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Toedliches Eis

Toedliches Eis

Titel: Toedliches Eis
Autoren: Kari Erlhoff
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Eiskalt erwischt!
    »Nein, ich habe sie dabei!« Justus Jonas sah sich verstohlen um. Im bunten Treiben auf der Front Street konnte er Peter und Bob entdecken, die in wattierten Jacken auf und ab gingen, um sich warm zu halten. Zum Glück waren sie außer Hörweite. Justus drehte die Schnur des Telefons nervös um den Finger.
    »Nein, die Mütze ist nicht zu dünn, Tante Mathilda.« Er ließ die aufgedrehte Schnur wieder vom Finger rutschen. »Ja! Der Flug war gut. Wie du hörst, sind wir ausnahmsweise mal nicht abgestürzt.« Er hielt inne und duckte sich leicht unter dem Redeschwall am anderen Ende der Leitung.
    »Tante Mathilda, es war alles mit Onkel Titus abgesprochen!«, protestierte er. »Er hat gestern früh gesagt, dass ich fahren darf. Du warst schließlich –«
    Der Erste Detektiv wurde durch einen erneuten Redeschwall unterbrochen. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie Peter sich der Telefonzelle näherte. »Nein, ich lasse mich nicht von den Huskys beißen. Und abgesehen davon, haben die drei Detektive sowieso schon viel gefährlichere Situationen gemeistert, als eine Reportage über ein Schlittenhunderennen! Wir haben ausnahmsweise mal keinen Fall, Carol Ford ist eine nette Journalistin, die definitiv nichts Böses im Schilde führt, und die Arbeit hier wird uns viel Spaß machen. Das ist für uns sozusagen ein Sonntagsspaziergang.«
    Die Tür der Zelle wurde aufgerissen, und eisige Luft drängte sich in den kleinen Raum. »Viele Grüße an Onkel Titus und bis in einer Woche!« Justus hängte rasch auf.
    »Lass mich raten. Tante Mathilda macht sich Sorgen und findet es gar nicht gut, dass du so mir nichts, dir nichts abgeflogen bist.« Peter grinste über das ganze Gesicht.
    »Also ich kann mich da gut an die Einwände einer gewissen Person – nennen wir sie einfach mal Mrs Shaw – erinnern, dass es ja viel zu gefährlich wäre, bei minus vierzig Grad auf einem Schneemobil durch die Wildnis Alaskas zu fahren. Schon wegen der bösen, hungrigen Bären und der Wölfe, der tückischen Gletscher und den Schneestürmen …«
    »Ist schon gut!« Peter hob abwehrend die Hände. »Außerdem müssen wir jetzt endlich los! Carol wartet bestimmt schon am Startgelände auf uns.«
     
    Der vereinbarte Treffpunkt lag am nördlichen Rand von Dawson, einer ehemaligen Goldgräberstadt nahe der Grenze zu Alaska. Einige der alten Holzfassaden erinnerten noch an die großen Zeiten von Dawson, als Goldsucher aus allen Teilen der Erde nach Kanada und Alaska gekommen waren, um ihr Glück zu suchen.
    Die drei ??? waren allerdings nicht dem Ruf des Goldes gefolgt, sondern dem Anruf von Carol Ford. Die junge Frau war eine ambitionierte Fernsehjournalistin und eine Bekannte von Bobs Vater, der bei einer großen Zeitung in Los Angeles arbeitete. Schon einmal hatten die drei ??? Carol Ford bei einem Abenteuer beiseitegestanden – allerdings nicht im hohen Norden, sondern auf hoher See.
    Erst am Tag zuvor hatte sie überraschend in aller Frühe in Rocky Beach angerufen und die Jungen um Hilfe gebeten. Justus war etwas enttäuscht gewesen, dass es sich dabei nicht um einen neuen Auftrag für ihr Detektiv-Trio handelte, sondern lediglich um einen Ferienjob. Aber als Carol Ford erzählt hatte, dass sie ein Team für ihre Dreharbeiten beim Nordic Wilderness Race suchte, hatten die drei ??? nach knappen fünf Sekunden Bedenkzeit zugesagt. Noch am selben Tag hatte Carol dann alles Weitere in die Wege geleitet und den Jungen für den nächsten Morgen einen Flug nach Dawson besorgt.
    Nun wartete die blonde Journalistin ungeduldig zwischen aufgeregten Menschen in Schneeanzügen, noch aufgeregteren Hunden und einer Vielzahl von Trucks, Hunde- und Motorschlitten. Carol Ford trat von einem Bein aufs andere. Dabei rieb sie zitternd die Handflächen aneinander.
    »Schön, dass ihr endlich da seid!«, begrüßte sie die Jungen. »Noch fünf Minuten länger, und ich wäre eine Eisfigur geworden.«
    »Dabei haben wir hier in Dawson gerade mal zehn Grad unter null.«, sagte Justus fachmännisch. »Auf der Strecke nach Fairbanks werden wir es noch mit ganz anderen Temperaturen zu tun bekommen.«
    Carol seufzte. »Was man nicht alles auf sich nimmt, um eine gute Geschichte ins Fernsehen zu bringen, was?«
    »Und genau dazu hätten wir auch noch eine ganze Reihe Fragen.«, meldete sich Bob zu Wort. »Am Telefon hast du uns ja gestern nur das Nötigste gesagt.«
    »Ich habe auch eine ganze Reihe Antworten für euch, aber ich muss mich dringend
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