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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
Autoren: Peter Freund
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ziehen!
    Ich wurde von so grenzenloser Wut gepackt, dass ich mich ohne jede Vorwarnung vom Oberdeck auf Celine stürzte. Der Aufprall war so heftig, dass sie gegen die eiserne Reling geschleudert wurde und mit dem Kopf gegen eine Querstrebe schlug. Ein lautes Knacken war zu hören, dann stützte sie besinnungslos zu Boden.
    Ich hatte allerdings anderes zu tun, als mich um Celines Befinden zu kümmern. Die Zahl auf dem Display der Zündvorrichtung trieb mich nämlich zu allerhöchster Eile an.
    Nur noch fünfzig Sekunden.
    Wenn es mir nicht schnellstens gelang, die Kiste mit dem Sprengsatz in den See zu befördern, würden wir alle sterben. Zumindest Kimi und die Ohnmächtigen an Bord. Sie alle vor dem Sinken des Bootes in Sicherheit zu bringen, war doch völlig unmöglich!
    Noch vierundvierzig Sekunden .
    Obwohl ich sämtliche Kräfte mobilisierte und wie von Sinnen an der Kiste zerrte und zog, bewegte sie sich nicht einen Millimeter von der Stelle.
    Verdammt!
    Sie war viel zu schwer. Ich brauchte unbedingt Hilfe!
    Als hätte der Himmel mein Flehen erhört, tauchte in diesem Moment Taha auf dem Oberdeck auf. Er blutete ebenfalls aus einer Kopfwunde, und sein Poloshirt hing ihm in Fetzen vom muskulösen Oberkörper, aber ansonsten schien alles in Ordnung zu sein. Er erfasste die Situation mit einem Blick. »Warte, ich helfe dir, Nele!«, rief er mir nämlich zu und war mit einem Satz neben mir.
    Noch achtunddreißig Sekunden.
    Taha hatte kaum mit angepackt, da ließ sich die Kiste tatsächlich bewegen. Ächzend und stöhnend zogen wir sie in Richtung Reling, als Taha urplötzlich vom Boden gerissen wurde!
    Als ich erschrocken aufblickte, sah ich den riesigen Bäringer auf dem Oberdeck, der Taha mit einer Schlinge gefangen hatte und ihn nun unerbittlich zu sich heraufzog. Auch er blutete am Kopf und starrte Taha aus blutunterlaufenen Bärenaugen an. »Na, warte, du Warriorhund!«, fauchte er. »Hast du vielleicht geglaubt, die paar Himmelstränen bringen mich um?«
    Ich sprang auf und wollte Taha zu Hilfe eilen, doch der hielt mich zurück. »Nicht doch, Nele!«, schrie er mir entgegen. »Mit dem werde ich schon alleine fertig. Kümmere du dich um die Bombe!«
    Noch dreiunddreißig Sekunden.
    Aber wie sollte ich die Kiste bloß von Bord bekommen? Ohne fremde Hilfe war das doch völlig aussichtslos! Und weit und breit gab es niemanden, der mir helfen konnte – oder vielleicht doch?
    Noch dreißig Sekunden.
    Es war meine einzige Chance: Ich kniete mich neben Kimi hin, legte meine Hand auf seine Stirn, schloss die Augen und konzentrierte mich.
    Auf mich.
    Auf meine Gaben.
    Und auf meine Bestimmung.
    Und da geschah es: Das Bild des Blinden formte sich in meinem Kopf. »Du bist die Pentatrix, Nele«, raunte der Zeitenwanderer mir zu. »Du bist der Schlüssel zu allem.« Als ich die Augen wieder öffnete, prickelte ein mächtiger Wärmestrom durch meinen Körper und sammelte sich in meiner rechten Hand, die glühend heiß und von einer hellblau strahlenden Aura umflort wurde. Ich spürte, wie die pulsierende Hitze durch meine Fingerspitzen in Kimis Körper floss – und schon im nächsten Augenblick schloss sich die Wunde auf seiner Stirn und er öffnete die Augen.
    Noch neunzehn Sekunden.
    Â»Schnell, Kimi, hilf mir!«, schrie ich ihn an.
    Obwohl er sich so rasch wie möglich aufrappelte und sofort mit anpackte, war er offensichtlich so geschwächt, dass wir die Kiste nur millimeterweise bewegen konnten.
    Noch fünfzehn Sekunden.
    Â»Schneller, Kimi, schneller!«, schrie ich wie von Sinnen. »Wir fliegen sonst alle in die Luft!«
    Â»Ich weiß«, keuchte er zwischen den zusammengebissenen Zähnen hindurch und mobilisierte die letzten Kräfte.
    Noch elf Sekunden.
    Mit geschwollener Halsschlagader und hochrotem Kopf zerrte Kimi fast verzweifelt an der Kiste – und als ich in meiner ohnmächtigen Wut einen wilden Schrei ausstieß und mich mit aller Macht ins Zeug legte, kam der Behälter endlich ins Rutschen und glitt Stück für Stück auf die Deckkante zu. Als er endlich über Bord kippte, zeigte das Display gerade noch fünf Sekunden an.
    Während vom Oberdeck her Tahas wütende Stimme an meine Ohren drang – »Hier geblieben, ihr verdammten Fantoms!« – und ich das Geräusch eines ablegenden Bootes hörte, schloss ich die Augen und
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