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Grauen im Pentagon

Grauen im Pentagon

Titel: Grauen im Pentagon
Autoren: Jason Dark
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nur mehr mit einer Hand ab und hob die andere so weit an, daß er den Knauf erreichen konnte. Er wunderte sich selbst darüber, wie es ihm gelang, den Knauf zu drehen, so daß die Tür offen war.
    Mit der rechten Schulterseite schob er sich noch weiter auf und kroch wieder auf allen Vieren.
    Vor seinen Augen verschwamm die Einrichtung. Das Waschbecken tanzte von einer Seite zur anderen. Mal war es lang, dann breit, der Rand wellte sich auch, und Mertens wunderte sich, daß es ihm trotzdem gelang, ihn zu umfassen.
    Mühsam zog er sich hoch. Seine Augen waren weit geöffnet. Zum erstenmal nach seinem Erwachen sah er sich im Spiegel und erschrak über sein eigenes Gesicht.
    Es war zu einer schrecklichen Fratze geworden. Eine Maske aus Blut und Haut. Das Blut war aus der Kopfwunde gelaufen und hatte sich auf den Wangen verteilt. Sogar bis zum Kinn war es gelaufen, auch über die Augen, wo es schon klebte.
    Wie Mertens auf die Beine kam, konnte er selbst nicht richtig sagen. Jedenfalls gelang es ihm, aber er mußte sich noch am Waschbecken festklammern, um nicht umgerissen zu werden.
    Mit derlinken Hand drehte erden Kran auf. Das Rauschen des Wassers machte ihn wieder etwas mobiler. Er senkte den Kopf, ließ Wasser in seine freie Hand fließen und schleuderte sich die Flüssigkeit ins Gesicht. Selbst das Wasser war bei dieser Hitze nicht richtig kalt. Es dauerte seine Zeit, bis es erfrischte.
    Mertens wischte sein Gesicht sauber. Er reinigte nicht alle Spuren, an der linken Wange verteilte er das Blut sogar, doch es ging ihm etwas besser.
    Er griff nach einem Handtuch und tupfte sich das Gesicht ab. Im Stoff blieben blaßrote Flecken zurück. Mertens trank noch einen Schluck. Die Trockenheit in seiner Kehle verschwand. Er fühlte sich besser, auch wenn die starken Schmerzen in seinem Kopf noch geblieben waren. Ein Gedanke beherrschte ihn. Er mußte telefonieren, unbedingt John Sinclair und seinen Partner Suko im Star-Hotel erreichen. Danach wollte er Alarm geben, damit die Tore abgeriegelt wurden. Hoffentlich schaffte er es.
    Sehr vorsichtig und sich noch am Waschbeckenrand festhaltend, drehte sich Mertens um. Der Schwindel kam, Mertens hielt sich trotzdem auf den Beinen und ging zurück in sein Büro.
    Das Telefon lag auf dem Boden. Er hatte es gegen den General geschleudert. Hoffentlich war es noch in Ordnung. Es bedeutete für Mertens eine zu große Qual, sich zu bücken und den Apparat aufzuheben. Deshalb setzte er sich daneben, drehte den Apparat um, legte den Hörer erst wieder auf und schrak heftig zusammen, als der Apparat anschlug.
    Es war kein Schrillen, nur ein intervallweise ertönendes Piepsignal, wie bei den modernen Apparaten üblich. Rief der General an, um seinen Triumph durchzugeben?
    Sehr vorsichtig und mit zitternder Hand hob der Mann den Hörer ab. Er konnte kaum sprechen, räusperte sich und vernahm schon die fragende Stimme des Anrufers.
    »Karl Mertens?«
    »Ja…«
    »Endlich, Karl.«
    Mertens überlegte. Da rief ihn jemand an, der ihn kannte. Auch die Stimme des Anrufers kam ihm bekannt vor. Er wußte im Augenblick nur nicht, wo er sie unterbringen sollte. Die Schmerzen in seinem Kopf stoppten jegliches Denken.
    »Wer ist…?«
    »Ich bin es, John Sinclair!«
    Mertens keuchte vor Überraschung. Er brachte nur ein Stöhnen zustande, was Sinclair aufhorchen ließ. »Was haben Sie denn?«
    »Verdammt, ich… der General, er hat mich angeschossen. Er… erspielt falsch.«
    »Das weiß ich inzwischen. Sie müssen Alarm geben, Karl. Können Sie das? Es befinden sich zahlreiche Zombies auf dem Weg zum Pentagon. Ihr Führer ist Bernie F. Rushmore.«
    »Das… das habe ich mir gedacht.«
    »Wie schwer sind Sie Verletzt, Karl?«
    »Ich habe einen Treffer am Kopf abbekommen. Es war nur ein Streifschuß, aber er hat mich von den Beinen geholt. Im Moment kämpfe ich noch mit mir selbst.«
    »Dann ist es Ihnen nicht möglich…«
    »Doch, ich werde Alarm geben.«
    »Okay, wir kommen auch. Beten Sie, Karl, daß wir die höllische Invasion stoppen können.«
    »Ja.« Mertens legte auf. Das heißt, der Hörer rutschte ihm aus der schweißnassen Hand.
    Alarm geben, dachte er. Verdammt, ich muß Alarm geben! Er blieb auf dem Boden hocken und preßte seine Hände gegen das Gesicht. Eine Hitzewelle überflutete ihn. Mit ihr kam auch gleichzeitig die Schwäche. Mertens konnte in der sitzenden Haltung nicht bleiben. Er kippte langsam zur Seite.
    Alarm geben, ich muß doch Alarm geben…
    Seine Gedanken drehten sich
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