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Gromek - Die Moral des Toetens

Gromek - Die Moral des Toetens

Titel: Gromek - Die Moral des Toetens
Autoren: Michael Lutz
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und dessen kleiner Bruder vor die Kühlerhaube
meiner Corvette rannten. Doch beide verschwanden so schnell, wie sie
aufgetaucht waren.
     
    In dem Moment ahnte ich noch nicht, dass dieses Mädchen nur
Stunden später tot im East River treiben würde. Vergeblich hatte es versucht,
seinen 6-jährigen Bruder Mike Li vor einem grausamen Schicksal zu bewahren: der
illegalen Entnahme eines Organs!
     
    Teuer würde es an reiche Eltern weiter verkauft werden, deren
eigene Kinder ein Spenderorgan benötigten. Und denen der reguläre Weg über die
Wartelisten zu lange dauerte.
     
    Doch wie kamen diese grausamsten Organhändler von New York City an
die Kinder, die sie ausschlachteten wie Metzger das Vieh? Und was hatte es
dabei mit der mysteriösen Shakkah -Zeremonie auf sich, die scharenweise
von chinesischen Einwanderern besucht wurde?
     
    Bei unseren Ermittlungen stießen wir auf eine Mauer des Schweigens
- bis die Mutter des kleinen Mike uns etwas anvertraute.
     
    Wir sahen nur eine Möglichkeit, diese Verbrecher zu stoppen, bevor
sie noch weitere unschuldige Kinder unter das Messer nahmen: Wir mussten uns
den Organhändlern als Geschäftspartner andienen!
     
    In einer Undercover-Aktion gelang es schließlich Nick und mir, das
Geheimnis um › Shakkah - Die Teufelslotterie von Chinatown‹ zu lösen...

Leseprobe
     
    Tag 1: 07:29 p.m. - File No. ID-149136-NY
     
    Das blonde Wunder neben
mir hatte einen spitzen Schrei ausgestoßen. Als ich mir einen Blick hinüber zu
Edna gönnte, wippte ihre Oberweite von dem rasanten Stopp, den ich hingelegt
hatte, noch immer. Dann sah ich nach, ob ich noch auf der Bremse stand oder
bereits auf dem Asphalt. Es war um Haaresbreite noch einmal gut gegangen und
der viel versprechende Abend mit dieser Wikinger-Göttin nicht im Eimer. Es
konnte noch immer Met und Honig fließen, wenn ich es nur geschickt anstellte.
    »Keine Ursache, Liebes«,
beruhigte ich sie und legte meine Hand auf die Ihrige. »Ich weiß, dass ich ein
aufregender Typ bin.«
    »Jesus! Dante! Was war
denn das ...!?« fragte meine Begleiterin entsetzt und schaute zwei Kindern
hinterher, die sich dünne machten.
    In dem Moment krachte es
tatsächlich.
    Ihre Oberweite geriet
ein weiteres Mal ins Schwanken. Ich fand das äußerst faszinierend, konnte mich
aber nicht weiter damit befassen. Ich wandte meinen Blick von dem Mädel ab und
nach hinten. Da war uns doch glatt ein unpatriotischer Angeber-Japaner in
silbern-metallic zu nahe gekommen.
    Ich kletterte aus der Corvette .
    Auf Höhe meines
Kofferraums stand ein bulliger Endvierziger in Calvin Klein -Klamotten
und Schuhen von Louis Vuitton . Mit hochrotem Gesicht unter einem
haarlosen Schädel und einer Alkoholfahne, die bis Harlem reichte, tobte er wie
ein Erdmännchen auf Speed.
    »Was fällt Ihnen ein,
einfach auf der Straße stehen zu bleiben und einen Unfall zu provozieren, Mann
...!? Wissen Sie eigentlich, wer ich bin ...!?« lallte er und stützte sich auf
meinem Wagen ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Dabei entblößte sein
rechtes Handgelenk eine Bulgari Octo . Ich müsste drei Monate Dienst
schieben und ein paar Überstunden dazu geben, um mir so einen schmucken Wecker
leisten zu können.
    Ich schaute mir dieses
Fass von einem Mann genauer an. Tatsächlich kam er mir irgendwie bekannt vor.
    »Doch«, erwiderte ich
schließlich. »Jetzt fällt es mir ein: Sie sind der stellvertretende
Bezirks-Staatsanwalt Wilbur S. McCormack. Und jetzt dürfen Sie raten, wer ich
bin«, grinste ich breit und blickte leutselig auf seine Bowling-Kugel herab.
So, wie der Hampelmann einer vormittäglichen Quiz-Show in die Kamera blinzelt,
ohne das es der begriffsstutzige Kandidat bemerkt.
    Mein Gegenüber musste zu
mir hoch sehen, was nicht gerade zur Entspannung der Situation beitrug. Kleine
Männer mussten viel unter Stress stehen, folgerte ich in bester Sherlock
Holmes-Manier.
    »sie, Sie unverschämte
Person, Sie! Was fällt Ihnen ein! Erst beschädigen Sie meinen Wagen und dann
werden Sie auch noch vorlaut! Ich werde die, die ...«
    »...Di e anonymen
Alkoholiker?« half ich aus.
    »Die, die ...?«
    »... Na, wen denn nun
...?«
    »... Die Polizei
verständigen!« brachte er endlich hervor. »Jawohl, das werde ich tun!«
bestätigte er sich selbst. Fehlte nur noch, dass er sich auf die Brust
trommelte und einen Eingeborenen-Tanz aufführte.
    Ich betrachtete den
entstandenen Schaden, der aus einem zerbeulten Stoßfänger und einem
eingedrückten Rücklicht an meiner
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