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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne
Autoren: Tyra Reeves
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die ihren aufreizenden Tanz jäh beendet hatten und die weiblichen Neuankömmlinge ebenso erstaunt musterten.
    Die dritte Frau folgte mit etwas Abstand den beiden anderen. Nur bei genauerem Hinsehen konnte man bemerken, dass sie leicht hinkte. Strahlte die zweite Erscheinung reine Sinnlichkeit aus, so umgab diese eine Aura von Übersinnlichkeit. Langes, gewelltes, braunes Haar umrahmte ein engelhaft anmutendes Gesicht. Sie trug ein einfaches, bodenlanges, helles Kleid und ihr einziger Schmuck war eine Halskette mit einem Amulett.
    An der Bar lehnten vier Männer, die die Frauen gebannt anstarrten. Die zwei in der Mitte räkelten sich lässig auf den Barhockern, wobei der eine beständig ein volles Whiskyglas in seiner Hand drehte und der andere eine Zigarette zwischen seinen Fingern hielt, von der die Asche auf den Boden rieselte. Rechts und links von den beiden Männern standen breitbeinig zwei muskulöse Hünen, die mit ihren schwarzen Sonnenbrillen und kurzen Haaren voll und ganz dem Klischee eines Türstehers entsprachen.
    Die schwarzhaarige Frau ging unbeirrt auf den Mann mit dem Whiskyglas zu. Er war der Boss des Striplokals und nannte noch mehrere solcher Etablissements in der Stadt sein eigen. Obwohl ihn tagtäglich nacktes weibliches Fleisch umgab und er somit fest überzeugt war, dass keine Frau ihn mehr beeindrucken könnte, glotzte er die Fremde gierig an. Trotz seines jahrelang gepflegten Zynismus spiegelte sich in seinem Gesicht Bewunderung für ihre Schönheit. Die Schwarzhaarige blieb vor ihm stehen und ihre dunklen Augen bohrten sich in die seinen. Die Rotblonde, die nun ebenso die Theke erreicht hatte, griff nach seinem Arm und schenkte ihm ein verführerisches Lächeln. Sein Gesichtsausdruck verzerrte sich blitzartig in reine Begierde. Die Schwarzhaarige zischte scharf und die Rotblonde senkte den Blick, trat zurück um sich neben das engelsgleiche Wesen zu stellen, das in einigem Abstand vor der Bar wartete. Sofort galt die ganze Aufmerksamkeit des Mannes der geheimnisvollen Dunklen.
    »Hallo, schöner Mann«, schnurrte sie mit einem undefinierbaren Akzent, » es freut mich, dich hier zu treffen.« »Wer sind Sie? Und wie kommen Sie hier herein? Frauen haben keinen Zutritt zu diesem Lokal.« Er nahm einen tiefen Schluck von seinem Whisky und versuchte, sich seine Verwirrung nicht anmerken zu lassen. »Uns wird niemals der Zutritt verwehrt! Nun, mein Name ist Lilith. Die sensationelle Rotblonde dort ist Naamah und die Dame mit dem Unschuldsgesicht ist Barbelo.« »Soso«, der Mann mit dem Whiskyglas entspannte sich und meinte: » Das sind aber sehr ausgefallene Namen, so gar nicht amerikanisch. Klingt eher, als kämet ihr aus östlicheren Gefilden. Naja, osteuropäische Frauen sind sowieso die besten, stimmt’s Jungs?« Er begann laut zu lachen, es klang amüsiert und brutal zugleich, aber niemand fiel in sein Lachen mit ein. »Nein«, stellte Lilith klar, »wir sind nicht von hier. Nachdem ich meinen Namen und den meiner Begleitung genannt habe, dürfte ich euren erfahren?« Der Mann lehnte sich zurück und deutete mit der freien Hand auf seinen Nachbarn. »Darf ich vorstellen: mein Geschäftspartner Louis Gartoni und mein werter Name ist Rob Crossing. Mir gehört der bescheidene Laden hier. Darf ich die hübschen Damen zu einem Drink einladen?« »Sehr gerne«, sagte Barbelo, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatte und bei dem Klang ihrer Stimme hörte die wummernde Discomusik für einen Herzschlag auf zu spielen. Alle Augen waren nun auf sie gerichtet. Die Zigarette fiel Louis Gartoni aus der Hand, sein Gesicht bekam den Ausdruck eines überraschten kleinen Jungen und er murmelte leise: »So eine wundervolle Stimme habe ich noch nie gehört.« Rob Crossing dagegen drehte sich abrupt zu der Bedienung hinter der Theke um und bestellte drei Champagner für seine neuen Gäste. Lilith glitt näher zu ihm und berührte leicht seine Schulter. »Wir dachten, es wäre doch netter, wenn wir mit den Herren ungestört sein könnten. Dieses Lokal hier ist zwar sehr außergewöhnlich, aber wir hätten es gerne etwas intimer.« Rob verzog die Lippen zu einem Grinsen. »Das könnt ihr gerne haben. Ich und mein Geschäftspartner wollten sowieso aufbrechen. Ich würde mich freuen, dir und deinen Freundinnen mein Anwesen zu zeigen. Wir werden bestimmt eine Menge Spaß miteinander haben.« »Gewiss!«, säuselte Lilith.
    Rob sprang vom Barhocker, gab Louis ein Zeichen es ihm gleich zu tun und ging
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