Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition)
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
untergebracht.
    Danach hatten sie eine Klärgrube ausgehoben. Weit genug vom See entfernt, um zu verhindern, dass er verunreinigt wurde. Und damit auch wirklich nichts schiefging, hatten sie sich für die Wasserversorgung ein System ausgedacht, bei dem das Trinkwasser aus dem östlichen Teil des Sees geholt wurde, und das strikte Verbot verhängt, Wasser dort zu trinken, wo die Leute badeten.
    Es war erstaunlich zu beobachten, mit welcher Ruhe und Autorität Edilio diese Dinge anging. Offiziell war Sam der Anführer, ihm wäre aber nie in den Sinn gekommen, sich über so etwas wie Hygiene groß Gedanken zu machen.
    Die Fischer, die ihr Handwerk bei Quinn in Perdido Beach gelernt hatten, kehrten jeden Tag mit einem ordentlichen Fang zurück. Weiter oben, in der Nähe der Barriere, hatten sie Beete angelegt und Karotten, Tomaten und Kürbisse gepflanzt, die unter Sinders grünem Daumen prächtig gediehen.
    Den Nutellavorrat, die Instantnudeln und das Pepsi hielten sie unter Verschluss. Damit bezahlten sie ihren zusätzlichen Bedarf an Fisch und Muscheln aus Perdido Beach.
    Außerdem hatten sie sich die Kontrolle über einen Teil der Felder gesichert, die ihnen Artischocken, Kohl und gelegentlich ein paar Melonen lieferten.
    Für den Handel mit der Stadt war Albert zuständig, aber alle anderen am See anfallenden Entscheidungen wurden von Sam getroffen. Oder vielmehr von Edilio.
    Sam malte sich bereits seit Monaten sein ganz persönliches Jüngstes Gericht aus. Dabei stellte er sich vor, wie er eines Tages vor Gericht gestellt würde und Rechenschaft für jede seiner Handlungen ablegen, sein Scheitern erklären müsste.
    In den letzten Wochen waren diese Verhöre in seinem Kopf seltener geworden. Und er hatte sogar schon gedacht, dass die Richter nicht mehr nur sein Versagen auf die Waagschale legen würden, sondern auch ein paar Dinge, die er richtig gemacht hatte.
    »Erzähl das besser niemandem«, bat er Diana. »Hast du dir schon überlegt …? Ach was, wir haben noch keine Ahnung, welche Kräfte das Baby haben wird.«
    Dianas Mund verzog sich zu einem ironischen Lächeln. »Du meinst, ob ich mir überlegt habe, was geschieht, wenn das Baby deine Feuerkräfte hat? Oder die telekinetische Kraft seines Vaters? Oder eine von hundert anderen Fähigkeiten? Nein, Sam, das habe ich nicht. Auch nicht, was geschieht, wenn er, sie oder es einen schlechten Tag hat und beschließt, mir von innen ein Loch in den Bauch zu brennen.«
    Sam seufzte. »Er oder sie, Diana. Nicht es .«
    Er rechnete mit einem ätzenden Kommentar, doch stattdessen fiel Dianas Gesicht in sich zusammen.
    »Sein Vater ist böse. Und seine Mutter auch«, flüsterte sie. Sie verschränkte ihre Finger so fest ineinander, dass es wehtun musste. »Wie soll es da anders sein?«
    »Bevor ich das Urteil fälle: Möchte jemand etwas zu Cigars Verteidigung sagen?«, fragte Caine in die Runde.
    Er ging nicht so weit, seinen Stuhl als Thron zu bezeichnen. Das wäre lachhaft gewesen, auch wenn er sich mit »König Caine« anreden ließ.
    Es war ein massiver Stuhl aus dunklem Holz und er stammte aus einem der leeren Häuser. Maurischer Stil, soweit er wusste. Kein Thron dem Namen nach, aber nicht zu übersehen, wie er da etwas nach hinten versetzt auf dem oberen Treppenabsatz der zerstörten Kirche stand.
    Caine saß aufrecht da, nicht steif, aber majestätisch. Er trug ein violettes Poloshirt, Jeans und Cowboystiefel mit Stahlkappen. Einen davon hatte er auf einem gepolsterten Schemel abgestellt.
    Penny stand links von ihm. Die Heilerin hatte ihre zerschmetterten Beine wiederhergestellt. Penny trug ein trägerloses Strandkleid, das von ihren schmalen Schultern herabhing, und ging barfuß. Seit ihre Beine geheilt waren, weigerte sie sich, Schuhe anzuziehen.
    Zu seiner Rechten stand Turk, Caines sogenannter Leibwächter, obwohl sich niemand eine Situation vorstellen konnte, mit der Caine nicht alleine fertig würde.
    Wenn er wollte, könnte er Turk mit einer beiläufigen Bewegung seiner Hand in die Luft schleudern und als Knüppel einsetzen. Für einen Herrscher war es jedoch wichtig, Leute um sich zu scharen, die ihm ergeben waren. Dadurch wirkte er königlicher.
    Turk war ein mürrisch dreinblickender, vertrottelter Schlägertyp mit abgesägter Schrotflinte über der Schulter und einer Brechstange, die in einer Schlinge von seinem Gürtel baumelte.
    Er bewachte Cigar, einen arglos aussehenden Dreizehnjährigen mit den kräftigen Armen und Schultern eines Fischers.
    Am
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher