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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor
Autoren: John Norman
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ertönte erneut ein Pfiff. Aus der Richtung des Tunnelausgangs kam umgehend die Antwort. Der Anführer ließ einen Augenblick verstreichen, dann meldete er sich. Doch diesmal klang es nicht so, als wäre er näher gekommen. Doch sein Komplize kam unaufhaltsam heran. Darauf hatte ich gewartet. Sie wollten ihre Bewegungen aufeinander abstimmen, in der Hoffnung, mich zur gleichen Zeit zu erwischen.
    »Wer ist da?« rief ich erneut und legte Unbehagen in meine Stimme.
    »Keine Angst«, sagte Anführer. »Wir wollen dir nichts tun. Bist du Tarl aus Port Kar?«
    »Ja! Der bin ich.«
    »Wir haben eine Botschaft für dich.«
    »Tatsächlich?«
    »Bleib, wo du bist. Wir kommen zu dir.«
    »Geht es wirklich nur um eine Botschaft?«
    »Ja, ja«, sagte der Mann beruhigend. Links von mir ertönte ein leises metallisches Geräusch, vermutlich von einem Messer. Glaubten die beiden wirklich, ich nähme ihnen ab, daß man für eine Botschaft zwei Männer brauche?
    »Das glaube ich aber nicht!« rief ich.
    »Keine Angst!« rief der Anführer.
    »Ich ziehe jetzt mein Schwert«, verkündete ich und zog die Klinge wesentlich lauter als nötig aus der Scheide. Ich wollte, daß meine Gegner es hörten. Es würde sie nachdenklich machen. Ich wollte, daß sie Vorsicht walten ließen. Wenn ich das Schwert zurücksteckte, würden sie vielleicht überstürzt handeln.
    »Wir sind Freunde«, sagte der Anführer.
    Vom Jagdfieber ergriffen, würden sie in der Finsternis ganz gewiß vergessen, im Geist die Alkoven mitzuzählen. Ich ging davon aus, daß sie nur an den Tunnel und seine Wände dachten, denn ich hatte mir Mühe gegeben, sie genau das glauben zu lassen. Das laute Ziehen des Schwertes hatte diesen Eindruck noch vertieft. Schließlich war es unwahrscheinlich, daß man die Waffe in der Enge des Alkoven zog; hier konnte man sie kaum wirksam einsetzen. In dem Tunnel war zwar auch nicht mehr Platz, aber ein Schwertstoß konnte gefährlich sein. Keiner der beiden würde sich als erster in meine Reichweite wagen wollen. Steckte das Schwert jedoch wieder sicher in seiner Scheide, wäre der Anführer vermutlich der erste, der zuschlug.
    »Steck das Schwert weg!« verlangte er prompt.
    »Nein.«
    »Dann bekommst du die Botschaft nicht.«
    »Auch gut.«
    »Aber wir müssen sie dir aushändigen«, beharrte er. »Es geht um Leben und Tod.«
    »Das hört sich ernst an«, meinte ich.
    »Es ist auch ernst.«
    »Und von wem kommt die Botschaft?« fragte ich.
    »Vom Regent höchstpersönlich.«
    »Ich verstehe!« Ich hegte starke Zweifel daran, daß der Regent mir eine Botschaft schickte, und falls doch, dann niemals auf diese Weise. Ich konnte mir allerdings durchaus vorstellen, daß die Auftraggeber der beiden Attentäter in der Nähe des Regenten zu suchen waren. Die Erwähnung von Gnieus Lelius war für mich natürlich der Beweis, daß es sich bei den beiden nicht um gewöhnliche Diebe handelte, die es auf meinen Geldbeutel abgesehen hatten. Kein Gelegenheitsverbrecher bediente sich solch zweifelhafter Andeutungen, die so unglaublich waren, daß sie in jedem normalen Bürger Mißtrauen säten.
    »Wie können wir dich von unseren ehrlichen Absichten überzeugen?« fragte er. Ich hörte genau, daß er etwa einen halben Meter näher kam.
    »Das ist wohl dein Problem«, gab ich zur Antwort. »Und nicht meins.«
    Ich hörte, wie sich der Mann zu meiner Linken ein Stück näher heranschlich.
    »Seid ihr bewaffnet?« fragte ich.
    »Wir werden unsere Messer in ihren Scheiden über den Tunnelboden gleiten lassen«, sagte der Anführer. »Daran wirst du erkennen, daß wir in Frieden kommen.«
    »Eine ausgezeichnete Idee!« rief ich.
    Einen Augenblick später rutschten zwei mit Schnallen und Lederriemen versehene Gegenstände über den Steinboden; vermutlich waren es tatsächlich Scheiden, doch anhand des Klanges bezweifelte ich, daß sie auch die dazugehörigen Messer enthielten. Sie kamen von links und von rechts. Meiner Schätzung zufolge waren beide Männer etwa gleich weit entfernt – es handelte sich ungefähr um drei Meter. Der Klang meiner Stimme hatte ihnen eine ziemlich genaue Vorstellung von meinem Standort gegeben.
    »Ich glaube euch!« rief ich. Was nicht so ganz der Wahrheit entsprach.
    »Steck das Schwert weg!« verlangte der Attentäter. Ich hörte beide ein Stück näher herankommen.
    »In Ordnung!« Ich schob die Klinge zurück in die Scheide. Dann zog ich den Kopf zurück. »Wo ist die Botschaft?«
    »Hier!« ertönte ein Schrei von rechts,
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