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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor
Autoren: John Norman
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Kutscher?«
    »Die täten vermutlich dasselbe. Wir sind Kutscher, keine Soldaten.«
    »Der ganze Nachschubzug wäre einem Angriff also schutzlos ausgesetzt. Und doch hat Ar nichts unternommen. Das ist bemerkenswert.«
    »Wenn du meinst.«
    »Warum eigentlich nicht?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Vielleicht können sie nicht bis hierher vordringen.«
    »Nicht einmal mit Kommandotrupps, als Bauern verkleidet?«
    »Keine Ahnung. Was weiß ich?«
    Das Tageslicht schwand. An den Straßenrändern sah man gelegentlich die winzigen Lager der freien Frauen. In manchen flackerten kleine Feuer. Es gab gelegentlich behelfsmäßige Unterkünfte, kaum mehr als über Stöcke gelegte Planen oder Decken. Als wir vorbeifuhren, kam es vor, daß eine der Frauen vom Feuer aufstand und uns hinterhersah. Mir fiel die freie Frau wieder ein, die ich in der vergangenen Nacht in ihrer Hütte kennengelernt hatte. Wir hatten sie schlafend zurückgelassen. Ich hatte noch etwas von meinem Proviant neben sie gelegt, dem Kind hatte ich eine goldene Tarnscheibe aus Port Kar in die Ecke seiner Decke eingerollt. Damit könnte sie vieles kaufen. Vielleicht gelänge es ihr mit dem Geld sogar, es bis zu einem anderen Dorf zu schaffen, weit abseits von dem Heerzug, wo sie es als Brautgeld verwenden, es also im Prinzip dazu benutzen könnte, sich einen Gefährten zu kaufen, einen guten Mann, der sich um sie und das Kind kümmerte. Im Gegensatz zu den Frauen der Stadt sind Bäuerinnen in solchen Dingen eher praktisch veranlagt. Sie hatte mir ihre Gastfreundschaft erwiesen.
    »Wir haben das Lager bald erreicht«, sagte Mincon.
    Plötzlich keuchte Feiqa entsetzt auf und wich zurück. Am rechten Straßenrand hatte man einen Mann gepfählt. Kopf und Gliedmaßen baumelten herab. Der Pfahl war etwa drei Meter hoch, mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern. Man hatte ihn mit Felsbrocken und Steinen fest im Boden verkeilt. Das obere Ende war mit einem Breitbeil spitz zugehauen worden. Dann hatte man das Opfer über diese Spitze gehalten und es mit großer Kraft durchbohrt, so daß das Holz etwa einen knappen Meter aus dem Bauch aufragte.
    »Vielleicht ein Spion«, sagte ich.
    »Eher ein Deserteur oder ein Nachzügler«, meinte Mincon.
    »Schon möglich.« Das war heute das erste echte Zeichen, daß vor uns tatsächlich Soldaten marschierten.
    »Ist das Lager noch weit entfernt?«
    »Nein«, sagte er.

4
     
     
    Plötzlich ertönte der zögernde, erstickte Schrei eines Neugeborenen.
    Genserix blickte von dem Feuer auf, um das wir saßen; er war breitschultrig und kräftig, hatte dichte Augenbrauen und einen herabhängenden langen Schnurrbart; das lange Blondhaar war zu Zöpfen geflochten. Das Gebrüll kam aus einem der Wagen.
    Es klang bereits wesentlich lebhafter.
    »Das Kind wird leben«, sagte einer der Krieger, die in der Nähe saßen.
    Genserix zuckte mit den Schultern. Das müßte sich erst noch erweisen. Feiqa kniete hinter mir. Wir befanden uns in der Wagenburg von Genserix, einem Häuptling der Alar, viehzüchtenden Nomaden, die wie die Einwohner von Torvaldsland für ihr Geschick mit der Axt bekannt sind. Die Wagenburg der Alar bestand aus einem geschlossenen Kreis, in dessen Innern sich die Zugtiere sowie die Frauen und Kinder aufhielten. Manchmal kommen auch die Verr, Tarsk und Bosk hinzu; das kommt auf die Größe der Herden an, ob der Zug durch gefährliches Gebiet führt. Abwässer und Abfall stellen kein Problem dar – obwohl man das eigentlich erwarten könnte –, da die Lager ständig verlegt werden.
    »Es ist ein Sohn«, sagte eine der Frauen, die sich aus dem Wagen dem Feuer näherten.
    »Noch nicht«, erwiderte Genserix.
    Die Wagenvölker sind ständig unterwegs. Die Bosk brauchen neue Weidegründe. Tarsk und Verr brauchen frische Schößlinge und Wurzeln. Die Bedürfnisse der Tiere, die für die Alar die Lebensgrundlage darstellen, dienen den Nomaden als ständige Rechtfertigung für ihre Reisen, die manchmal zu richtigen Völkerwanderungen werden. Man muß wohl nicht näher darauf hinweisen, daß diese Wanderungen, vor allem wenn sie dichter besiedelte Gegenden berühren, die Wagenvölker in Konflikt mit den Bauern bringen, woraus sich wiederum Schwierigkeiten mit den Städtern ergeben, da diese auf die Nahrungsmittelproduktion der Bauern angewiesen sind. Vom rechtlichen Standpunkt aus gesehen stellen die Nomadenwanderungen eine Invasion dar, zumindest aber Gebietsverletzungen, da sich die Nomaden ohne Erlaubnis in den
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