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Grauen im Pentagon

Grauen im Pentagon

Titel: Grauen im Pentagon
Autoren: Jason Dark
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darum. Der Wille war vorhanden, doch sein Körper gehorchte ihm nicht…
    ***
    Bernie F. Rushmore saß im ersten Wagen und lenkte den dunklen Mercedes selbst. Selten in seinem dreiundfünfzigjährigen Leben hatte er sich so euphorisch gefühlt. Es war der Sieg, der absolute Sieg! Die Macht lag zum Greifen nahe. Er brauchte nur mehr die Hand auszustrecken und einfach zuzufassen.
    Hinter ihm rollten die anderen Fahrzeuge, sie alle waren vollbesetzt mit Zombies, aber keiner der Untoten saß am Lenkrad. Rushmore hatte vertrauenswürdige Männer als Fahrer genommen, denen es nichts ausmachte, lebende Leichen zu fahren. Die Männer waren zuvor eingeweiht worden. Sie gingen für ihren Boß durchs Feuer. Deshalb machte es ihnen auch nichts aus, die Zombies zu transportieren. Es war nicht weit bis zum eigentlichen Ziel. Das Pentagon konnte in einer knappen Stunde erreicht werden, dabei brauchte man nicht mal zu rasen.
    Rushmore hielt sich streng an die Geschwindigkeits-Limits. Er wollte nicht mehr auffallen. Wenn er das Ziel erreicht hatte, gab es Aufsehen genug.
    Die Sonne war schon tiefer gesunken. Als Glutball stand sie am Horizont. Dennoch hatte es sich kaum abgekühlt.
    Die Hitze des Tages hielt auch bis in den Abend hinein an, oft sogar bis in die Nacht. Auch bei Dunkelheit kühlte es sich nur wenig ab. Das störte Rushmore nicht. Sein Wagen war klimatisiert, die anderen Fahrzeuge ebenfalls.
    Über dem Asphalt der Straße stand die Luft. Sie flimmerte noch. An manchen Stellen sah es so aus, als würden Dunstschwaden von der Asphaltdecke in die Höhe steigen.
    Auf seinen Bruder, den General, konnte sich Bernie F. hundertprozentig verlassen. Er würde ihn und die Zombies vor dem Pentagon an einem bestimmten Treffpunkt erwarten und die Meute dann auf das Gelände schleusen.
    Wenn Rushmore einmal die Macht besaß, dann wollte er auch die anderen Mächtigen zittern sehen. Er konnte sie erpressen, die Präsidenten und Staatsmänner dieser Erde. Sie würden alles tun, um dem entscheidenden Schlag zu entgehen.
    In den Augen des Mannes leuchtete das Fiebereines Fanatikers. Manchmal zuckten seine Mundwinkel, hin und wieder ballte er auch die Hände zu Fäusten und spürte, wie die Fingernägel in das Fleisch seiner Handballen stachen.
    Er liebte dieses Gefühl. Es war der große Rausch der Macht, der ihn beflügelte.
    Manchmal wußte er selbst nicht, ob sie fuhren oder schwebten. Ja, er glaubte, über allem zu schweben.
    Das Band der Straße schien in die Unendlichkeit zu führen. Aber in der Ferne, wo er einen grauen Schatten sah, lag bereits das Ziel sehr nahe. Der graue Schatten gehörte bereits zu dem wald-und parkähnlichen Gelände, das das Pentagon umgab. Ein gewaltiges Areal, durch das die breiten Zufahrtsstraßen führten.
    Sie waren jetzt leer.
    Wochenende…
    Rushmore lachte. Besser hätte er es nicht antreffen können. Und so rollte er weiter.
    Die Zombies verhielten sich ruhig. Einer saß neben ihm, die anderen beiden hatten im Fond ihre Plätze gefunden. Die Sonne sank noch tiefer. Erste Schalten erschienen, grau und lang legten sie sich über das Gelände. Der Wald rückte näher. Baumgruppen wirkten wie exakt angelegte Inseln. Irgendwo dort in der Nähe wollte der General auf die Kolonne warten.
    Nicht lange mehr, da rollten die Wagen bereits in den Schatten der Bäume. Rushmore hatte das Tempo gesenkt. Er wollte nicht gerade an seinem Bruder vorbeirollen.
    Der Wagen war nicht zu übersehen. Ein dunkler Mercedes parkte am rechten Rand der Straße.
    Auch Carry hatte die Kolonne bereits entdeckt. Er stieg aus und winkte. Sein Bruder hielt hinter dem Mercedes, verließ den Wagen ebenfalls, dann liefen die beiden aufeinander zu.
    Sie ließen sich dabei Zeit, schauten sich an, und auf jedem Gesicht lag das wissende Fächeln, vermischt mit dem Ausdruck des Triumphs. Beide wußten, daß sie dicht vor dem Ziel standen.
    Sie fielen einander in die Arme und schlugen sich auf die Schultern. Keiner störte sich an der drückenden Schwüle unter dem Grün der Bäume. Sie machte das Atmen schwer.
    »Wie geht es dir, Garry?«
    »Gut, wie du siehst.«
    »Hast du alles geschafft?«
    »Ja, vor allen Dingen Mertens. Er hätte Schwierigkeiten gemacht, glaub mir.«
    »Du hast ihn…?«
    »Ich gab ihm eine Kugel.« Garry Rushmore nickte und lachte gleichzeitig. »Das war gut.«
    »Gibt es sonst noch Schwierigkeiten? Müssen wir mit Hindernissen rechnen?«
    »Nein, mein Lieber. Ich habe sie allesamt aus dem Weg räumen können. Es war
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