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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor
Autoren: John Norman
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weiter zu folgen. Ich sah den Reitern nach, die bereits ein paar Fuhrwerke vor uns waren; die beiden Bauernburschen und die Frau stolperten hinter ihnen her.
    Ich drehte mich nach Feiqa um. Sie mied meinen Blick.
    »Die vor uns liegenden Einheiten bilden doch bestimmt die Rückhut des Heeres.«
    »Nein.«
    »Nicht?«
    »Da gibt es Einheiten«, sagte er, »und Fuhrwerke und dann wieder neue Einheiten. Ich weiß nicht, wie weit es sich erstreckt.«
    Das brachte mich zum Schweigen. Es mußte sich hier um eine unglaubliche Anzahl von Männern handeln. Mir war natürlich bekannt, daß in Brundisium eine beträchtliche Streitmacht an Land gesetzt worden war. Ich wußte nur nicht, wie sich diese Truppen zur Zeit verteilten.
    »Du bist sicher, daß du kein Spion bist?«
    »Ja«, lächelte ich. »Da bin ich mir sicher.« Man konnte davon ausgehen, daß sich Ar bemühte, über Bewegungen des Feindes auf dem laufenden zu bleiben. Bei den Truppen oder den Nachschubzügen gäbe es Spione. Es ist nicht schwer, Spione in Söldnertruppen einzuschleusen, wo die Männer alle einen anderen Hintergrund aufweisen und den verschiedensten Kasten und Städten entstammen. Von ihnen wird kaum mehr verlangt als gewisse Fertigkeiten im Umgang mit den Waffen und der Wille zum Gehorsam. Falls Ar jedoch Männer entsandt hatte – oder Männer bezahlte –, um genaue Berichte und Einschätzungen zu liefern, waren keine Gegenmaßnahmen erfolgt, sei es aus mangelnder Vorbereitung oder anderen Gründen.
    Ich betrachtete die endlose Wagenkolonne.
    Wie sehr sich das alles von den Aufmärschen der Streitkräfte Ars oder anderer großer Städte unterschied! Wann immer zum Beispiel die Männer Ars marschierten – wobei sie nach Möglichkeit eine der großen Militärstraßen wie die Viktel Aria benutzten –, taten sie dies im Marschschritt, der vom Trommelschlag vorgegeben wurde, und legten jeden Tag eine berechenbare Strecke zurück, gewöhnlich etwa vierzig Pasang. In Abständen von vierzig Pasang legte man an den Militärstraßen befestigte Lager an, die im voraus mit ausreichend Proviant ausgestattet wurden. Einige dieser Lager dienten als Grundstein für Dörfer und später für richtige Städte. Die Straßen mit ihren Lagern ermöglichten nicht nur einen schnellen und wirksamen Truppentransport, sondern halfen auch bei der militärischen Planung. Man konnte beispielsweise genau vorhersagen, wieviel Zeit benötigt wurde, um eine bestimmte Anzahl von Männern an einen bestimmten Ort zu bringen. Die ständigen Garnisonen spielten eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Friedens im äußeren Einflußbereich der Stadtstaaten. In diesen Lagern fand oft auch die Rekrutierung und Ausbildung statt. Man konnte von den Streitkräften Cos' nicht erwarten, ein paar Monate damit zu verbringen, entlang der Aufmarschroute ständige Lager zu errichten. Doch nach der Art der Nachschubzüge zu urteilen, ging der Vormarsch sehr langsam fast schon gemütlich voran, so als fürchteten sie nichts. Vermutlich hatte ihre Anzahl ihnen Mut gemacht. Ich fragte mich nur, warum Ar nicht gehandelt hatte.
    »Hast du Tarnsmänner am Himmel gesehen?« fragte ich.
    »Nein.« Cos würden natürlich Tarnsmänner zur Verfügung stehen. Aber nicht einmal die patrouillierten die Aufmarschlinien.
    »Warum ist die Kolonne unbewacht? Das ist doch ungewöhnlich.«
    »Ich weiß nicht«, antwortete er. »Darüber habe ich mich auch schon gewundert. Vielleicht hält man es für unnötig.«
    »Hat es denn keine Angriffe gegeben?« Man konnte doch wohl davon ausgehen, daß Ar Tarnsmänner zum Einsatz brachte, um die feindlichen Nachrichten- und Nachschublinien zu zerstören. Vielleicht hatten es die Tarnsmänner nicht bis zu den Wagenzügen geschafft. Hätte in Ar die Befehlsgewalt in den Händen Marlenus gelegen, wäre bereits ein Gegenschlag erfolgt. Davon war ich fest überzeugt. Doch hielt sich Marlenus nicht in Ar auf, wenn man den Berichten Glauben schenkte. Angeblich leitete er eine Strafexpedition in den Voltai, gegen die Räuberhorden von Treve. Ich verstand nur nicht, warum man ihn, falls möglich, nicht zurückgeholt hatte.
    »Was tätest du, wenn Tarnsmänner aus Ar kämen?«
    Er kicherte. »Mit einem Sprung unter dem Wagen verschwinden. Und wenn sie landen – laufen, so schnell ich kann.«
    »Du würdest deine Ladung nicht verteidigen?«
    »Das ist nicht meine Aufgabe«, erwiderte er. »Man bezahlt mich fürs Fahren. Und genau das tue ich auch.«
    »Und die anderen
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