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Glaub an das Glück, Madeline

Glaub an das Glück, Madeline

Titel: Glaub an das Glück, Madeline
Autoren: JESSICA BIRD
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Schultern. „Wenn du willst. Aber denk dran, dass ich sonst auf dem Boot mit zwölf Männern auf engstem Raum übernachte. Egal, wie laut du schnarchst, es wird mich nicht wecken. Ich schlafe wie ein Stein.“
    Fasziniert betrachtete Spike das nackte Stück Haut zwischen ihrem Top und den Shorts. Er hätte die Stelle gern geküsst. Seine Hände über ihren flachen Bauch wandern lassen. Ihre schlanken Schenkel gestreichelt.
    „Spike?“
    „Was?“ Als er aufblickte, sah er, dass sie ihn über die Schulter gelassen ansah.
    „Du hast gerade ein seltsames Geräusch gemacht.“
    „Ehrlich?“
    „Ja, es klang wie ein Stöhnen.“
    Na, immerhin hatte er nicht verzweifelt gequiekt. Stöhnen war wenigstens männlich.
    „Kann ich dich was fragen?“
    „Schieß los.“
    „Deine Augenfarbe. Ist die echt? Das sind Kontaktlinsen, oder?“
    Spike senkte den Blick. Nein, mit diesen seltsam gelblichen Augen war er auf die Welt gekommen – und die meisten Frauen fanden die ungewöhnliche Farbe attraktiv. Mad war die erste, die auf die Idee kam, es könnten Schmucklinsen sein. Da wusste er zumindest gleich, was sie von ihm hielt.
    Und weil er sich auf einmal wünschte, er hätte einfach braune, blaue oder grüne Augen, ärgerte er sich über sich selbst und stand unvermittelt auf.
    „Ich gehe dann mal duschen. Und danach ins Bett.“
    „Spike, ich wollte dich doch nicht …“ Sie ließ den Satz offen.
    „Was?“
    „Beleidigen. Ich habe so eine Augenfarbe einfach noch nie gesehen.“
    Er zuckte die Achseln. „Ich weiß, dass sie seltsam aussehen, aber ich kann nun mal nichts daran ändern. Gute Nacht, Madeline.“
    Nachdem er seine leere Tasse in die Küche gebracht hatte, ging er den Flur hinunter zum Gästezimmer und schaute hinein. Er erwartete, dass sie sich im ganzen Raum ausgebreitet hatte, doch statt herumliegender Kleidung, Schuhen oder Kosmetika sah er nur eine schwarze Sporttasche am Fußende eines der Betten stehen.
    Die Ordnung einer Seglerin, dachte er und fragte sich, wie sie wohl sonst lebte.
    Er ging unter die Dusche und suchte dann im Spiegelschrank nach einer der neuen Zahnbürsten, die Sean dort bereitstellte. Zu dumm, dass er seine getragenen Kleider noch einmal anziehen musste, aber seine Tasche hatte er im Auto gelassen. Und nackt zu schlafen kam unter diesen Umständen wohl kaum infrage.
    Auf der anderen Seite der Tür hörte er Geräusche. Wahrscheinlich ging Mad gerade ins Bett. Er putzte sich die Zähne und stellte sich dabei vor, dass sie ja sonst vielleicht auch nackt schlief … nur zugedeckt von einem dünnen Laken und ihrem langen schwarzen Haar.
    Fluchend schlüpfte er in seine Boxershorts und knöpfte das Hemd ordentlich zu. Die Hose auch wieder anzuziehen, kam ihm dann doch etwas übertrieben vor.
    Als er ins Zimmer trat, hoffte er, Mad lesend im Bett vorzufinden, doch sie hatte das Licht schon gelöscht und sich auf einer Seite zusammengerollt.
    Im Lichtschein, der vom Bad aus ins Zimmer fiel, betrachtete er sie sehnsüchtig. Ihr dunkles Haar floss wie Seide über das Kissen, und zum ersten Mal seit zwölf Jahren tat es ihm ehrlich leid, dass seine Vergangenheit immer zwischen ihm und einer normalen Beziehung stehen würde.
    Madeline Maguire war keine Frau für eine Nacht. Sie war intelligent und schön, aus einer hoch angesehenen und steinreichen Familie. Selbst wenn sie sich also für ihn interessierte – und das war ja ganz offensichtlich nicht der Fall – würde sie niemals eine Beziehung mit jemandem wie ihm eingehen.
    Seufzend ging Spike zum freien Bett und schlug die Decke zurück. Er knuffte sich das Kissen zurecht und versuchte dann einzuschlafen – was ihm nicht gelang.
    Zum einen störte ihn die ungewohnte Kleidung, zum anderen hielt ihn die Vorstellung wach, dass Madeline aufstehen und sich zu ihm legen würde. Unruhig drehte er sich hin und her und fand einfach keine bequeme Lage. Nach zehn Minuten setzte er sich auf, streifte das Hemd ab und warf es auf den Boden. Als er sich wieder hinlegte, hörte er aus dem anderen Bett leises Lachen.
    „War das das Hemd oder die Boxershorts? Oder beides?“, fragte Mad.
    Spike zuckte zusammen. Sie schlief noch gar nicht? Hatte sie bemerkt, wie lange er an ihrem Bett gestanden und sie angestarrt hatte?
    „Hast du nicht gesagt, du schläfst wie ein Stein?“
    „Da hab ich mich wohl geirrt.“
    Er hörte sie seufzen, als sie sich umdrehte, und wusste genau, wie es ihr ging. Konnte man sich zwingen, einzuschlafen? Offenbar nicht.
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