Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen (German Edition)
schmerzvoll die Augen. Er ignorierte, was Dice sagte.
„Xander ist ein guter Mann. Du weißt, ich würde eure Sicherheit nicht jemandem anvertrauen, von dem ich nicht absolut überzeugt wäre? Seine Vita ist tadellos. Seine Frau ist im gleichen Business wie er. Es wird keine Gerüchte mehr geben. Und die Menschen werden dich wieder wegen dem lieben, was du am besten kannst.“
In diesem Moment ging hinter Ceely etwas zu Bruch. Er drehte sich erschrocken um und sah eine Frau, die ihr Essenstablett fallen gelassen hatte. Als Ceely fortfahren wollte, hielt er inne. Auf der gegenüberliegenden Seite der Halle stand Dice regungslos da und schaute ihn direkt an.
Ceely trat aus seinem Versteck hervor. In seinem Kopf formten sich die Worte, die er niemals aussprechen würde:
Ich bin so froh, dass wir uns begegnet sind.
Du bist wunderschön.
Ich werde dich vermissen.
Es war großartig mit dir.
Dein Lachen wird mir fehlen.
Vergiss mich nicht.
Tief im Inneren war ihm klar, dass Dice all das bereits wusste und für ihn genauso empfand. Und schließlich sagte Ceely etwas, was er vorher noch nie ausgesprochen hatte.
„Es tut mir leid, Benjamin.“
Dann klappte Ceely sein Handy zu. Er hob seine Hand zu einem stillen Abschied. Sah, dass sein Gegenüber die gleiche Geste machte. Dann drehte sich Ceely um, ging davon und blickte nicht mehr zurück.
Als er sich ein paar Stunden später im Flugzeug in seinen Sitz sinken ließ, wurde ihm bewusst, was er getan hatte. Die Fassade des Braven und Tapferen brach. Er hatte etwas aufgegeben, was vermutlich eines der wichtigsten Dinge in seinem Leben gewesen war.
Erst jetzt erlaubte er sich zu weinen.
Es war vorbei, bevor es begonnen hatte. Er hätte zu ihm gehören können. Er hätte sich gut gemacht. Aber das war bloß eine ferne Zukunft, die schon gestorben war, ehe sie eine Chance hatte, Wirklichkeit zu werden.
Kapitel 13
Die Tournee führte ‚Guilty Pleasure‘ von Australien aus weiter nach Asien. Konzerte wurden zur Routine. Autogramme geben, Fans begrüßen, lächeln, winken – für Dice lief alles nur noch mechanisch ab. Jeden Abend war er froh, dass der Tag endlich vorüber war.
Auftritte mit der Band machten ihm immer noch Spaß, aber das gewisse Etwas war gemeinsam mit Ceely aus seinem Leben verschwunden.
Es tut mir leid, Benjamin.
Diese Worte gingen Dice nicht mehr aus dem Kopf. Er hörte sie am Tag und in der Nacht, als wären sie in seinem Ohr auf Dauerwiederholung gespeichert.
Benjamin.
Niemand mehr nannte Dice bei seinem wirklichen Namen. Die meisten kannten ihn nicht einmal. Doch als Ceely ihn am Flughafen aussprach, verstand Dice die Endgültigkeit. Es war vorüber. Aus und vorbei.
Sein neuer Bodyguard, Xander, ging dem Sänger gehörig auf die Nerven. Er ließ Dice nicht eine Sekunde aus den Augen und hatte die Hand stets an seiner Waffe – als wenn sich aus heiterem Himmel ein gefährlicher Stalker auf Dice stürzen und ihn mit sich reißen würde.
„Ich gebe dir heute frei“, sagte Dice zu Xander, als die Band gegen Ende der Tour ein paar Tage in Rom verbrachte. „Geh an den Strand, bagger die Frauen an. Mach, was du willst.“
Mit diesen Worten ließ Dice den Bodyguard mitten in der Hotellobby stehen. Er glaubte seine Flucht bereits geglückt, als Xander ihn an der nächsten Ecke erwischte und in eine Seitenstraße zog.
„Was genau hast du für ein Problem mit mir, Dice?“ Xander verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich möchte heute einfach meine Ruhe vor dir haben. Was verstehst du daran nicht?“
Dice drehte sich um, wollte gehen. Xander packte ihn am Handgelenk.
„Was zum Teufel fällt dir ein?“ Der Sänger wurde von dem Security unsanft gegen die Wand gestoßen, er ballte seine Hände zu Fäusten. „Wenn Chika davon erfährt, fliegst du raus.“
„Ich mache hier meinen Job, kapiert? Ich habe Anweisungen von Templeton, auf deinen Arsch aufzupassen und niemanden an dich ran zu lassen. Glaubst du, mir gefällt es, hinter dir herzurennen?“
Dice antwortete nicht. Er hatte die Schnauze voll. Am liebsten würde er in den nächsten Flieger steigen und die restlichen Konzerte absagen. Etwas, was er sich noch nie zuvor gewünscht hatte.
Plötzlich klingelte Xanders Handy.
„Hallo? Oh – so ein Zufall aber auch. Wir haben gerade über dich gesprochen“, begrüßte dieser den Anrufer.
Ein eiskalter Schauer lief Dice über den Rücken. Konnte das … war das … etwa Ceely?
„Ja, Dice ist hier. Wieso? Willst du ihn
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