Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
Schrotflinten.
    Sie könnte abhauen, um ihre Haut zu retten. Brianna suchen und ihr endlich reinen Wein einschenken.
    Ihr Körper bebte vor Angst. Sie schloss einen Moment lang die Augen, sah nur noch die Schwärze hinter ihren Lidern und fragte sich, ob sich so der Tod anfühlte.
    Noch konnte sie weglaufen.
    Als sie die Augen wieder öffnete, bemerkte sie Edilio, der unten am Strand Drake auf den Fersen war. Hinter ihm folgte Orc, allerdings viel zu langsam.
    Edilio hätte beschließen können, auf Orc zu warten. Auch auf die Gefahr hin, dass das zu lange dauerte und Drake ermöglichte, die Kids noch mehr zu terrorisieren. Edilio hatte sich aber anders entschieden.
    Er wartete nicht auf Orc.
    »Und ich warte nicht auf Sam«, beschloss Dekka.
    Sie ging weiter.
    Jetzt wurde der erste Schuss abgefeuert. Von diesem Scheißkerl Turk. Der ohrenbetäubende Knall ließ sie zusammenzucken. Dekka sah die Funken aus der Mündung sprühen, dann sprengten unmittelbar vor ihr heiße Bleikugeln in den Asphalt. Ein paar prallten ab und trafen ihre Beine.
    Das tat weh. Aber darum konnte sie sich jetzt nicht kümmern.
    Um ihre Kraft einzusetzen, musste sie näher ran.
    Doch erst mal würde sie dafür sorgen, dass ihre Angreifer sie nicht mehr sehen konnten.
    Dekka streckte beide Hände in die Luft und hob die Schwerkraft auf. Vor ihr stieg eine wirbelnde Wand aus Erde und Staub und Kakteen nach oben.
    Beherzt ging sie weiter.
    Sam trat gerade durch das nach innen gesprengte Tor des Kraftwerks, als er ein Rauschen hörte und eine verschwommene Gestalt auftauchte.
    Brianna kam zitternd zum Stillstand. In den Händen hielt sie zwei Dinge.
    Sam starrte auf die beiden Gegenstände in ihren Händen, dann starrte er sie an und gleich darauf wieder auf ihre Hände.
    Sie stand vornübergebeugt da und hustete. Er wartete, bis sie fertig war, dann sagte er: »Vergiss es.«
    »Sam, sie brauchen dich. Und bis du im Schneckentempo in der Stadt bist, ist es womöglich zu spät.«
    »Wer braucht mich?«, fragte Sam skeptisch.
    »Astrid hat mir gesagt, ich soll dich holen. Egal wie.«
    Sam konnte sich die Genugtuung nicht verkneifen. »Astrid braucht mich also, ja?«
    Brianna verdrehte die Augen. »Klar, Mann, du wirst immer noch gebraucht. Für uns Sterbliche bist du wie ein Gott. Wir können ohne dich nicht leben. Später bauen wir dir einen Tempel. Zufrieden?«
    Sam nickte, dann fragte er: »Drake?«
    »Ich glaube, er ist nur ein Teil davon. Astrid hat tierische Angst.«
    Brianna stellte das Skateboard vor Sam hin. »Mach dir keine Sorgen, ich lass dich nicht runterfallen.«
    »Echt nicht? Und wieso bringst du dann den Helm mit?«
    »Nur für den Fall«, sagte sie und warf ihn ihm zu, »dass du doch aus der Kurve fliegst.«
    Edilio fiel das Laufen im Sand schwer. Aber womöglich war das gar nicht der Grund, warum er Drake nicht einholen konnte. Vielleicht hielt ihn sein Überlebensinstinkt davon ab, schneller zu rennen.
    Als Orc einmal mit Drake gekämpft hatte, war es unentschieden ausgegangen. Sam hingegen hatte gegen Drake verloren. Nur Caine hatte ihn töten können.
    Und trotzdem war Drake hier, so wie Sam es befürchtet hatte. Der Psychopath lebte.
    Edilio stolperte und landete mit dem Gewehr in den Händen auf allen vieren. Steh auf!, befahl er sich. Das tust du immer, du stehst immer wieder auf. Also, steh auf!
    Als er wieder zu rennen anfing, hämmerte sein Herz so heftig, dass ihm die Luft wegblieb.
    Drake war nicht mehr allzu weit von ihm entfern t – vielleicht noch dreißig Meter. Seine Peitsche schlug gerade auf einen Jungen ein, der zu langsam lief. Edilio hatte die entsetzlichen Wunden gesehen, die diese Peitsche verursachte. Bei Sam hatte sie auch seelische Verletzungen hinterlassen.
    Der Abstand zu Drake, der ihn noch nicht bemerkt hatte, wurde immer geringer. Edilio müsste nur nahe genug an ihn ran. Er brachte sein Maschinengewehr in Anschlag. Fünfzehn Meter. Es befanden sich aber noch zu viele Kids in seiner Schusslinie. Er könnte Drake töten, riskierte dabei aber auch, die vor ihm fliehenden Kinder zu treffen.
    Noch nicht. Er hob das Gewehr und nahm Drake ins Visier. Im Automatikmodus war die Waffe kaum zu kontrollieren. Der Rückstoß war extrem stark. Man konnte den ersten Schuss gezielt abgeben, doch danach feuerte sie weiter wie ein sprühender Gartenschlauch.
    Er musste Drake ablenken und den Kids ermöglichen, aus der Schusslinie zu gelangen.
    Er wollte ihn rufen, doch sein Mund war staubtrocken und brachte nur ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher