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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor
Autoren: John Norman
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Unterleib war in die Schatten getaucht, der Oberkörper badete im Licht der Nachmittagssonne. Sie beschattete die Augen. Das dunkle Haar fiel ihr über den engsitzenden Kragen. Vermutlich war sie auf einem Botengang. Ein Geldbeutel war ihr um den Hals gebunden. Manchen Sklaven ist es verboten, Geld zu berühren. Andererseits befördern viele Geld im Mund. Das ist auf Gor allerdings nichts Ungewöhnliches, sogar freie Menschen tun dies. Goreanische Gewänder haben keine Taschen. Die Sklavin ging barfuß.
    »Soldaten«, sagte Achiates.
    »Was?« Ich horchte auf. Plötzlich schien es sich um eine ernste Angelegenheit zu handeln.
    »Männer der Stadtwache?«
    »Nein. Soldaten.«
    »Taurentianer?«
    »Soldaten!«
    »Was wollen sie von mir?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Hast du sie denn gefragt?«
    »Ja. Aber sie haben nichts gesagt, wollten nur wissen, wann du zurückkommst.«
    »Und was hast du ihnen gesagt?«
    »Daß ich es nicht weiß.«
    »Wie lange warten sie schon?«
    »Nicht lange.« Das war gut zu wissen. Normalerweise nimmt man geplante Verhaftungen im Morgengrauen vor.
    »Und warum erzählst du mir das?«
    »Du bist mein Mieter«, antwortete er. »Außerdem hast du deine Miete bezahlt. Ich will nicht, daß in meinem Insula eine Verhaftung stattfindet. Das könnte sich schlecht auf meinen Ruf auswirken.«
    »Danke«, sagte ich und drückte ihm eine Münze in die Hand.
    »Das ist nicht nötig«, sagte er, nahm sie aber trotzdem an. Schließlich war er Geschäftsmann.
    »Bist du Tarl aus Port Kar?« fragte ein Mann.
    Achiates stöhnte entsetzt auf.
    »Ja, Hauptmann«, sagte ich.
    »Darf ich bitte dein Schwert haben?« bat er. Hinter ihm standen fünfzehn oder zwanzig Mann. In dem Hauseingang war nicht viel Platz, die Klinge zu ziehen, geschweige denn mit ihr auszuholen. Doch noch zielte keine Armbrust auf mich. Auch hatte keiner der Männer die Lanze gesenkt oder die Waffe gezogen.
    »Mit welcher Berechtigung?« fragte ich.
    »Du stehst unter Arrest!«
    Achiates stöhnte.
    »Du darfst gehen, Bürger«, erlaubte der Hauptmann dem Vermieter. Achiates setzte sich in Bewegung, wie ein Urt, das eine Lücke zwischen Sleen entdeckt, und eilte auf das Insula zu.
    »Dein Schwert, bitte!« Sicherlich wußte der Hauptmann, daß kein Mann ohne weiteres seine Waffen hergibt. Genau wie ihm klar sein mußte, daß ich mir einen Weg aus dem Eingang erzwingen und einen Augenblick später auf offener Straße das Schwert in der Hand halten konnte. Ich fragte mich, ob er es genau darauf abgesehen hatte, nur um den Einsatz der Waffen rechtfertigen zu können. Aber eigentlich war das Unsinn. Jetzt, da Achiates fort war und wir allein waren, konnten sie ohne weiteres angreifen und hinterher ihre Berichte so schreiben, wie sie es für richtig hielten. Sie hatten Achiates gehen lassen, obwohl er offensichtlich im Begriff gewesen war, mich vor ihnen zu warnen. Dennoch glaubte ich nicht, daß er ihr Mann war. Denn sonst hätte er mich vor dem Insula nicht aufgehalten – und ich wäre mitten in sie hineingelaufen.
    Ich hatte auch nicht den Eindruck, daß der Offizier eine gewöhnliche Verhaftung vornahm, allein schon wegen der Tatsache, daß er Achiates hatte unbehelligt gehen lassen. Außerdem schien er nicht mit Widerstand zu rechnen.
    »Bitte«, sagte er.
    Ich übergab ihm das Schwert mitsamt Scheide, die ich mit den Riemen umwickelt hatte.
    »Danke.«
    »Ich wünsche nicht, gefesselt zu werden«, sagte ich.
    »Das wird auch nicht nötig sein.«
    Da kam Hurtha heran. »Was geht hier vor?«
    »Misch dich nicht ein!« wehrte ich ihn ab.
    Hurtha nahm die Axt von der Schulter. »Es hat den Anschein, als sei hier ein Kampf bis zum Tod angebracht.«
    »Wer ist das?« fragte der Hauptmann.
    »Mein Freund.«
    »Ich grüße dich«, sagte der Hauptmann.
    »Ich grüße dich«, erwiderte Hurtha. Er war ein freundlicher Alar, keiner von der mißtrauischen, mürrischen, stillen Sorte. Er pflegte gern gute Beziehungen zu den Männern, mit denen er bis zum Tod kämpfen wollte.
    »Wohin gehen wir?« fragte ich.
    »An einen geheimen Ort.«
    »Und was geschieht an diesem geheimen Ort?«
    »Man erwartet dich.«
    »Wer?«
    »Eine hochgestellte Persönlichkeit.«
    »Wer?«
    »Seine Exzellenz Gnieus Lelius, Regent von Ar!«
    Hurtha grinste. »Ich begleite dich.«
    »Er soll allein kommen«, sagte der Hauptmann.
    Ich sah Hurtha an. »Paß auf Feiqa auf«, bat ich ihn.
    »Glaub bloß nicht, daß du einen treuen Kameraden so leicht loswirst«, verkündete Hurtha.
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