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Grauen im Pentagon

Grauen im Pentagon

Titel: Grauen im Pentagon
Autoren: Jason Dark
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und gab einem Soldaten ein knappes Handzeichen. Der Mann öffnete eine schmale Tür. Sie war noch nicht ganz aufgeschwungen, als ein leichenblasser Mann über die Schwelle schlich, von einem Soldaten gestützt wurde, sich aber trotzdem aufrecht hielt.
    »Hallo, General«, sagte der Mann.
    »Mertens!« keuchte Rushmore und setzte ein »Verdammt« hinzu!
    ***
    Karl Mertens blieb stehen. »Ja, Rushmore, ich bin es. Ich bin es wirklich, es ist nicht mein Geist, ich bin auch kein Zombie, der nach seinem Tod erschienen ist. Ich lebe.«
    »Und wie?«
    »Sie hätten besser schießen sollen, Rushmore. Auch Generäle müssen hin und wieder üben. Zu meinem und unserem Glück haben Sie wohl die Schießübungen geschludert. Es war nur ein Streifschuß.« Mertens hob seinen Arm und deutete mit dem Zeigefinger auf den weißen Verband, der seinen Kopf umwickelte. »Gott läßt die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Ich hatte Glück.«
    »Das sehe ich.«
    Rushmore wußte, daß es keinen Sinn hatte, noch irgend etwas abzustreiten. Er schielte zur Seite und sah, daß Waffenmündungen auf ihn gerichtet waren.
    Plötzlich lachte er. »Wollt ihr schießen?« schrie er mit rauher Stimme.
    »Wollt ihr mich durchlöchern?«
    »Wenn es sein muß!« erklärte Orwell.
    »Ja, das tut nur. Wenn es aber geschieht, wird es hier das große Grauen geben. Das Grauen im Pentagon, das kann ich euch versprechen. Es sieht zwar aus, als hättet ihr gewonnen, doch der endgültige Sieger bin ich.«
    Orwell nickte. »Wir wissen, wer draußen in den Wagen sitzt. Aber glauben Sie nicht«, der General wurde jetzt förmlich, »daß diese Wesen auch nur den Hauch einer Chance besitzen, das Pentagon zu besetzen.«
    »Tatsächlich nicht?«
    »Nein.«
    »Ich rate Ihnen, uns das Gelände freiwillig zu überlassen.«
    »Sie sind ein Spinner, Rushmore. Ein wirklicher Spinner. Glauben Sie nicht, daß wir Maßnahmen ergriffen haben?«
    »Ja, Sie stehen hier herum.«
    »Wir ja, aber eine Einheit unserer Besten ist in Alarmbereitschaft. Vielleicht haben Sie recht, vielleicht können wir die Zombies nicht durch Kugeln töten, aber reicht für sie nicht auch Feuer?«
    Rushmore stand da, wie vom Donner gerührt. Er wußte ja, daß sich Orwell nicht irrte. Feuer vernichtete die Zombies tatsächlich. Er hatte verloren. Niemand würde ihn hier weglassen. Aber sein Bruder sollte nicht verlieren. Der General wollte, daß er und seine Zombies durchkamen, daß Bernie F. einen neuen Plan aufbaute.
    »Nun? Geben Sie auf?« fragte Orwell. »Darf ich rauchen?«
    »Bitte!«
    »Mich auch setzen?«
    »Ich gebe Ihnen noch zwei Minuten, Rushmore, und versuchen Sie nicht, eine Waffe zu ziehen. Unsere Kugeln wären immer schneller, glauben Sie mir.«
    »Natürlich.«
    Rushmore wankte auf einen freien Stuhl zu und ließ sich dort nieder. Er war totenbleich geworden. Auf seinem Gesicht lag der kalte Schweiß in dicken Tropfen. Langsam ließ er seine rechte Hand unter die Uniformjacke gleiten, beobachtet von den Augen der Aufpasser und den Mündungen der Waffen.
    Er zog seine Pistole nicht. Statt dessen holte er ein flaches Etui hervor. Es sah tatsächlich fast so aus wie ein Zigarettenetui. Aber eben nur fast. Major Lincoln fiel es als erstem auf. »Verdammt, das ist ein Walkietalkie.« Er handelte bereits, bevor er den Satz ausgesprochen hatte. Mit dem Gewehrlauf fegteer dem General das Gerät aus der Hand, der wütend aufschrie, dem flachen Gegenstand nachschaute, wie er über den Boden glitt und sich dann auf ihn stürzen wollte. Zwei Soldaten hielten ihn fest.
    Rushmore tobte. Er brüllte, er drehte sich in den Griffen, vor seinen Lippen stand plötzlich Schaum, die Augen waren verdreht, er schrie nach seinem Bruder, bis ihm jemand die Handkante gezielt in den Nacken schlug.
    Rushmore brach zusammen.
    »Handschellen!« befahl Orwell, bevor er sich an Dr. Karl Mertens wandte. »Ich glaube, wir sind Ihnen zu großem Dank verpflichtet.«
    »Warten Sie ab, noch gibt es den anderen Rushmore und auch seine Zombies.«
    »Soll ich den Männern Bescheid geben?«
    »Nein, General, warten Sie noch.« Mertens beobachtete einen Monitor, wo die Wagenschlange vor dem großen Tor abgebildet war. »Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, daß wir noch einen Trumpf besitzen, von dem wir nichts ahnen…«
    ***
    Die Sonne hatte den Boden aufgeheizt, und diese Wärme spürten auch Suko und ich an unseren Wangen, denn wir lagen auf der Erde und arbeiteten uns wie junge Rekruten an die Wagenschlange heran.
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