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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren
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In der Nacht kam Gottes Erzengel Gabriel zu Mohammed, nahm ihn bei der Hand und führte ihn zur heiligen Moschee Kaaba. Dort wartete Al Buraq, der Geflügelte, um sie dorthin zu führen, wohin Gott wollte.
    Und Al Buraq, der mit einem Schritt von Horizont zu Horizont gelangen konnte, breitete seine weißen Flügel aus, stieg hoch in den sternklaren Weltraum und führte Mohammed, Friede sei seinem Namen, und seine Gefolgsleute in die Heilige Stadt Jerusalem und an den Platz, auf dem Salomos Tempel einmal gestanden hatte. Dort lag an der westlichen Mauer der fernste Gebetsplatz. Und der Erzengel Gabriel führte den Boten Gottes an der Hand zu denen, die ihm vorausgegangen waren, zu Moses, zu Yahia, den die Ungläubigen Johannes den Täufer nennen, zu Abraham, einem großen Mann mit lockigem, schwarzem Haar und dem Aussehen eines Propheten, Friede über ihn, und zu Jesus, der ein kleinerer Mann mit braunem Haar und Sommersprossen war.
    Die Propheten und der Erzengel Gabriel luden nun den Abgesandten Gottes ein, ein Getränk zu wählen, und als er die Auswahl zwischen Milch und Wein hatte, entschied er sich für Milch. Da sagte der Erzengel Gabriel, dass dies eine gute Wahl sei und hinfort alle Gläubigen dieser Wahl folgen sollten.
    Dann führte der Erzengel Gabriel den Abgesandten Gottes zu dem Felsen, auf dem einmal Abraham seinen Sohn hatte opfern wollen, und an diesem Felsen lehnte eine Leiter, die durch die sieben Himmel zu Gott führte. Und Mohammed, der
Friede sei mit ihm, stieg durch die sieben Himmel zu Gottes Thron und schaute auf dem Weg, wie der Engel Malik das Tor der Hölle öffnete, in der die Verlorenen, die Lippen gespalten wie bei den Kamelen, in unendlichen Qualen glühende Kohle essen müssen, die immer noch in Flammen steht, wenn sie hinten wieder herauskommt.
    Doch als er in den Himmel hinaufstieg, schaute auch sein Abgesandter das Paradies mit blühenden Gärten, in denen frisches Wasser fließt oder solcher Wein, der den Sinn nicht verwirrt.
     
    Als Mohammed nach seiner Himmelfahrt nach Mekka zurückkehrte, hatte er von Gott die Anweisung erhalten, den Menschen das Wort zu bringen, und damit begann die Niederschrift des Koran. Ein Menschenalter später fegten der neue Glaube und seine Krieger wie ein Sturmwind aus den Wüsten Arabiens heran, und ein neues Imperium entstand.
    Der Nachfolger des Propheten, der omaijadische Kalif Abdelmalik ibn Marwan, ließ zwischen Anno Domini 685 und Anno Domini 691 zunächst eine Moschee beim fernsten Gebetsplatz - das ist die Bedeutung des Namens Al-Aqsa - und später dann eine über dem Felsen erbauen, auf dem Abraham seinen Sohn opfern wollte und Mohammed zum Himmel aufstieg, die Qubbet es-Sakhra, den Felsendom.
    Im Jahr des Heils 1099 wurden die drittheiligste Stadt der Rechtgläubigen und ihr drittwichtigster Gebetsplatz von einer Katastrophe heimgesucht. Die Franken eroberten die Stadt und entweihten sie auf die fürchterlichste Art und Weise. Sie mordeten alles Lebende mit Schwert und Spieß, mit Ausnahme der Juden, die sie in der Synagoge verbrannten. Das Blut floss in den Straßen so reichlich,
dass es zeitweilig bis über die Knöchel reichte. Nie wieder hat dieser von Kriegen heimgesuchte Teil der Welt ein derartiges Massaker gesehen.
    Den Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee verwandelten die Franken in ihre eigenen Gebetstempel. Und nach kurzer Zeit überließ der christliche König von Jerusalem, Balduin II., die Al-Aqsa-Moschee den fürchterlichsten Feinden der Rechtgläubigen, den Templern, als Quartier und Stall.
    Da schwor ein Mann den heiligen Eid, dass er El Quds, die heilige Stadt, zurückerobern würde, die die Ungläubigen Jerusalem nennen. In der christlichen Welt und in unserer Sprache ist dieser Mann unter dem Namen Saladin bekannt.

I
    I M HEILIGEN TRAUERMONAT MOHARRAM, der im Jahre 575 nach Hijra, das die Ungläubigen Anno Domini 1177 nannten, in die heißeste Zeit des Sommers fiel, sandte Gott seine höchst merkwürdige Rettung demjenigen seiner Gläubigen, den er am meisten liebte.
    Jussuf und sein Bruder Fahkr ritten um ihr Leben, und schräg hinter ihnen kam als Schutz vor den feindlichen Pfeilen der Emir Moussa. Die Verfolger, sechs an der Zahl, näherten sich stetig, und Jussuf verfluchte seinen Hochmut, der ihn hatte glauben lassen, dass so etwas nie eintreffen könnte, da er und seine Gefolgsleute die schnellsten Pferde hätten. Aber die Landschaft hier im Tal des Todes und der Dürre direkt westlich des Toten Meeres war ebenso
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