reden, bevor er das Zimmer überhaupt betreten hatte. Am Abend zuvor hatten sie sich in einer Bar kennengelernt, zusammen getanzt und die ganze Nacht am Strand verbracht. Ihr Name war Linda und sie besaß die schönsten Augen, die schönsten Haare und den schönsten Körper auf der ganzen Welt.
„Wohl kaum …“, brummte Dice, ohne dass Greedy es während seiner Schwärmereien bemerkte.
Dice schloss die Augen und gab sich seinen Gedanken an blaue Augen, dunkle Haare und die süßesten Lippen, die er je gekostet hatte, hin.
„Los, los. Einsteigen. Wir sind viel zu spät dran. Der Flug geht in einer Stunde. Beeilt euch.“
Chika stand aufgeregt am Van und scheuchte die Bandmitglieder hinein.
Als Dice sich anschnallte, hatte er das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Er beobachtete seine Managerin, seine Kollegen und das allgemeine Chaos und konnte nichts Besonderes feststellen. Als er allerdings einen fremden Geruch wahrnahm, wurde er skeptisch. Der neue Duft kam eindeutig aus dem vorderen Bereich des Wagens. Seit wann benutzte Ceely Parfüm?
Dice lehnte sich vor und sah in den Rückspiegel, aus dem ihn ein grünes Paar Augen anstarrte. Der Sänger erschrak. Hinter dem Steuer saß ein Security aus Ceelys Team, an dessen Namen Dice sich nicht mehr erinnerte. Hektisch blickte er sich um, als die Wagentüren geschlossen wurden.
„Chika?“, rief er, doch er wurde durch lautes Gerede übertönt. „HEY. CHIKA“, versuchte er es erneut, diesmal lauter.
Die Managerin drehte sich um, fauchte: „Keine Zeit jetzt“, doch Dice war das gleichgültig. Alles, was er wissen wollte, war das Eine … das Wichtigste von allem.
„Chika. Wo. Ist. Ceely? “
„Gib mir noch einen.“ Ceely deutete auf sein leeres Glas.
Der Barkeeper nickte, goss ihm die bernsteinfarbene Flüssigkeit bis zum Rand ein und machte damit das Dutzend voll. Ceely stürzte den Whiskey hinunter und leckte sich die Lippen.
Er hatte Chika heute Morgen seine Kündigung überreicht. Gleichzeitig hatte er ihr den besten Mann aus seinem Team vorgestellt, dem er den Schutz der Band übertragen würde. Chika hatte gar nicht erst versucht, ihn zu überreden, da zu bleiben; dafür war sie Profi genug. Vielmehr hatte sie ihm für diesen Schritt gedankt und sich herzlich von ihm verabschiedet.
Anschließend war Ceely geradewegs in diese Bar gegangen und seitdem nicht mehr aufgestanden. Er wollte vergessen. Doch es gelang ihm nicht.
Er erinnerte sich an Dice’ warmen Körper, als er ihn nach dem Sex in den Armen hielt und sie sich erneut ihren Küssen hingaben. Doch das war gestern Nacht. Und gestern Nacht war hundert
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