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Apfelbluete

Apfelbluete

Titel: Apfelbluete
Autoren: Reg Dixon
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                            << Apfelblüte>>
     
     
     
                                            von Reg Dixon
     
     
     
     
     
     
    Eine Kurzg eschichte über eine homosexuelle Liebe , ein spätes Coming-out, Leidenschaft , großen Mut und Hoffnung auf eine Zukunft…
     
     
     

     
    ©Reg Dixon/ Originalausgabe 2012
     
     
    Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwendung  ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors gestattet.
     
    Diese Geschichte ist fiktiv. Ähnlichkeiten  mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
     
     
    Quelle Titelbild:  Eigene
     
     
    Kontakt:   [email protected]
     
    Blog:         RegDixon.blogspot.com

    1.
     
    >>   Manchmal kommt der Frühling spät, manchmal sogar so spät, dass man es fast nicht glauben kann , wenn das Eis schließlich doch noch schmilzt. <<
     
     
    In dem Jahr , von dem hier die Rede ist, dau erte die Eiszeit bis weit in den März. Die Eiszeit in der Natur , mit ständigem Schnee schaufeln und allmorgendlichem Eis auf den Autoscheiben und die Eiszeit in meiner Ehe. Mitte Dezember, nach der Weihnachtsfeier in der Fir ma, wurde offensichtlich , dass ich mir selber viel vorgemacht hatte. Das mein Bild von mir selbst total falsch war. Ich hatte es schon lange gespürt, tief in mir, aber es fehlte der Katalysator, der mich zwang es wirklich wahrzunehmen. Oberflächlich war alles in schönster Ordnung. So schön ordentlich und so ruhig, da ss es kaum noch auszuhalten war.
    Von Anfang an:
    Hannes kam im Oktober in meine Firma. Er hätte der jüngere Bruder sein können, den ich nicht hatte. Sogar äußerlich waren wir uns ein wenig ähnlich . Hannes war allerdings zehn Kilo weniger und fast zehn Jahre jünger als ich und er führte das wilde, freie Leben, das ich mir erträumt hatte, vor zehn Jahren. Mein Leben lief in so festen Bahnen, so gleichmäßig und so geordnet, dass man es spießig und stinklangweilig nennen konnte. Ich will nicht ungerecht sein. Von einer anderen Warte aus betrachtet , hätte man sagen könn en: P erfekt. Schöne Frau, lieber Sohn, eigenes Haus , jedes Jahr Ferien am blauen Meer oder wo auch immer. Anja, meine Frau, war die einzige die mich noch Micha nannte. Meine Eltern waren schon vor Jahren verstorben und d ie Freunde aus der Schu lzeit waren längst aus meinem Leben verschwunden . Wir kannten uns schon seit der zehnten Klasse. Sie war meine  erst e Liebe und blieb meine Einzige. B is jetzt.
    Sie kann nichts dafür. Jedenfalls nicht sehr viel. Sie ist eine schöne Frau, eine starke Persönlichkeit, meine Gefährtin in den Stürmen des Alltags. Wir finden meistens einen Kompromiss… Was ich jetzt als langweilig und erdrückend empfinde, hat viel mit meiner eigenen Bequemlichkeit und alten Gewohnheiten zu tun. Sie war schwanger, kurz nach der Ausbildung . Natürlich hab ich sie geheiratet. Ich hab sie ja geliebt. Nein, um ehrlich zu sein und darum geht es hier. I ch hatte sie gern, sehr gern zwar, aber auch nic ht mehr.
    Bis vor einem Jahr , wusste ich nicht was Liebe und Leidenschaft wirklich mit dir machen können . Die Liebe zwischen zwei Erwachsenen , wohlgemerkt. Ich habe meine Eltern sehr geliebt und ich liebe mein Kind, mehr als alles andere auf der Welt. Aber wie verzehrend und unglaublich , wie unsagbar großartig , die leidenschaftliche Liebe sein kann, das habe ich erst jetzt gelernt.
    Von außen betrachtet , habe ich mein Leben mit V oll g as und frontal an die Wand gefahren. Meins und Anjas. Ich trage die Schuld an allem. An der Scheidung, an ihrem Kummer und meinen Schulden , sogar an der fünf in Mathe , auf dem Halbjahr e szeugnis, mit der mein Sohn zu kämpfen hat te . Ich fühl e mich schuldig a ber ich bin endlich ich. Sie ist klug genug , nicht zu glauben, es wäre ein Irrtum. Es hatte schon zu lange, zu vieles nicht gestimmt. Ich verstand sie oft nicht, konnte ihre Bedürfnisse nicht befriedigen. Wir waren uns nicht nah, sprachen oftmals verschiedene Sprachen, hatten nicht die gleichen Gefühle. Zu oft habe ich die Arbeit oder sonst irgendetwas vorgeschoben, wenn sie sich Nähe und Sex gewünscht hat. Wir waren ein wirklich gutes Team, im täglichen Leben, hatten alles im Griff. Nur, wir waren kein Liebespaar. Im Grunde w aren wir das nie gewesen. Mehr eine gut funktionierende Wohngemeinschaft, mit Kind. Es klingt so unfair, aber sie war wie ein al tes Sofa für mich. Schön bequem
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