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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
Autoren: Peter Freund
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zählte im Stillen:
    Eins.
    Zwei.
    Drei.
    Vier.
    Fünf!
    Ein dumpfer Knall ertönte, und das Schiff wurde, begleitet vom ohrenbetäubenden Lärm berstender Leuchtkörper, wie von einer Riesenfaust emporgehoben. Ich bekam gerade noch die Reling zu fassen, sonst wäre ich mit Sicherheit über Bord geschleudert worden. Nachdem die »Belle Vue« wieder auf die Wasseroberfläche zurückgeknallt war, schaukelte sie noch wie ein bockiger Mustang auf und ab.
    Dann endlich war alles still.
    In der Nähe des Schiffes trieb ein umgestürztes Motorboot auf den Wellen. Von der Besatzung aber war weit und breit nichts zu sehen.
    Kimi hatte das Bewusstsein wieder verloren, doch ansonsten schien es ihm gut zu gehen. Als ich ihm nämlich den Puls fühlte, schlug sein Herz regelmäßig und fest.
    Â»Na also, geht doch!«, hörte ich da eine Stimme. Als ich aufblickte, stützte sich Taha aufs Geländer des Oberdecks und grinste mich breit an.
    Â»Gar nicht so schlecht, Nele«, sagte er. »Zumindest für eine Pentatrix.« Und wie zur Bestätigung explodierten da gleich drei Raketen völlig lautlos weit über ihm und tauchten Himmel und Schiff in alle Farben des Regenbogens.
    In der Halle der Allmacht waren die fünf Augenpaare noch immer auf die Schlange der Zerstörung gerichtet, als mit einem Mal die Erde unter den Füßen der Unantastbaren zu zittern begann. Während die fünf Männer erschrocken zusammenfuhren und sich entsetzt anstarrten, zuckte ein gleißender Blitz von der Kuppel und schlug mit einem ohrenbetäubenden Knall in den Weltenthron ein.
    Dann grollte eine Stimme wie Donnerhall durch den mächtigen Dom. »Ich verfluche euch!«, schrie Baalsebul ihnen über die Grenzen der Welten hinweg aus seinem finsteren Verlies zu. »Euch alle und alle vom gleichen Schlag!«
    Da erloschen die Gestirne an der Kuppeldecke und es regnete Blut.
    Das zuckende Blaulicht Dutzender Notarztwagen erhellte das Südufer des Müggelsees. Schon fünf Minuten nach unserem Notruf waren sie aus allen Richtungen herangerast, um sich um die Verletzten zu kümmern. Zum Glück war der Kapitän rasch wieder zu Bewusstsein gelangt und hatte die »Belle Vue« noch vor dem Eintreffen der Helfer zum Anlegesteg der Fahrgastschiffsstation »Rübezahl« gesteuert. Und was noch ein viel größeres Glück war: Mit Ausnahme von Celine, die wahrscheinlich einen Schädelbruch erlitten hatte, gab es keine ernsthaft Verletzten. Malte – dem der mit dem Atem der Engel versetzte Energiestoß des Freezers natürlich nichts anhaben konnte –, Rena und die übrigen Guardians waren wieder genauso wohlauf wie Lotti und ihre Eltern. Als ich meine Freundin in die Arme schloss, war ich so erleichtert und erfreut zugleich, dass ich die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte – und selbst die sonst so coole Lotti bekam feuchte Augen.
    Kimi hatte ebenfalls das Bewusstsein wiedererlangt. Allerdings war er kaum ansprechbar und so geschwächt, dass der Notarzt beschloss, ihn zur Sicherheit in eine Klinik einzuweisen.
    Â»Aber keine Angst«, beruhigte er mich. »Das ist wahrscheinlich nur die Aufregung. Oder vielleicht auch ein kleiner Schock. Du wirst sehen: In ein paar Tagen ist der junge Mann mit Sicherheit wieder auf dem Damm!«
    Na, hoffentlich behielt er recht!
    Ich konnte Kimi gerade noch einen flüchtigen Kuss auf die Lippen drücken – den er in seiner grenzenlosen Erschöpfung wohl kaum wahrnahm –, bevor die Sanitäter mich sanft zur Seite drängten und seine Trage in den Notarztwagen schoben.
    Als der Krankenwagen davonfuhr, erspähte ich den Blinden in einem nahen Gebüsch. Der Zeitenwanderer winkte mir zu. Als ich seine Geste erwiderte, verzog er zum ersten Mal den Mund zu einem Lächeln – und ich lächelte zurück. Ich hatte auch allen Grund dazu: Die Welt war, zumindest vorerst, gerettet – und Kimi wahrscheinlich auch.
    Was konnte ich mir noch mehr wünschen?

NACHBEMERKUNG
    Dieses Buch ist ein Roman und damit ein Werk der Fantasie. Dennoch entsprechen alle darin erwähnten Schauplätze, öffentlichen Gebäude und Einrichtungen – wie zum Beispiel das Bode-Museum mit dem Saal 134 –, die Straßen und Plätze, die öffentlichen Verkehrsverbindungen und Fahrzeiten den realen Berliner Gegebenheiten zum Zeitpunkt der Drucklegung. Einige der privaten Gebäude und
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