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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien
Autoren: A. A. Fair
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Situation sehr schnell. An den kleinen Aufmerksamkeiten, die Sie Ihrem Vater entgegenbrachten, erkannte sie, wie die Dinge standen.«
    »Sie meinen, daß sie sich die Briefe verschaffte?«
    »Ja.«
    »Weshalb?«
    »Um Sie in den Gattenmordprozeß Lasster zu verwickeln und sie gesellschaftlich unmöglich zu machen.«
    »Und was machte sie mit den Briefen?«
    »Die gab sie Carter, zur Weiterleitung an den Untersuchungsrichter. Carter händigte sie Jed Ringold aus, weil er die Verbindung nicht selbst, sondern durch einen Dritten herstellen wollte. Ringold witterte eine Chance, sich um zwanzig Tausender zu bereichern und außerdem eine Anzahl von Briefen fürs Gericht in Reserve zu behalten. Er verlor das ganze Geld beim Spiel, und da beschloß er, auch aus den restlichen Briefen Geld zu machen.
    Ihr Vater hatte von Ihren großen Geldausgaben Wind bekommen, und Ihre Stiefmutter, die ihn auszuhorchen verstand, erfuhr das auch. Carter stellte fest, daß Ringold Ihre Stiefmutter betrog. Sie wollte ja die Briefe der Staatsanwaltschaft zuführen; Carter hingegen wollte nur einen Teil dort hinleiten. Er einigte sich nun mit Ringold, die Sache zu verzögern, weil Ringold noch einen Bluff vorbereitete. Der machte jedoch den Fehler, es zu weit zu treiben.«
    »Ich sehe noch nicht ganz klar«, sagte Alta.
    »Crumweather«, fuhr ich fort, »wußte natürlich von diesen Briefen, durch Lasster. Wenn einer unter Mordanklage ins Gefängnis kommt, berichtet er seinem Anwalt alles. Crumweather wollte sichergehen, daß diese Briefe vernichtet wurden. Er nahm verständlicherweise an, daß Sie selbst das schon getan hätten, wollte aber unbedingt Gewißheit darüber haben.
    Crumweather kannte Carter, denn er machte Geschäfte mit ihm, und da Carter Zugang zu Ihrem Hause hatte, überzeugte er ihn, daß er einer gerechten Sache diene, wenn er sich vergewissere, daß die Briefe vernichtet waren.
    Carter muß darüber mit Ihrer Stiefmutter gesprochen haben, die nun die Chance erkannte, Crumweather übers Ohr zu hauen, Sie in einen Skandal zu verwickeln und Ihnen das Leben so zu verbittern, daß Sie vielleicht ins Ausland gehen würden und sich nie wieder hier blicken ließen.
    Sie also ging in Ihr Zimmer, stahl die Briefe und gab sie Carter mit der Weisung, sie keinesfalls Crumweather auszuhändigen, sondern es unbedingt so zu arrangieren, daß sie in die Hände der Staatsanwaltschaft gerieten.
    Carter war, als Mrs. Ashbury ihm diesen Auftrag gab, durchaus bereit, Crumweather zu hintergehen, fand aber die Gelegenheit recht günstig, dabei auch Geld in die eigene Tasche zu lenken. Er händigte die Briefe nun Ringold aus, indem er ihm sehr geschickt vorschwindelte, wodurch auch Ihnen gegenüber glaubwürdig erklärt wäre, warum Sie die Briefe in drei Raten zurückhaben sollten. Der geheime Plan aber war, Ihnen nur zwei Päckchen Briefe zu verkaufen und das dritte ins Gericht zu leiten. Somit hätten Ringold und Carter zwanzigtausend Dollar unter sich teilen und überdies den Wunsch Ihrer Stiefmutter erfüllen können. Natürlich wollte man dem Gericht die im Sinne der Anklage verfänglichsten Briefe überlassen.
    Ringold jedoch entschloß sich, alle Beteiligten zu begaunern. Er sah nicht ein, weshalb er das letzte Briefpäckchen dem Gericht übergeben und sich mit einem bloßen Dank der Staatsanwaltschaft, für die er sowieso nichts übrig hatte, begnügen sollte.
    Als er sich klarmachte, daß Carter den Betrug sehr schnell merken würde, wußte er zunächst nicht, wie er's deichseln sollte. Schließlich kam er auf eine ihm völlig sicher scheinende Methode. Er wollte Ihnen geschickt vorspiegeln, daß Sie die letzten Briefe erworben hätten, wollte schnell Ihren Scheck kassieren und die Briefe dann doch noch ans Gericht weiterleiten.
    Carter aber traute Ringold nicht über den Weg, und Ihrer Stiefmutter fiel diese Verzögerung der Aktion auf. Bei ihrem Gespräch mit Carter, das Sie zufällig teilweise mithörten, hatte sie Carter gedrängt, sich zu beeilen, um Sie auf jeden Fall in den Prozeß hineinzuziehen.«
    »Und wie wurde der Mord begangen?« fragte Alta.
    »Carter hatte nicht die Absicht, jemanden zu töten, wußte aber, daß Sie sich mit Ringold treffen würden. Da er dem schon mißtraute, nahm er sich in einem anderen Teil des Hotels ein Zimmer, stellte fest, daß 421 unbesetzt war, öffnete mit einem Dietrich das Schloß an der Verbindungstür und versteckte sich im Bad. Er beobachtete, was er wissen wollte, und wollte dann
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