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Glaub an das Glück, Madeline

Glaub an das Glück, Madeline

Titel: Glaub an das Glück, Madeline
Autoren: JESSICA BIRD
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ihn wohl völlig falsch eingeschätzt. Schüchtern war er definitiv nicht. Im Gegenteil, er schien ziemlich selbstsicher. Von reichen und berühmten Leuten umringt zu sein, beeindruckte ihn offensichtlich nicht besonders. Dabei war er nicht unfreundlich oder arrogant, aber er biederte sich auch nicht an. Ganz gleich, wer vor ihm stand, er verlor nie diese coole, leicht spöttische Haltung, die die Leute geradezu magisch anzuziehen schien.
    Besonders zwei Frauen hatten es auf ihn abgesehen. Beide waren blond und zweifellos aus bestem Hause, aber schon bald hatte die eine ihren Arm um ihn gelegt und die andere versuchte, auf seinem Schoß zu sitzen.
    Kopfschüttelnd sagte sich Mad, dass sie kein Recht und vor allem keinen Grund zur Eifersucht hatte.
    Spike brach in lautes Lachen aus, ein tiefer und sehr männlicher Klang. Als er den Blick danach durch den Raum schweifen ließ, ertappte er Mad dabei, wie sie ihn anstarrte, und sein Lächeln erlosch sofort.
    Doch als die Blondine auf seinem Schoß ihn spielerisch auf die Brust schlug, erholte er sich schnell und lächelte sie gewinnend an.
    Mad seufzte. Tja, das war typisch: Meistens schauten Männer einfach durch sie hindurch. Und wenn sie sie doch mal bemerkten, dann nur, weil sie sich von ihr belästigt fühlten. Es brachte Spike völlig aus dem Konzept, als er Mads Blick auffing. Zum Glück hatte er die Geschichte, wie er als Koch seinen ersten Fisch ausgenommen hatte, schon so oft zum Besten gegeben, dass er sie trotz seiner Verwirrung fast mechanisch zu Ende brachte.
    Aber Mad hielt ihn bestimmt für einen vorlauten Angeber. Wahrscheinlich hat sie recht, dachte er, als die Leute um ihn herum laut lachten.
    Anders als er hielt Mad sich die ganze Zeit von den anderen Gästen fern. Sie stand vor der großen Fensterfront, schön und reglos wie eine Skulptur. Angesichts ihrer königlichen Anmut kamen ihm seine Geschichten albern und oberflächlich vor.
    Einer Menge Männer auf der Party schien es ebenso zu gehen. Spike hatte durchaus bemerkt, wie viele sie aus der Ferne bewunderten, sich aber nicht trauten, sie anzusprechen. Stattdessen warfen sie ihr verstohlene Blicke zu und versuchten, sie einzuschätzen.
    Spike wusste genau, was sie dabei dachten. Wie sie sich wünschten, ihr näher zu kommen, aber Angst vor einer Abfuhr hatten. Ihm selbst ging es ja genauso.
    Mad strahlte eine Unnahbarkeit aus, die nicht leicht zu überwinden war. Als ob sie auf See Dinge gesehen und getan hätte, die mit nichts an Land zu vergleichen waren. Als ob sie nie einen Mann brauchte oder überhaupt wollte.
    Dabei war ihre Schönheit so überwältigend, dass die anderen Frauen dagegen völlig verblassten. Mit ihrem durchtrainierten Körper und ihrem wachen Blick war sie für Spike einfach unwiderstehlich.
    Er spürte einen leichten Schlag auf die Brust. Paige Livingston oder Livingworth – er hatte sich den Geldadel-Namen nicht gemerkt – verlangte seine Aufmerksamkeit. Er schenkte ihr und ihrer Schwester ein leeres Lächeln. Eine Stunde später, als die Party zu Ende ging, brachte er die beiden zur Tür und verabschiedete sich, obwohl sie ihm ihre Telefonnummer gegeben und zahlreiche eindeutige Einladungen ausgesprochen hatten.
    Er war einfach nicht in der richtigen Stimmung, um in ihrer Fantasie „heute Nacht bin ich ein böses Mädchen“ die Hauptrolle zu spielen. Das hatte er früher manchmal getan, und es hatte ihm nie viel gegeben, wenn auch die Frauen es immer zu genießen schienen.
    Seltsamerweise kam er gerade bei den höheren Töchtern mit ihren Perlenketten und Twinsets besonders gut an. Die schienen auf wild aussehende Typen wie ihn zu stehen. Jedenfalls für eine Nacht. Oder zwei.
    Was ihm gut passte, denn auf eine Beziehung war er sowieso nicht aus.
    Ein Mann mit seiner Vergangenheit war eben kein Heiratskandidat. Sobald er einer Frau davon erzählte, ließ sie ihn sitzen – das wusste er sicher, denn es war ihm schon passiert. Lügen wollte er aber auch nicht, und deshalb hatte er sich darauf eingerichtet, immer nur kurze Affären zu haben.
    Aber nicht heute Nacht. Als er die Tür hinter den beiden Blondinen schloss, atmete er auf und genoss die plötzliche Stille in der großen Wohnung. Leider bedeutete das, dass auch Madeline gegangen war und er sich nicht mal von ihr verabschiedet hatte.
    Aber vielleicht war das auch besser so. Denn was nützte es schon, wenn er sich ernsthaft in sie verliebte? Er konnte sie ja doch nicht haben.
    Sean kam aus der Küche und reichte
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