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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition)
Autoren: James Becker
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ihm wurde allmählich klar, dass der Gegenstand, den er vor seiner Flucht an sich gebracht hatte, nicht mehr in seinem Besitz war.
    »Es muss mir aus der Tasche gefallen sein«, stammelte er. »Irgendwo im Souk!«
    Der große Mann betrachtete ihn gleichgültig. »Durchsucht ihn!«, befahl er.
    Einer seiner Männer presste den Gefangenen auf den Felsbrocken, während ein anderer seine Kleidung durchwühlte.
    »Nichts«, sagte der Mann schließlich.
    »Ihr vier!«, fuhr der große Mann seine Leute an. »Ihr geht zurück und durchsucht den Souk! Folgt der Route, die wir genommen haben, und befragt die Budenbesitzer.«
    Die vier Männer verließen die Gruppe und rannten rasch zum Eingang des Souk zurück.
    »Also, Hassan«, sagte der große Mann und beugte sich dichter zu dem Gefangenen. »Du hast es vielleicht verloren oder jemand gegeben, aber beides spielt keine Rolle. Es wird irgendwo und irgendwann wieder auftauchen, und dann hol ich es mir zurück.« Er hielt inne, betrachtete den Mann, der immer noch auf dem Felsen festgehalten wurde, und beugte sich noch ein Stück weiter zu ihm herab. »Weißt du, wer ich bin?«, fragte er. Seine Stimme war kaum mehr als ein Wispern.
    Der Gefangene schüttelte den Kopf, den entsetzten Blick auf das zerstörte Gesicht und das starre, blinde Auge des großen Mannes gerichtet.
    »Dann sage ich es dir«, erklärte er und murmelte ein paar Worte in sein Ohr.
    Der Gefangene schüttelte sofort den Kopf, während blankes Grauen in seine Augen trat.
    »Nein, nein!«, schrie er und wehrte sich heftig. »Es war nur eine Tontafel! Ich bezahle sie dir. Ich bezahle alles!«
    »Das hier hat nichts mit Geld zu tun, du Narr, und es war auch nicht nur eine Tontafel. Du hast keine Ahnung, nicht die geringste Ahnung, was du da in deinen Händen gehalten hast.«
    Der große Mann machte eine andere Handbewegung, und einer seiner Leute riss dem Gefangenen die Kleidung von der Brust, schob ihm ein Stück Tuch in den Mund und befestigte den Knebel hinter seinem Kopf mit einem Knoten. Dann drückten sie ihn wieder fest gegen den Felsen, mit ausgestreckten Armen. Obwohl er sich wehrte und zappelte, nützte es ihm nichts.
    Schließlich trat der Gefangene heftig um sich, weil seine Beine das Einzige waren, was er noch bewegen konnte, und erwischte den großen Mann mit seinem Fuß am Schenkel.
    »Dafür«, zischte der Entstellte, »wirst du länger leiden.«
    Er griff in seine Djellaba und zog einen gekrümmten Dolch mit einer bösartig wirkenden zweischneidigen Klinge aus einer versteckten Scheide. Dann rollte er seinen rechten Ärmel über seinen Ellbogen hoch, damit der Stoff nicht mit Blut beschmutzt würde, und trat etwas näher. Er legte die Spitze des Dolches sanft auf die Brust des Mannes und tastete nach einem Zwischenraum zwischen den Rippen. Dann erhöhte er langsam den Druck auf den Griff der Waffe. Als die Spitze die Haut durchbohrte, schrie der Gefangene auf, aber der Laut wurde durch den primitiven Knebel gedämpft.
    Der große Mann drückte fester zu, und die Vorderseite der Djellaba seines Gefangenen färbte sich plötzlich dunkelrot, als das Blut aus der Wunde quoll. Er ließ sich Zeit mit seinem Dolch und nahm dabei seinen Blick niemals vom Gesicht des Sterbenden. Als er vermutete, dass die Spitze der Waffe kurz davor war, das Herz zu berühren, hielt er ein paar Sekunden inne, wechselte seinen Griff um den Dolch und rammte ihn dann tiefer hinein, während er ihn gleichzeitig drehte. Die Spitze der Klinge zerfetzte das Herz des Opfers in zwei Teile.
    »Sollen wir ihn begraben? Oder legen wir ihn einfach irgendwo ab?«, wollte einer der Männer wissen, als der Gefangene tot zu Boden sank.
    Der große Mann schüttelte den Kopf. »Legt ihn einfach da drüben hin«, befahl er und deutete auf eine Stelle mit etwas dichteren Büschen, bevor er sich bückte und die blutige Klinge an der Kleidung des Mannes abwischte. »Morgen oder übermorgen wird ihn jemand hier finden.
    Und verbreitet die Nachricht«, fuhr er fort, als er mit seinen Männern wieder zum Souk zurückging. »Alle sollen erfahren, das Hassan al-Qalaa wegen dem, was er getan hat, starb. Sorgt dafür, und außerdem macht ihr allen klar, dass jeden, der mit der Polizei redet, dasselbe Schicksal ereilt. Zudem lobt ihr eine Belohnung für die Wiederbeschaffung der Tafel aus. Wir müssen sie finden, ganz gleich, was es kostet!«

3
    Kurz nach zehn am folgenden Morgen ging Margaret zurück in den Souk, die Tontafel sicher in ihrer
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