Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition)
Autoren: James Becker
Vom Netzwerk:
vermutete auch, dass die Tontafel in ihrer Handtasche, der Gegenstand, den er verloren hatte, als er an ihnen vorbeigelaufen war, bedeutender und wertvoller war, als sie gedacht hatte.
    Einer der Polizisten bemerkte, wie sie mit offenem Mund dastand und den Leichnam auf dem Boden anstarrte, und winkte sie ärgerlich weiter.
    Margaret kehrte um und ging zum Souk zurück, tief in Gedanken versunken. Sie beschloss, ihren ursprünglichen Plan zu verwerfen und die Tontafel lieber nicht in ihrer Handtasche zu lassen, wenn sie zum Flughafen fuhren. Sie musste sich etwas ausdenken, wie sie die Tafel aus Marokko herausbekam, ohne dass sie damit erwischt wurde. Und es gab einen sehr naheliegenden Weg, das zu bewerkstelligen.

4
    »Ich bedaure es nicht gerade, dass wir nach Hause fahren«, sagte Ralph O’Connor, während er ihren gemieteten Renault Megane aus Rabat hinaus Richtung Casablanca lenkte, wo ihr Rückflug nach London abging.
    »Ich weiß«, antwortete Margaret kurz angebunden. »Du hast sehr deutlich gemacht, dass Marokko ganz unten auf der Liste mit Orten steht, die du gerne wieder besuchen möchtest. Ich nehme an, du willst nächstes Jahr wieder nach Benidorm oder Marbella?«
    »Jedenfalls fühle ich mich in Spanien irgendwie heimischer. Dieses Land hier ist mir einfach zu fremdartig, und außerdem mag ich es nicht. Und ich glaube immer noch, dass du diese verdammte Tontafel, die du da aufgehoben hast, besser weggeworfen hättest.«
    »Hör mal, was ich gemacht habe, halte ich unter den gegebenen Umständen für das Beste, und ich habe nicht vor, darüber zu diskutieren.«
    Sie fuhren ein paar Minuten schweigend weiter. Margaret hatte Ralph nicht erzählt, was sie an diesem Morgen in der Chellah gesehen hatte, aber sie hatte ihrer Tochter noch schnell in einer E-Mail davon berichtet, bevor sie das Hotel verließen.
    Fünf Meilen außerhalb von Rabat herrschte so gut wie gar kein Verkehr, und sie hatten die Straße praktisch für sich allein. Das einzige Auto, das Ralph im Rückspiegel sehen konnte, war ein großer, dunkler Geländewagen, der ihnen mit einigem Abstand folgte. Je weiter sie sich von der Stadt entfernten, umso weniger Fahrzeuge kamen ihnen entgegen.
    Als die Straße schließlich ziemlich dicht an der Atlantikküste entlangführte, wurde der Jeep schneller. Ralph O’Connor war ein sehr vorsichtiger Fahrer und teilte seine Aufmerksamkeit zwischen der Straße vor ihnen und dem Jeep im Rückspiegel. Das Fahrzeug kam rasch näher.
    Dann sah er auf der Gegenfahrbahn einen alten weißen Peugeot in ihre Richtung kommen. Er ging ein bisschen vom Gas, damit der Fahrer des Jeeps sie überholen konnte, bevor der Peugeot sie erreichte.
    »Warum fährst du langsamer?«, wollte Margaret wissen.
    »Von hinten kommt ein Jeep, der ist ziemlich schnell, und vor uns ist eine scharfe Kurve. Es wäre mir lieber, wenn er uns noch vor der Kurve überholt.«
    Aber der Fahrer des Jeeps machte keine Anstalten, sie zu überholen, sondern blieb etwa zwanzig Meter hinter dem Renault der O’Connors und hielt ihr Tempo.
    Dann geschah alles sehr schnell. Als sie die Linkskurve erreichten, nahm der Peugeot plötzlich Kurs auf sie. Ralph bremste scharf und sah nach links. Der Jeep, ein Toyota Land-Cruiser mit getönten Fenstern und einem massiven Bullenfänger vor dem Kühler, war direkt neben ihm.
    Aber der Fahrer des Geländewagens schien ihn immer noch nicht überholen zu wollen, sondern blieb einfach neben ihnen. Ralph wurde noch langsamer. In dem Moment schlug der Fahrer des Toyotas das Lenkrad hart nach rechts ein und rammte mit dem Bullenfänger den Renault. Es krachte schrecklich, und Ralph spürte, wie sein Wagen zur Seite schleuderte.
    »Jesus Christus!« Er trat mit aller Kraft auf die Bremse.
    Die Reifen quietschten und qualmten und hinterließen Bremsspuren auf der Straße. Der Renault wurde nach rechts gedrückt, auf den Scheitelpunkt der Kurve zu.
    Ralph bemühte sich zwar nach Kräften, aber er hatte keine Chance. Die Geschwindigkeit des Renaults und die Wucht des zwei Tonnen schweren Toyotas drückten den leichteren Wagen unausweichlich zum Rand des Asphalts.
    »Ralph!«, kreischte Margaret, als ihr Wagen seitlich auf den steilen Abhang an der rechten Straßenseite zurutschte.
    Dann traf der Toyota den Renault erneut. Diesmal löste der Aufprall Ralphs Airbag aus, und er musste die Hände vom Lenker nehmen. Jetzt war er vollkommen hilflos. Der Wagen krachte gegen eine Begrenzungsmauer aus niedrigen Steinen, die am
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher