Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne
Autoren: Tyra Reeves
Vom Netzwerk:
mehr vorstellen.
    Als ihre Mutter den Namen
Alex
fallen ließ, war sie wieder hellwach. »Alex? Hast du ihn getroffen?« »Das habe ich dir doch gerade erzählt.« Die Augenbrauen ihrer Mutter zogen sich verärgert zusammen. »Ich traf ihn vor dem Wal-Mart. Er hat nach dir gefragt.« »So? Was wollte er denn wissen?« »Wie es dir geht und ob du einen neuen Freund hast.« »Du hast ihm doch hoffentlich nicht darauf geantwortet, oder?« »Aber natürlich. Ich hab ihm erzählt, dass du dich in New York halb tot arbeitest und immer noch Single bist.« »Oh Mann, das geht ihn doch gar nichts an.« »Warum nicht? Ich habe das Gefühl, er macht sich immer noch Hoffnungen.« »Pah, er hat doch wieder eine Freundin.« »Ach, das ist doch nichts Festes. Wer weiß, wenn du dich öfters hier blicken lassen würdest, dann könnte es zwischen euch beiden doch wieder etwas werden.«
    »Nie und nimmer!« »Ich kann nicht verstehen, warum du dich so sträubst.« »Weil er mich gegen Ende unserer Beziehung nur noch kritisiert hat. An allem hatte er etwas zu meckern, sogar meine Figur hat ihm nicht mehr gepasst.« »Er hat deine Entscheidung nach New York zu gehen, um dort Bildende Kunst zu studieren, nie verstanden.« »Na klar, weil er von Kunst keinen blassen Schimmer hat.« »Es ist besser, wir reden über etwas Anderes, du wirst bei diesem Thema immer kribitzig.«
    Kate hätte nun am liebsten den Laptop zugeklappt. Sie suchte nach einer Möglichkeit, das Gespräch schleunigst zu beenden. »Was macht denn dein Asthma? Ist es schlimmer geworden?« Die Stimme ihrer Mutter klang besorgt. »Es geht schon. Das neue Spray ist ein echter Segen.« »Na ja, bei den ganzen Autoabgasen, da ist es auch kein Wunder.«
    Kate verschränkte die Arme. »Ich muss aufhören. Bangla und Desh haben Hunger und wollen ihr Futter.« »Gut, dann hören wir lieber auf zu reden. Schön, dass du dich gemeldet hast.« »Ja, bis dann und grüß Vater und Nathalie von mir. Meine jüngste Schwester bekomme ich ja so gut wie nie zu sehen.« »Du weißt ja, wie sie ist. Basketballtraining von morgens bis abends, das ist das Einzige, was sie im Kopf hat.« »Ja, ich weiß, du hast halt drei sehr unterschiedliche Töchter.« Nach kurzem Zögern antwortete ihre Mutter: »Und das ist auch gut so.«
    Nachdem Kate den Computer runtergefahren hatte, blieb sie mit geschlossen Augen auf dem kleine Sofa sitzen.
    Nie traut sie mir etwas zu. In ihren Augen habe ich in meinem Leben alles nur falsch gemacht. Die falsche Stadt, das falsche Studium, der falsche Job, falsche Freunde, bis auf Alex, den fand sie super und manchmal denke ich, das war auch der Hauptgrund, warum ich damals mit ihm gegangen bin. Einmal im Leben wollte ich es meiner Mutter recht machen. Am liebsten wäre es ihr, ich hätte einen anständigen Beruf gelernt, Bürokraft oder noch besser Managerin oder so, und ich hätte Alex geheiratet. Dann hätten wir, wie es in einer Durchschnittsfamilie üblich ist, 2,5 Kinder bekommen und mein größtes Glück hätte zuerst aus Windeln-Wechseln und später aus allmonatlichen Tupperware-Partys bestanden.
    Sie gab sich einen Ruck, räumte das Geschirr in die Spüle und schaltete den Fernseher ein. Sofort wurde ihre Aufmerksamkeit geweckt. Die Nachrichtensprecherin berichtete über mysteriöse Todesfälle von Haustieren in New York und Umgebung. Mehrere Tierärzte waren misstrauisch geworden, nachdem die Sterberate von ihren tierischen Patienten sprunghaft angestiegen war. Sie ließen die Todesursachen untersuchen, und zu ihrem Entsetzen war der Grund für die hohe Sterblichkeit ein neuartiges Gift in gängigen Futtermitteln. Der oder die Täter seien bisher unbekannt.
    Kate zog ihre beiden Katzen an sich und streichelte sie liebevoll.
Was für ein Glück, dass ich euer Futter online bei einem Bioshop bestelle. Ich werde denen gleich noch heute eine Mail senden, ob euer Futter wirklich in Ordnung ist. Welcher Mensch macht denn so etwas Furchtbares und warum nur?
Kate lief ein Schauer über den Rücken und sie wechselte den Fernsehkanal.
    In dieser Nacht träumte Kate wieder den gleichen Traum, doch diesmal wachte sie nicht nach dem bedrohlichen Grollen auf.
    Sie befand sich in einem dunklen, quadratischen Raum. Vor jedem der vier Wände hingen schwere dunkelrote Vorhänge. Sie ging auf einen der samtigen Vorhänge zu. Vorsichtig schob sie den schweren Stoff beiseite und schritt durch die Öffnung. Ein dicker, glatzköpfiger Mann saß mit dem Rücken zu ihr auf einer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher