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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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Jungen noch übrig war. Ein Horror, der auf YouTube inzwischen an die siebzig Millionen Klicks verzeichnete.
    Dann war Mary zurückgekehrt. Das hatte zum Glück niemand gefilmt. Als man sie fand, war sie in eine Einrichtung gebracht worden, wo man sie am Leben erhielt. Wenn man das überhaupt als Leben bezeichnen konnte.
    Die Klimaanlage sprang surrend an. In den Wohnwagen war es heiß, selbst an Tagen wie diesem, an denen eine kühle Brise vom Meer herüberwehte.
    »Uns ist klar, dass wir nicht alles glauben dürfen, was uns erzählt wird«, bemerkte Abana düster.
    Der Oberst nickte. »Die Wissenschaftler denken, es könnte sich um eine Erweichung der Kuppel handeln.« Er hob die Hand, um keine Hoffnung aufkommen zu lassen. »Es ist nach wie vor unmöglich, die Barriere zu durchbrechen. Aber bisher war es immer so, dass die Wand alle Röntgen- und Gammastrahlen wie ein perfekter Spiegel zu hundert Prozent zurückgeworfen hat.«
    »Und das hat sich verändert?«
    »Beim letzten Test wurde eine Strahlenbrechung von achtundneunzig Komma vier Prozent gemessen. Keine große Abweichung. Und es muss auch nichts bedeuten. Aber es waren vom ersten Tag an immer hundert Prozent gewesen. Und auf einmal ist das nicht mehr der Fall.«
    »Sie wird schwächer«, sagte Abana.
    »Möglicherweise.«
    Connie, Abana und George, der Vater von Ease, verließen den Wohnwagen. Camp Camino Real, das seinen hochtrabenden Namen der kalifornischen Nationalgarde verdankte, befand sich auf der landeinwärts gelegenen Seite des Highways und nur vierhundert Meter vom südlichen Rand der Kuppel entfernt.
    Es bestand aus ein paar Dutzend Wohnmobilen und Holzbaracken, die militärisch akkurat angeordnet waren. Die festen Gebäude – Armeeunterkünfte und eine Werkstatt –, aber auch der Fuhrpark, waren noch im Bau.
    Als das Camp errichtet wurde, stand es allein auf den windgepeitschten Hängen über dem Meer. Mit der Zeit waren Hotels dazugekommen und ein Burgerladen. Vor ein paar Tagen hatte der neue Del Taco die ersten Burritos verkauft und das noch nicht ganz fertige Holiday Inn einen seiner Flügel eröffnet.
    Von den Satellitenwagen der Fernsehsender waren nur zwei geblieben, sie parkten neben dem Highway. Sendezeit bekamen sie aber kaum noch. Das Land und der Rest der Welt hatten das Interesse verloren, obwohl immer noch Tag für Tag ein paar Tausend Touristen zur Aussichtswarte pilgerten und ihre abgestellten Autos kilometerlange Schlangen am Rand der Schnellstraße bildeten.
    George stieg wortlos in seinen Wagen und fuhr davon. Connie und Abana lebten im Camp. Sie teilten sich ein Wohnmobil, das an einer privilegierten Stelle mit Blick auf den Pazifik stand.
    Seit ihnen ein bekanntes Kaufhaus einen gasbetriebenen Grill gespendet hatte, veranstalteten sie jeden Freitagabend ein Picknick im Freien, zu dem sie die anwesenden Journalisten, aber auch die Soldaten und Autobahnpolizisten einluden, die gerade dienstfrei hatten.
    Die beiden Frauen überquerten den Highway zu ihrem Wohnmobil und machten es sich draußen in ihren Gartenstühlen bequem. Connie kochte Kaffee und brachte Abana eine Tasse.
    »Sollen wir eine Konferenzschaltung ansetzen?«, fragte Abana.
    Connie seufzte. »Die Familien wollen sicher informiert werden.«
    Die Familien. Auf diesen Begriff hatten sich die Medien letzten Endes geeinigt. Anfangs hatten sie die Leute, die Perdido Beach ausgespuckt hatte, als die Überlebenden bezeichnet. Das hätte aber bedeutet, dass die anderen, die Kinder, tot waren. Und dagegen hatten sich die Eltern und Geschwister vehement gewehrt.
    Auf den Wellen des Ozeans schaukelte ein Boot der Küstenwache, das die Kuppel vom Wasser aus im Blick behielt. Vor ein paar Monaten war ein vor Kummer halb wahnsinniger Angehöriger mit einem Boot voller Sprengstoff gegen die Barriere gerast. Die Explosion hatte ihr nicht einmal einen Kratzer zugefügt.
    »Eigentlich war ich schon so weit …«, begann Connie leise, verstummte dann aber.
    Abana nahm einen Schluck von ihrem Kaffee und sah sie abwartend an.
    »Ich war schon so weit, etwas anderes zu tun. Verstehst du? Mein Leben wieder in die Hände zu nehmen, weiterzumachen.«
    Ihre Freundin nickte. »Und jetzt das. Diese Schwächung. Diese Veränderung von eins Komma sechs Prozent.«
    Connie seufzte müde. »Hoffnung kann grausam sein.«
    »Ein Physiker der Stanford-Universität sagt, dass die Barriere niemals fallen darf. Sonst käme es zu einer Katastrophe.«
    »Damit ist er nicht der Erste.«
    »Ja, mag
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