Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Treueschwur

Treueschwur

Titel: Treueschwur
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
1.      
    Der Imperiale Sternzerstörer Reprisal glitt lautlos durch die Schwärze des Weltalls und bereitete sich auf den Kampf gegen die Rebellenstreitkräfte vor, die die Galaxis in Stücke zu reißen drohten.
    Captain Kendal Ozzel stand mit hinter dem Rücken verschränkten Händen auf der Kommandobrücke und betrachtete den Planeten Teardrop unmittelbar voraus, während eine Mischung aus Erwartung und düsteren Gedanken in ihm brodelte. Soweit es ihn betraf, war der ganze Planet eine Schlangengrube, in der es vor Schmugglern, drittklassigen Piratenbanden und anderem Abschaum der Gesellschaft nur so wimmelte. Er grübelte darüber nach, dass er - hätte der Todesstern unter seinem Kommando gestanden statt unter dem dieses Idioten Tarkin - anstelle von Alderaan einen Ort wie Teardrop für den ersten echten Praxistest der Waffe ausgewählt hätte.
    Doch er war nicht der Verantwortliche gewesen und inzwischen waren sowohl Tarkin als auch der Todesstern Geschichte, bei Yavin 4 in Stücke gesprengt. In einem einzigen entsetzlichen Augenblick war die Rebellenallianz von einem unbedeutenden Ärgernis zu einem erbitterten Feind geworden.
    Und das Imperiale Zentrum hatte reagiert. Vor weniger als drei Tagen kam der Befehl, weder bei den Rebellen noch bei ihren Sympathisanten Gnade walten zu lassen.
    Nicht, dass Ozzel unter anderen Umständen Gnade hätte walten lassen. Rebellen und Rebellensympathisanten zu eliminieren war mittlerweile der beste und schnellste Weg in der Imperialen Flotte aufzusteigen. Vielleicht sogar bis ganz nach oben, zu den Rangabzeichen eines Admirals. »Status?«, rief er hinter sich.
    »Siebenundvierzig Standardminuten bis zur Umlaufbahn, Sir«, rief der Navigationsoffizier aus einer der Datengruben der Brückencrew.
    Ozzel nickte. »Halten Sie die Augen offen«, befahl er. »Niemand verlässt diesen Planeten.«
    Er blickte finster auf die schwach erhellte Scheibe vor ihnen. »Niemand«, wiederholte er leise.
    »Luke?«, rief Han Solo aus dem Cockpit des Millennium Falken. »Komm schon, Junior - beweg dich. Uns sitzt die Zeit im Nacken.«
    »Sie sind drin!«, antwortete ihm Luke Skywalkers Stimme. »Rampen versiegelt.«
    Natürlich wusste Han das bereits, dank der Anzeigen auf seiner Kontrolltafel. Wenn der Junge bei ihnen blieb, würde er lernen müssen, die Funkkanäle des Schiffs nicht mit unnötigem Geplapper zu verstopfen. »In Ordnung, Chewie, gib Stoff!«
    Neben ihm stieß Chewbacca einen rollenden Laut der Zustimmung aus, und der Falke stieg sanft von der harten Oberfläche von Teardrop auf.
    Offenbar nicht sanft genug. Von weiter hinten vernahm Han einige gedämpfte und ziemlich aufgebrachte Ausrufe. »Hey!«, rief jemand.
    Han rollte mit den Augen, während er Energie auf die Sublichttriebwerke gab. »Das ist definitiv das letzte Mal, dass wir Passagiere kostenlos mitnehmen«, teilte er seinem Partner mit Bestimmtheit mit.
    Chewbaccas Erwiderung ließ ein wenig den Respekt vermissen.
    »Nein, ich mein's ernst«, beharrte Han. »Von jetzt an gilt: Wer nicht zahlt, fliegt nicht.«
    Hinter ihm erklangen Schritte, und er wandte kurz den Kopf, als sich Luke in den Sitz hinter Chewbacca fallen ließ. »Alle sind untergebracht«, verkündete er.
    »Großartig«, sagte Han sarkastisch. »Sobald wir im Hyperraum sind, nehme ich ihre Getränkebestellungen entgegen.«
    »Ach, komm schon«, entgegnete Luke. »Ehrlich, wenn du denkst, das ist ein steifer Haufen, hättest du mal die sehen sollen, die mit den Transporten vorher ausgeflogen wurden. Das hier sind bloß die Techniker, die die letzten paar Ausrüstungskisten zusammengepackt haben.«
    Han zog eine Grimasse. Kisten, die just in diesem Augenblick die Frachträume des Falken füllten und keinen Platz für bezahlte Ladung ließen, für den Fall, dass er auf dem Weg zum Treffpunkt welche auftun konnte. Dies war ein absolut hundertprozentiger Wohltätigkeitstrip, genau wie alles andere, was er und Chewbacca für Luke und seine neuen Freunde von der Rebellenallianz getan hatten. »Tja, nun... Ich habe schon jede Menge Techniker erlebt, die für nichts zu gebrauchen waren«, murmelte er.
    Er wartete darauf, dass Luke für die Techniker in die Bresche sprang, als eine Salve Laserfeuer vom hinteren Deflektor abprallte. »Was zum.«, knurrte er und zog den Falken in einen engen Abwärtslooping.
    Dieses instinktive Manöver rettete ihnen vermutlich die Haut. Eine weitere Salve schoss durch die Stelle, wo sie eben noch gewesen waren, bloß dass sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher