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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne
Autoren: Tyra Reeves
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Kapitel 1
     
    Sie wusste nicht, wo sie sich befand und zu allem Überdruss konnte sie sich nicht bewegen. Riemen, die sie an eine harte Unterlage fesselten, schnürten sich in ihre Oberarme und Schienbeine. Ihre Hände strichen über eine kalte und glatte Oberfläche. Es fühlte sich wie Stein an. Ja, Stein, wie kalter, polierter Marmor. Anscheinend lag sie auf einer marmornen Platte.
    Sie öffnete die Augen und sah nichts außer einem trüben Grau. Undurchdringlicher Nebel hüllte sie ein. Sie drehte den Kopf nach rechts und links, doch das verwobene Nebelgrau gab ihren Blick nur für einen Meter frei. Dann hob sie ihren Kopf, und sah an sich herunter. Es war genauso, wie sie vermutet hatte. Sie war mit ledernen Riemen an Armen und Beinen, auf einer grauen Marmorplatte gefesselt. Gefesselt wie ein Opfertier, das auf das todbringende Ritualmesser wartet.
    Etwas eisig Kaltes kroch ihr linkes Schienbein hinauf. Was war das? Eine Schlange? Sie begann an ihren Fesseln zu zerren, ihr Oberkörper wollte sich aufbäumen, doch die Lederriemen gaben keinen Millimeter nach. Das kalte Unbekannte schob sich weiter hinauf, hinauf bis zu ihrem ungeschützten Schoß. Voller Ekel und Panik schrie sie auf, als das eisige Etwas ihre Vagina durchstieß und ihren Unterleib in Besitz nahm.
    Ein Blitz schoss vom Himmel auf die Erde hinab, gefolgt von tiefem Donnergrollen. Alles um sie herum erzitterte und mit einem lauten Ächzen und Stöhnen, zerbrach die steinerne Platte unter ihr und sie war frei.
    Der Nebel löste sich auf. Um sie herum standen dicht an dicht Laubbäume, deren Blätter im Wind sich hin und her wiegten, als wollten diese sie tiefer in den Wald hinein locken. Unter ihren Füßen spürte sie Gras und der Waldboden gab bei jedem ihrer Schritte federnd nach.
    Ein Lichtstrahl, der sich seinen Weg, durch das dichte Grün der Bäume bahnte; erregte ihre Aufmerksamkeit. Dort, ein paar Meter vor ihr, auf einem auf dem Boden liegenden Baumstamm, wurde hell das Sonnenlicht reflektiert. Irgendetwas lag da! Neugierig näherte sie sich dem Baum und erblickte darauf ein Schwert, um das sich eine silberne Schlange wand. Die roten Augen des Reptils schienen sie verschwörerisch anzufunkeln und neben dem Schlangenkopf lag ein metallenes Amulett: ein Hexagramm in dessen Mitte ein hässlicher Ziegenkopf prangte. Ihr Blick wanderte hinauf, zu dem Griff des Schwertes. Dort ruhte ein fein gearbeitetes Schmuckstück in Form eines Engels, dessen gezücktes Schwert direkt auf den Kopf der Schlange zielte.
    Um sie herum herrschte Totenstille. Der Wind hatte sich gelegt, und die Äste und Blätter der Bäume waren wie zu Eis erstarrt.
    Dann auf einmal ertönte aus weiter Ferne ein undefinierbares Grollen. Es war, als würden unzählige Steine über den belaubten Waldboden gerollt, die sich immer näher auf sie zu bewegten. Das Geräusch wurde lauter und lauter.
     
     

    »Guten Morgen, Sie hören die Sieben-Uhr-Nachrichten. Wir möchten, dass sie heute gut in den Tag kommen. Und denken Sie daran, mein Motto lautet: Lebe jeden Tag so, als ob er dein letzter wäre…« Kate schlug auf den Radiowecker, der sofort verstummte. Verwirrt fragte sie sich, wo sie war und riss die Augen auf. Natürlich daheim, in ihrem Bett. Sie drehte sich um und wollte gerade wieder in den Schlaf wegdriften, als vier weiche Pfoten mit einem kaum hörbaren Plumps auf ihren Beinen landeten. Sekunden später, vier weitere Pfoten, die über ihre Bettdecke balancierten, gefolgt von einem Schnurrkonzert, das ab und zu von forderndem Maunzen unterbrochen wurde. »Ja, ja. Ich steh schon auf«, krächzte Kate mit schlaftrunkener Stimme. Die Realität drang langsam in ihr Bewusstsein, das immer noch von dem seltsamen Traum gefangen war. »Seit einer Woche habe ich nun immer den gleichen Traum und nie träume ich ihn zu Ende. Wenn das so weitergeht, muss ich noch zu einem Seelenklempner«, dachte sie müde. Mit einem Schwung warf sie sich aus dem Bett, was von einem begeisterten Miauen begrüßt wurde.
    Sie streckte und reckte sich genüsslich, schlurfte langsam ins Badezimmer, gefolgt von zwei wuscheligen, vierbeinigen Pelztieren. Wie immer kam erst minutenlang kaltes Wasser aus dem Duschkopf, bis die Temperatur auf ein morgendlich erträgliches Maß angestiegen war. Kate stieg mit einem wohligen Seufzer unter die heiße Dusche, während sie von zwei blauen Augenpaaren, neben dem langen, cremefarbenen Fell ein Charaktermerkmal der Katzenrasse »Heilige Birma«, neugierig
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