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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen
Autoren: Michael Grant
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hörte auf, aber sie schwebten immer noch auf den Schiffsaufbau zu, jetzt allerdings im Rückwärtsgang.
    Okay, dann volle Kraft. Als er den Drehgriff bis zum Anschlag zog, schoss der Hubschrauber kerzengerade nach oben, als befände er sich an einem Gummiband, das ihn himmelwärts und über den Aufbau hinwegsausen ließ.
    TACK! TACK! TACK!
    Drähte und Stangen flogen durch die Luft. Die Rotorblätter mussten etwas getroffen habe n … die Antenne der Funkanlage.
    Der Hubschrauber stieg immer weiter, schwebte aber unverändert auf die Felswand zu.
    Das andere Teil. Wie hieß es noch? Der Knüppel da, rechts von ihm. Nimm ihn, tu was, irgendwas, drück ihn nach vorne, nach vorne! Sie drehten sich wieder. Er hatte die Pedale vergessen, Mann, die blöden Pedale. Seine Füße fanden sie nicht. Inzwischen hatte sich der Hubschrauber um hundertachtzig Grad gedreht und flog jetzt frontal auf die Wand zu.
    Noch dreißig Meter.
    Fünfzehn Meter.
    Gleich wären sie alle tot. Und er hatte keine Ahnung, wie er es verhindern sollte.
    Diana rannte Caine auf dem Rasen hinterher. Sie musste ihn einholen, bevor e r …
    Der Hubschrauberlärm wurde immer lauter.
    Caine hielt am Rand der Klippe an. Als Diana die Klippe erreichte, erblickte sie weit unter sich eine weiße Jacht, die auf den Felsen aufgelaufen war. Ein Hubschrauber hing schwankend über dem Deck und trudelte in die eine und gleich wieder in die andere Richtung.
    Auf Caines Miene erschien ein teuflisches Lächeln.
    Penny kam keuchend hinter ihnen zum Stehen. Von der Wanze war nichts zu sehen, das musste aber nichts bedeuten.
    Diana stürzte zu Caine hin. »Tu’s nicht!«, rief sie.
    Er sah sie wutentbrannt an. »Halt den Mund, Diana!«
    Während sie noch zusahen, vollführte der Hubschrauber eine weitere Drehung und raste jetzt auf die Klippe zu.
    Caine hob die Hände und hielt ihn auf. Er war der Wand so nahe, dass die Rotorblätter ein aus dem Felsen wachsendes Gebüsch zerfetzten.
    »Caine, bitte tu’s nicht!«, flehte Diana.
    »Was hast du auf einmal?«
    »Sieh doch hin! Sie haben kleine Kinder dabei! Das sind kleine Kinder!«
    Die kugelrunde Glaskabine des Hubschraubers war nur einen Steinwurf von ihnen entfernt. Sanjit kämpfte mit der Steuerung, Virtue krallte sich neben ihm in den Sitz. Auf den Rücksitzen saßen drei kleinere Kinder, die sich schreiend die Augen zuhielten, aber alt genug waren, um zu wissen, was gleich passieren würde.
    »Daran hätte Sanjit denken sollen, bevor er mich anlog«, sagte Caine.
    Diana packte ihn am Arm, überlegte es sich anders und berührte sein Gesicht. Sie legte ihre Hand auf seine Wange. »Caine, bitte! Tu’s nicht! Ich flehe dich an!«
    »Überlass sie mir«, sagte Penny und stellte sich neben Caine. »Mal sehen, wie sie fliegen, wenn das Cockpit zur Schlangengrube wird.«
    Das ist ein schwerer Fehler, dachte Diana.
    »Du tust gar nichts, Penny!«, fuhr Caine sie an. »Ich treffe hier die Entscheidungen.«
    »Nein, tust du nicht. Du tust, was die Hexe da sagt!«, erwiderte Penny und spuckte die Worte wie Gift in Dianas Richtung.
    »Hör auf, Penny!«, warnte Caine sie.
    »Ich hab keine Angst vor dir!«, schrie Penny. »Sie wollte dich umbringen, als du bewusstlos warst. Sie ha t …«
    Weiter kam sie nicht. Sie flog schreiend über den Rand der Klippe und blieb unmittelbar über den Rotorblättern in der Luft hängen.
    »Mach schon, Penny!«, brüllte Caine. »Droh mir mit deiner Kraft! Bring mich aus dem Konzept!«
    Penny ruderte hysterisch kreischend mit den Armen, den Blick starr vor Entsetzen auf die unter ihr blitzenden Rotorblätter gerichtet.
    »Lass sie gehen, Caine.«
    »Warum, Diana? Warum fällst du mir in den Rücken?«
    »Ich fall dir in den Rücken?« Diana lachte. »Ich bin seit Beginn dieses Albtraums nicht von deiner Seite gewichen. Kein einziges Mal.«
    Caine sah sie an. »Ja, aber du hasst mich.«
    »Nein, du gestörter Mistkerl. Ich liebe dich. Dabei sollte ich das nicht. Du bist krank, Caine, krank im Kopf. Und trotzdem liebe ich dich.«
    Caines Augenbraue wanderte nach oben. »Dann musst du auch lieben, was ich tue. Was ich bin.«
    Als er lächelte, wusste Diana, dass sie verloren hatte. Sie sah es seinen Augen an.
    Sie trat von ihm weg und bewegte sich rückwärts auf die Klippe zu, tastete mit den Füßen nach dem Rand und blickte ihm dabei ins Gesicht.
    »Ich hab dir geholfen, wann immer ich konnte. Alles habe ich für dich getan. Als dich die Dunkelheit in ihren Krallen hatte, hab ich dich am
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