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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)
Autoren: Jen Lancaster
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nichts vor Max zu essen.«
    »Wieso denn das?« Komische Warnung, das verstehe ich nicht.
    »Wenn er sieht, wie du irgendwas isst, das er nicht mag, übergibt er sich.«
    »Igitt! Aber ich habe Hunger, also sag mir, was er mag.«
    »Panierte Hühnchensticks, Süßigkeiten und, man höre und staune, Muscheln.«
    Sobald Todd weg ist, setzt Cam zu einem ungefähr achtzehnstündigen Monolog über die Vorteile des Besitzes von Yu-Gi-Oh-Tauschkärtchen an, und irgendwie beschleicht mich die böse Vorahnung, dass er eines Tages versuchen wird, mir ein Timesharing anzudrehen. Die kleine Sarah erinnert mich daran, wie hübsch sie ist.
    Ich parke die Kinder vor dem DVD-Spieler, während ich das Geschirr vom Abendessen abräume. Ich bin wild entschlossen, bei Todds und Jeans Rückkehr ein piccobello aufgeräumtes Haus vorzeigen zu können, weil ich unbedingt meine Tüchtigkeit unter Beweis stellen möchte (und um ihnen zu demonstrieren, dass es nicht besser gewesen wäre, den Rottweiler von nebenan zum Babysitten zu engagieren). Fleißig wie eine Biene mache ich mich ans Aufräumen und Putzen, da ich die Bude makelloser hinterlassen möchte, als ich sie vorgefunden habe.

     
    »Hey, Jen, kann ich ein Glas Wasser haben?«
    »Ich auch.«
    »Nein, das Glas mag ich nicht. Kann ich ein anderes haben?«
    »Warum hast du da Eis reingemacht? Von Eis macht meine Zunge aua.«
    »Kann ich lieber eine Limo haben?«
    »Is bin’übsch .«
    »Wo ist mein Strohhalm?«
    »Max hat schon wieder alles verschüttet.«
    »SAG CAM, ER SOLL MICH NICHT ANFASSEN!«
    »Is bin sehr’übsch!«
    »Kann ich Popcorn haben?«
    »Nein, wir wollen das mit Butter.«
    »Das schmeckt so komisch. Kannst du uns Zucker draufmachen?«
    »WANN KOMMT MEINE MAMA NACH HAUSE?«
    »Is mag S’langen!«
    »Jen, kann ich ein anderes T-Shirt anziehen?«
    »Hey, die DVD springt!«
    »Können wir noch mal Like Mike gucken?«
    »Ich muss mal Pipi.«
    »Ich muss auch mal Pipi.«
    »Is habe Pipi in die’ose demacht!«

     
    Todd und Jean haben ein ziemlich ungewöhnliches Haus. Es ist in einen Hang gebaut und so angelegt, dass es fünf verschiedene Ebenen gibt. Das Aufräumen, für das ich also unter normalen Umständen höchstens eine Viertelstunde gebraucht hätte, dauert so gut zwei Stunden, da ich ständig zwei Treppen hoch- und runtersausen muss.
    Als der erste Film zu Ende ist und sämtliche Wünsche der Kinder befriedigt sind, kommt meine Babysitterkonditionierung aus jungen Jahren wieder durch. Unordnung kann ich nicht dulden. Also beschließe ich, mich ein bisschen nützlich zu machen, und putze das Badezimmer der Jungs. Obwohl sie inzwischen sauber sind, müssen Cam und Max wohl noch ein bisschen Zielwasser trinken. Ich vergleiche ihre Vorgehensweise ganz gerne mit einer Horde Äffchen, die einen Feuerwehrschlauch bedient.
    Für das Badezimmer brauche ich länger als gedacht, und da ich drei Wohnebenen von den Kindern entfernt bin, bekomme ich von ihrer Zerstörungsorgie nichts mit. Cam, der Kopf der Operation, hat eine große Tüte Süßigkeiten entdeckt, die in der Küche versteckt war. Großzügig, wie er nun mal ist, hat er sie brüderlich mit seiner Sippe geteilt, und alle haben sich die Mäulchen so schnell vollgestopft, wie ihre kleinen Hände die leeren Papierchen wegwerfen konnten. Nachdem er versehentlich auf ein gepufftes Maiskorn getreten ist, kam Max auf die glorreiche Idee, eine kleine Party mit Sarah zu feiern und dabei das Popcorn in den neuen Teppich zu treten, und wie könnte man Yu-Gi-Oh-Karten besser inspizieren, als indem man sie eine neben der anderen mit gekautem Kaugummi an die Wände klebt?
    Als ich schließlich wieder ins Wohnzimmer komme, sieht es dort aus, als sei eine Rohrbombe in der Süßwarenabteilung eines Supermarkts explodiert. Kurz überlege ich, zur Unterstützung die Nationalgarde anzufordern, um die Verwüstungen zu beseitigen, doch ich fürchte, die könnten petzen und das ganze Ausmaß meiner Inkompetenz käme ans Licht. Das muss ich unter allen Umständen verhindern.
    Die Kinder helfen 201 mir dabei, das Wohnzimmer wieder aufzuräumen, wobei sie sich selbst komplett einsauen, und nachher sind sie unglaublich dreckig und klebrig. Also beschließe ich, sie allsamt in die Badewanne zu stecken, weil ich nicht will, dass Todd nach Hause kommt und seine Sprösslinge aussehen, als hätten sie in einem Kohlebergwerk geschuftet.
    Aber da spielen die Kinder nicht mit.
    Sie weigern sich rundweg, zu baden oder zu duschen, ganz gleich, wie
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