Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne
Autoren: Tyra Reeves
Vom Netzwerk:
schwarzen Ottomane. Um seine Hüften war ein blutrotes Tuch geschlungen, ansonsten war er nackt. Sehr langsam begann sich die Ottomane zu drehen. Eine dunkle Vorahnung überkam Kate.
    Hastig kehrte sie um und trat wieder in den quadratischen Raum zurück. Auf der gegenüberliegenden Wand gab der nächste Vorhang die Sicht auf eine weitere Szenerie frei. Kate schnappte erschrocken nach Luft, als sie ihr Ebenbild erblickte. Sie sah sich in einem dunklen Teich stehen. Das schwarze trübe Wasser reichte ihr bis zu den Schultern, ihre Augen waren geschlossen. Bleiche Tierschädel, aus deren Augenhöhlen goldene Augen wissend glänzten, schwammen um sie herum. Sie sah sich selbst die Lippen bewegen, konnte aber nichts hören. Als sie nähertrat, fiel der rote Vorhang herab. Aus dem Augenwinkel nahm sie einen schwachen rötlichen Lichtschein wahr. Sie drehte sich nach links und schritt auf das Licht zu, welches durch einen dünnen Vorhang schimmerte. Als sie den feinen Stoff zur Seite schieben wollte, zerfiel er in ihren Händen und verwandelte sich in Spinnweben, die sich in ihren Haaren verfingen. Voller Ekel riss sich Kate das Gespinst vom Kopf, taumelte, fiel und rutschte durch die Öffnung in den dahinterliegenden Raum.
    Dort saß eine rothaarige Frau seitlich zu ihr, mit nacktem Oberkörper und hochgestecktem Haar, auf einem großen Kissen, das sich, wie die schwarze Ottomane in dem ersten Raum, langsam zu drehen begann. Schützend hatte sie ihre Arme um die Knie geschlungen. Als die Sicht auf ihren Rücken frei war, bemerkte Kate, dass auf den Schulterblättern zwei lange offene Wunden klafften. Hautfetzen hingen lose herab. Kate wirbelte herum, sie wollte raus hier. Doch wo eben noch der zerbröselte Vorhang gehangen hatte, war jetzt nur noch eine undurchdringliche Wand. Verwirrt trat sie einen Schritt zurück und stieß dabei gegen etwas Warmes, Weiches. Zögernd drehte sie ihren Kopf nach hinten und erblickte erneut den kahlköpfigen, halbnackten Mann, der weiterhin reglos auf der sich unermüdlich drehenden Ottomanne verharrte. Gleich würde sie sein Gesicht sehen. Doch das wollte sie nicht, nein, das wollte sie ganz und gar nicht. Wie hypnotisiert starrte sie weiterhin auf den Mann, der ihr langsam und unabwendbar sein Gesicht zuwandte. Sie schrie, aber kein Ton entwich ihrer Kehle und dann sah sie es. Er hatte keine Augen! Dort wo seine Augen sein sollten, war nichts. Nur glatte Haut! Plötzlich, unendliche Dunkelheit. Der Boden unter ihren Füßen glitt zur Seite und sie fiel in ein großes, schwarzes Nichts. Laut schreiend wachte sie auf.

Kapitel 2
     
     

    Die drei Frauen erregten großes Aufsehen, als sie den mondänen Strip-Club betraten. Ihre Haarfarben schwarz, haselnussbraun und rotblond durchdrangen das eintönige Grau des von Rauch geschwängerten Raumes. Die schwarzhaarige Frau strich pantherartig zwischen den Tischen und Stühlen des Clubs in Richtung Theke. Ihre Kleidung bestand aus einem schwarzen, durchsichtigen, langen Rock, der an beiden Seiten bis zur Hüfte geschlitzt war. Goldene, gestickte Ornamente blitzen bei jeder ihrer anmutigen Bewegungen auf; lange, dunkle perfekt geformte Beine ließen den Rock bei jedem Schritt tanzen. Ein knappes, durchscheinendes, schwarzes Top, dessen goldenes Muster ihre vollkommenen Rundungen noch stärker betonten, schmiegte sich um ihren schlanken Oberkörper. Eine Kette mit einem schweren Anhänger schwang im Takt ihrer Schritte. Ein ähnliches Schmuckstück war in ihr schwarzes Haar geflochten und fiel ihr tief in die Stirn. Der braune Teint ihres schönen Gesichtes ließ das Weiß ihrer mandelförmigen Augen, deren Blick fest auf die Bar gerichtet war, noch stärker strahlen.
    Sämtliche Gespräche verstummten im Club und ein bewunderndes Raunen ging durch den Raum, als die zweite Frau der dunklen Schönheit folgte. Weich und fließend umspielte ihr langes, lockiges, rotblondes Haar ihren üppigen Busen. Das fast kindlich wirkende Gesicht mit dem ausladenden Schmollmund und den großen, grünen Augen hatte eine unglaublich erotische Ausstrahlung. Der eng anliegende Lederanzug betonte ihren lasziven Gang. Eine silberne Kette hing um ihren Hals und ein schweres Medaillon lag zwischen ihren Brüsten. Ihre Blicke schweiften ungehemmt durch den ganzen Raum und blieben kurz bei jedem Mann haften. Dabei öffnete sie die sinnlichen Lippen und ihre Augen schienen jedem Mann ein geheimes Versprechen zu geben. Vergessen waren die zwei Stipperinnen auf der Bühne,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher