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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor
Autoren: John Norman
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ist das stationäre Karree, das mit gesenkten, in den Boden gerammten Lanzen verteidigt wird. Bei Rovere und Kargash hatte Dietrich seine Luft- und Bodenkavallerie derart koordiniert, daß der Gegner gezwungen wurde, widerstandsfähige, jedoch ziemlich unbewegliche große Karrees zu bilden. Dann ließ er die Bogenschützen in langen einkreisenden Linien vorrücken; auf diese Weise bot der Gegner eine wesentlich breitere Front für das niedrig gehaltene, aus nächster Nähe erfolgende Feuer als mit den kleinen Karrees.
    Dann setzte Dietrich bei Rovere und später bei Kargash zum ersten Mal in einer goreanischen Feldschlacht mobiles Belagerungsgerät ein, auf fahrenden Plattformen errichtete Katapulte, die über die Köpfe der Zugtiere schießen konnten. Die bis zu diesem Zeitpunkt allein bei Belagerungen eingesetzte Artillerie wurde zu einer überraschenden, verheerenden neuen Waffe, zu einer Feldartillerie; Töpfe mit brennendem Pech und loderndem Öl, Belagerungsspeere und riesige Felsbrocken regneten als zerstörerische Flut auf die unbeweglichen Abwehrkarrees herab. Die Schildhütte zerbrach. Die Geschosse der Bogenschützen trafen die verwirrten, glücklosen Verteidiger. Sogar bewegliche von Tharlarion gezogene Belagerungstürme wälzten sich auf sie zu, die Wälle voller Bogenschützen und Speerwerfer. Die Karrees zerbarsten. Dann stürmte die gewaltige, donnernde, brüllende, grunzende Tharlarionkavallerie heran, ließ die Erde erbeben und brach durch die Reihen, als handle es sich um trockenes Stroh, gefolgt von Wellen schwerbewaffneter schreiender Speerträger. Die Ränge des Feindes zerbrachen endgültig. Die Luft war von panischen Schreien erfüllt. Eine wilde, unkontrollierte Flucht setzte ein. Speere und Schilde wurden weggeworfen, damit die Männer schneller laufen konnten. Danach war nur noch wenig zu tun. Die Kavallerie kümmerte sich um den zurückweichenden Feind.
    »Ich hatte eigentlich daran gedacht, mich eine Zeitlang als Kutscher zu verdingen«, sagte ich.
    »Es werden Kutscher gesucht«, erwiderte Mincon. »Kannst du mit einem Tharlarion umgehen?«
    »Ja. Ich kann reiten.« Vor langer Zeit war ich als Wächter in der Karawane Mintars geritten, eines Kaufmanns aus Ar.
    »Ich spreche von Zugtieren.«
    »Mit denen komme ich schon zurecht.« Ich konnte mir nicht vorstellen, daß ich Schwierigkeiten haben sollte, diese fügsamen, langsamen Bestien zu lenken, während ich doch ihren wesentlich temperamentvolleren Bruder, den Satteltharlarion, gebändigt hatte.
    »Sie brauchen viele Schläge auf Kopf und Nacken«, erklärte er.
    Ich nickte. Das war beim Satteltharlarion nicht viel anders. In der Regel lenkt man die Echsen mit Befehlen und Hieben mit dem Speerschaft. Im Vergleich zu Säugetieren scheinen Tharlarion ein sehr langsam reagierendes Nervensystem zu besitzen, das gegen Schmerzen fast immun zu sein scheint. Die meisten der größeren Vertreter dieser Spezies verfügen über zwei Gehirne – oder genauer gesagt, ein Gehirn und ein kleineres gehirnähnliches Organ. Das Gehirn befindet sich im Kopf, das Organ an der Basis der Wirbelsäule.
    Ich blickte zu Feiqa hinab, die neben dem Wagen herging. »Tharlarion«, sagte ich zu ihr, um Mincons Bemerkung zu erklären, »zeigen sich wenig empfänglich für Schmerzen.«
    »Ja, Herr«, gab sie zur Antwort.
    »Darin ähneln sie Sklavinnen.«
    »O nein, Herr«, rief sie, »nein!«
    »Nein?«
    »Nein.« Sie blickte ängstlich und ernst zugleich zu mir hoch. »Wir sind sogar schrecklich empfänglich für Schmerzen.«
    »Ist das so?« Ich lächelte.
    Sie senkte zerknirscht den hübschen Kopf. »Der Herr macht sich über seine Sklavin lustig.«
    »Vielleicht.«
    Sie errötete. Mit dem Stahlkragen um den Hals sah sie wunderschön aus.
    Ich griff nach unten, hob sie bei den Armen hoch und setzte sie im Wagen ab. Das Gehen hatte sie sicherlich ermüdet. »Vielen Dank, Herr«, sagte sie erfreut. Dann kniete sie hinter uns auf ein paar zusammengefalteten Säcken nieder, das Seil, das sie an den Wagen fesselte, hing noch immer an ihrem Hals. Ich dachte darüber nach, auf welche Weise ich sie am Abend nehmen würde.
    »Brot! Brot!« rief eine Frau am Straßenrand. Dort hatte ein weiterer Sa-Tarna-Wagen angehalten. Der Kutscher hatte wohl das Geschirr des Tharlarion richten müssen und saß nun wieder auf dem Kutschbock, Zügel und Peitsche in der Hand.
    »Vorwärts!« schrie er.
    Die Frau warf sich vor den Wagen und schrie: »Brot!« Er ließ die Peitsche knallen,
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