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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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mit voller Wucht ihren Stiefel fliegen. Er verfehlte sein beabsichtigtes Ziel, traf aber einen anderen Mann mitten auf die Nase. Das Blut spritzte, er stieß einen abgehackten, kreischenden Schrei aus, fiel dann wie ein Klotz um und blieb reglos liegen.
    »Noch drei«, schrie sie und sah sich nach einer anderen Waffe um. Der Mann, den sie unerwarteterweise außer Gefecht gesetzt hatte, hielt noch seine Uzi in der schlaffen Hand. In geduckter Haltung rannte Acadia los und spurtete quer durch den Raum.
    Der Soldat, auf den sie gezielt und den sie verfehlt hatte, zog seinen Arm um Zaks Hals immer fester zusammen, während dieser versuchte, sich loszureißen. Mit übermenschlicher Kraft gelang es ihm, eine Halbdrehung zu vollziehen, sodass er mit einer blitzschnellen Bewegung, in die er sein ganzes Körpergewicht legte, einen gebeugten Arm nach oben schießen lassen konnte. Mit gespreizten Fingern knallte Zak dem Kerl den Handballen unters Kinn und bohrte seinem Gegner die Finger in die Augenhöhlen. Der schmerzhafte Kinnhaken ließ den Soldaten seinen Griff lockern, während er Blut spuckte, weil er sich auf die Zunge gebissen hatte. Zak packte ihn an den Haaren und rammte ihm kurzerhand das Knie in die Eier. Mit einem Kreischen fiel der Mann zu Boden und wand sich. Wimmernd hielt er sich den Schritt.
    »Noch zwei.« Acadia hob die Uzi auf und stellte fest, dass diese schwerer war als die Pistolen und Gewehre, mit denen sie bisher in dem Sport- und Waffengeschäft, in dem sie arbeitete, zu tun gehabt hatte. Sie kannte die Grundlagen, obwohl sie selbst noch nie eine automatische Waffe abgefeuert hatte. Aber man brauchte kein Actionheld zu sein, um zu wissen, welches Ende in welche Richtung zeigen musste.
    »Na großartig. Eine nackte Blondine mit einer Automatik«, spöttelte Zak. »Du versorgst die Typen mit dem heißesten feuchten Traum, den sie je hatten.«
    »Tu was oder halt verdammt noch mal die Klappe«, keifte sie ihn an. Sie vermied den Augenkontakt – mit jedem von ihnen –, während sie den Lauf der Uzi von Mann zu Mann schwenkte. Aus dieser Entfernung konnte sie nicht danebenschießen, und das wussten die Typen.
    Plötzlich griff jemand von hinten nach ihren nackten Brüsten, sie wurde hochgehoben und mit dem Gesicht zuerst gegen die Wand geschleudert. Die Uzi flog in hohem Bogen weg, rutschte scheppernd über den Boden, während der Mann sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen sie lehnte und sie an die Wand presste.
    Alle Geräusche wurden vom heftigen Trommeln ihres eigenen Blutes übertönt, ihr Herz schlug rasend vor Angst und ihre Ohren klingelten. Während ihr Gesicht brutal gegen die Wand gequetscht wurde, begann sich Acadias Blick vom Rand her zu verdunkeln. Nicht ohnmächtig werden, nicht ohnmächtig werden, nicht ohnmächtig werden.
    Acadia erstickte fast an ihren Tränen und dem dunklen Zorn, der sie durchfuhr, griff nach hinten und bohrte dem Mann ihre kurzen Fingernägel in die Hand, die zwischen ihnen eingeklemmt war.
    Nichts würde das Unvermeidliche verhindern. Das wusste sie. Und doch hörte sie nicht auf zu kämpfen und entdeckte noch verborgene Kräfte in sich, obwohl sie völlig am Ende war.
    Irgendwie konnte sie über das Getöse ihrer eigenen Angst hinweg Rufe hören, doch sie waren bedeutungslos. Ihr Überlebensinstinkt füllte jedes einzelne Atom ihres Bewusstseins aus.
    Der laute Knall eines Schusses aus nächster Nähe ließ ihre Welt stillstehen.
    Der heiße, verschwitzte Körper des Mannes rutschte in einer grotesken Zeitlupe ihren nackten Rücken hinunter, dann sackte er mit einem schweren, dumpfen Geräusch hinter ihr zusammen. Acadia konnte weder atmen noch sich bewegen oder denken. Aber ihre inneren Organe zogen sich zusammen, als ihr etwas Warmes, Nasses und so Entsetzliches, dass ihr Hirn es gar nicht erfassen konnte, langsam ihren nackten Rücken hinuntertroff.
    Acadia war zu ängstlich, um sich umzudrehen und nachzusehen, was gerade passiert war, doch gleichzeitig auch erleichtert über das, was nicht passiert war.
    »¿Porqué está desnuda esa puta?« Warum ist die Hure nackt? , stieß eine autoritäre Reibeisenstimme hervor wie ein Schnellfeuergewehr.

2
    A cadia hatte keine Ahnung, wer ihr Retter war, aber egal, ob der Neuankömmling oder Zak den Soldaten … aus dem Weg geräumt hatte, sie war demjenigen zutiefst dankbar. Sie wusste, sie musste sich jetzt umdrehen und dem, was nun kommen würde, ins Auge blicken. Aber bei Gott, sie konnte sich nicht rühren. Sie
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