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Grounded (German Edition)

Grounded (German Edition)

Titel: Grounded (German Edition)
Autoren: Wendy A. Luvers
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Passanten konnte ich keinen Gedanken verschwenden. Ich rannte so schnell ich konnte, vorbei an alten Frauen mit ihren Hunden, vorbei an Müttern mit Kinderwagen, vorbei an Pärchen.
    Alle Ampeln, die mich zum Anhalten zwa ngen, erfüllten mich mit einer kräftezehrenden, beinahe körperlich schmerzenden Unruhe. Ich rannte, bis ich erschöpft nach Atem rang und mir die Schweißperlen auf der Stirn standen und hielt erst an, als ich das Ende der Straße erreichte.

 
     
     
     
    and so I went and let you
    blow my mind

Ihr Gesicht war rot angelaufen und Tränen schimmerten in Nathalies Augen, als Danny nach der Schule auf sie wartete.
    „Hey. Was ist denn mit dir los?“
    „Nicht hier“, murmelte sie übellaunig. Schweigend hielt Danny mit seiner Freundin, die heute ein äußerst energisches Tempo an den Tag legte, Schritt. Sie waren auf dem Weg zu ihr nach Hause um dort zu übernachten.
    „Was war denn?“, probierte Danny es noch einmal, als sie an der Haltestelle auf die Bahn warteten.
    Nathalie atmete tief durch. Dann sprudelte es wie heiße Lava aus ihr heraus: „Diese dämliche Kuh! Es ist dermaßen unfair! Sie muss mich hassen, eine andere Erklärung fällt mir nicht ein. Aber das macht überhaupt keinen Sinn. Ich störe den Unterricht nicht und habe keine sonderlich schlechten Noten. Keine Ahnung, was ich ihr getan habe!“
    „Jetzt rück doch mal raus mit der Sprache.“
    „Was? Ich soll Alraunen ausdrücken!?“, gab sie
    unwirsch zurück.
    „Du sollst erzählen, was pa ssiert ist.“
    Zornig sog sie die Luft ein. „Also. Wir hatten doch gerade unsere Französisch-Klausur. Über dieses alberne Buch, das ich dir gezeigt hab. Bevor es losging, hab ich die Leute in meiner Reihe extra noch gefragt, ob wir das Buch während der Klausur benutzen können, um daraus zu zitieren und so, und die meinten, man dürfte. Dann, vor der Klausur, ist die alte Schnepfe auch nochmal rumgegangen und hat sich total paranoid jeden Tisch einzeln angeguckt, ob auch ja kein Spicker oder sonst was drauf liegt. Ich hab also das Buch auf dem Tisch liegen, weil ich denke, man darf es nehmen und man sollte meinen, wenn sie schon rumrennt, dass ihr das auffällt. Aber nein!“ Nathalie gestikulierte ärgerlich mit den Händen, als sie und ihr Freund sich einen Sitzplatz in der Bahn suchten. „Die Klausur geht los, wir schreiben alle und irgendwann, nach fast anderthalb Stunden , steht diese dumme Pute urplötzlich vor mir, nimmt mir die Blätter weg und sagt, das sei ein Betrugsversuch und ich bekäme eine Sechs!“ Ihre Stimme überschlug sich vor Wut. „Ich versuche noch mit ihr drüber zu sprechen und ihr das zu erklären, aber in dem Moment wollte sie natürlich auch keine meiner ‚Ausreden‘“, sie fuchtelte Gänsefüßchen in die Luft, „hören. Dann, nach der Stunde, hab ich nochmal versucht mit ihr zu reden und ihr auch gesagt, dass das Buch doch von Anfang an auf meinem Tisch gelegen hat und dass sie das doch wohl beim Rumgehen gesehen haben müsste. Aber nein, das hätte da noch nicht gelegen und überhaupt. Ich hasse sie, ich verstehe nicht, was das soll! Ich hab der Frau nie irgendwas getan.“
    „Und die anderen hatten ihr Buch nicht auf dem Tisch? Erst sagen sie, man kann es nehmen und dann packen sie es selber weg?“
    „Ach, ich weiß doch auch nicht. Man kommt ja auch nicht auf die Idee, vor Klausurbeginn nochmal rumzugucken, ob irgendjemand anders noch das Buch auf dem Tisch hat. Gott, es ist so unfair. Dass sie mir auch überhaupt nicht zuhören wollte, ich könnte ausflippen!“ Genau genommen flippte sie bereits aus, aber Danny sparte sich diese Anmerkung.
    „Die Alte hat einfach nicht mehr alle Tassen im Schrank und musste wohl mal ihre Autorität raushängen lassen. Ärger dich nicht drüber, lach sie lieber aus.“
    „Nicht ärgern? Hör mal, das war ne wichtige Klausur und da krieg ich ne Sechs drauf! Das ruiniert mir doch völlig den Notendurchschnitt, jetzt kriege ich anstatt ner Zwei vielleicht sogar ne Vier auf dem Zeugnis in Französisch. Ich meine, meine Zwei war eh immer eher eine Zwei mit Minus anstatt eine sichere Zwei, deshalb schmeißt mich diese bescheuerte Sechs, wenn ich Pech habe, auf die Vier runter. Wie sieht denn das auf dem Zeugnis aus? Das ist das letzte Zeugnis vorm Abi, das kann ich überhaupt nicht gebrauchen!“
    Irgendwann stellte Nathalie zwar das Fluchen ein, blieb aber den restlichen Heimweg über gedankenverloren und mürrisch. Danny ließ sie
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