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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
Autoren: Peter Freund
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verbunden.«
    Â»Aber selbstverständlich«, schrillte mir Mechthilds Stimme ins Ohr, »selbstverständlich wird Nele pünktlich bei Ihn–« – doch da war es plötzlich um mein Supergehör geschehen und ich hörte wieder genau wie zuvor.
    Â»Merkwürdige Studie«, gab ich zu bedenken, nachdem Mama in die Küche zurückgekehrt war und den Inhalt des Telefonats haarklein wiederholt hatte. Sie konnte ja nicht wissen, dass ich fast jedes Wort mitbekommen hatte.
    Â»Wieso denn merkwürdig?« Mechthild sah mich so pikiert an, als hätte ich gerade ein Naturgesetz infrage gestellt.
    Â»Ãœberlegt doch mal: Seit meiner Geburt vor fünfzehn Jahren ist es das erste Mal, dass die Klinik sich meldet und mich zu einer Untersuchung einlädt!«
    Â»Na und?«, fragte Mechthild und hatte nun sogar die Aufmerksamkeit meines Vaters erlangt.
    Â»Welche Erkenntnisse soll denn eine Studie bringen, deren Teilnehmer in so großen Zeitabständen untersucht werden? Das ist doch völlig unwissenschaftlich!«
    Â»Ein solches Urteil steht dir nicht zu, Fräulein«, erwiderte Papa scharf. »Dazu fehlt dir das nötige Wissen und deshalb musst du das schon den Fachleuten überlassen.«
    Â»Ganz genau«, sprang Mama ihm bei. »Die Medi-Klinik besitzt schließlich einen ganz ausgezeichneten Ruf, und zwar weit über die Grenzen Berlins hinaus. Die Ärzte dort und insbesondere der Chefarzt Professor Dr. Wolff werden schon wissen, was sie tun.«
    Â»Auch Ärzte sind nicht unfehlbar«, brummte ich. »Ich sehe gar nicht ein, warum ich dort antanzen soll.«
    Â»Ja klar.« Natürlich musste Paul unbedingt seinen Senf dazugeben. »Weil du viel lieber bei Kimi antanzen würdest, um dich von ihm untersuchen zu lassen.«
    Wut stieg in mir auf. »Jetzt hör mal zu, du Blödmann!«, fuhr ich ihn an und wurde natürlich prompt zurechtgewiesen:
    Â»Schluss jetzt, Nele!« Mechthild setzte ein wütendes Furiengesicht auf und schlug mit der flachen Hand so heftig auf den Tisch, dass das Frühstücksgeschirr klirrte. »Damit wir uns richtig verstehen, Fräulein: Entweder du versprichst mir jetzt hoch und heilig, dass du dich morgen in der Medi-Klinik vorstellst …«
    Ich ahnte Schlimmes. »Oder?«
    Â»Oder du kannst den heutigen Kinobesuch vergessen und den Abend deines Geburtstages ganz alleine auf deinem Zimmer verbringen!«, ordnete sie an. »Das hängt ganz alleine von dir ab. Also überlege gut, wofür du dich entscheidest.«
    Na super! Was gab es da schon groß zu überlegen?
    Von unserem Reihenhaus bis zum NOVALIS -Gymnasium – dem NoGy, wie die Schule bei uns Schülern hieß – in der Schwalbacherstraße brauchte ich auf dem Fahrrad für gewöhnlich zehn Minuten. Heute legte ich allerdings einen Zahn zu, weil ich vor Unterrichtsbeginn unbedingt noch mit Charlotte von Bode sprechen wollte. Lotti, wie sie von allen nur genannt wurde, war meine allerbeste Freundin, die ich schon aus dem Kindergarten kannte. Sie war ein Jahr älter als ich, ging aber in die gleiche Klasse: in die 9A. Früher hatte ihre Familie – ihr Vater Leonhard war bei den Staatlichen Museen angestellt und ihre Mutter Anna arbeitete als freiberufliche Journalistin – ganz in unserer Nähe gewohnt, sodass wir meistens gemeinsam zum NoGy gefahren waren. Vor einem halben Jahr jedoch sind von Bodes in die Uhlandstraße in Charlottenburg umgezogen. Nicht weil das besser zu Lottis richtigem Namen passte, sondern weil dort schon ihr Ururgroßvater, der weltbekannte Museumsdirektor Wilhelm von Bode, gewohnt hatte. Deshalb konnte ihr traditionsbewusster Vater Leonhard der Verlockung einfach nicht widerstehen, als ein Immobilienmakler ihm dort eine passende Wohnung anbot. Seitdem kam Lotti mit der U9 zur Schule.
    Als ich mein Fahrrad auf dem Schulhof in den Ständer stellte und abschloss, bemerkte ich in den Augenwinkeln eine schattenhafte Gestalt unter den Bäumen an der Einfahrt, die mich zu beobachten schien. Es war Urs Petzner, unser Hausmeister, der seinen Job erst vor zwei Jahren – nach dem tragischen Unfalltod seines Vorgängers – angetreten hatte. Natürlich soll man Menschen nicht nach ihrem Äußeren beurteilen, aber Petzner wirkte, nicht zuletzt durch seine im Vergleich zu seinem massigen Schädel auffallend kleinen Augen, irgendwie grimmig und verschlagen und war mir deshalb
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